Sind Sie katholisch?

Heute Mittag hatte ich einen Termin in Badenweiler. Als das Meeting zu Ende ist, fängt es wolkenbruchartig an zu regnen. Keine Chance. Bis zum Parkhaus bin ich tropfnass. Also warte ich vor der Tür – zusammen mit einem Ehepaar, die gerade einem Bus entstiegen, unter dem Dach Schutz suchen. Wir reden. Natürlich über das Wetter. Das ist nur ein kurzer Wolkenbruch, das hört gleich wieder auf, gebe ich mich optimistisch. „Sind Sie katholisch?“ fragt mich der Mann. Und fügt hinzu: „Dass sie den Glauben haben?“ Nein, katholisch bin ich nicht, erkläre ich dem Mann. Aber Glauben habe ich dennoch. Wir lachen. Es ergibt sich ein nettes Gespräch und nach fünf Minuten hat der Regen aufgehört. Ich erreiche das Parkhaus, bleibe trocken und fahre nach Hause. 

Die Buchmesse 2008

Neulich habe ich in der Zeitung gelesen, dass jemand hier aus der Gegend ein Buch veröffentlicht hat. Und jetzt sogar auf der Buchmesse ist. Und sogar daraus lesen wird. Wow! Auch ich war (endlich) auf der Buchmesse. Ich habe nicht gelesen, aber fotografiert. Und kurz vor meiner Abreise heute Mittag noch ein sehr interessantes Podiumsgespräch verfolgt, in dem es über das Thema Zuschussverlage ging. „Verlag sucht Autoren“ unüberschaubar prangten große Schilder an etlichen Ständen. Und wahrscheinlich sind auch am Besuchertag heute zahlreiche Hobbyschriftsteller zu eben jenen Verlagen gepilgert, die ach so händeringend nach Autoren suchen. Doch diese Autoren müssen ihre Veröffentlichung aus eigener Tasche bezahlen. Denn genau davon leben diese Verlage – vom Geld, das ihnen der angehende Autor bezahlt. Leider wurde das in dem Bericht der Lokalzeitung über den glücklichen Jungautor mit keinem Wort erwähnt. Kritische Berichterstattung sieht meiner Meinung nach anders aus. Wer also gerne Veröffentlichen möchte, sich aber nicht sicher ist, ob es sich dabei um einen seriösen Verlag handelt, kann sich hier informieren. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei dieser Artikel empfohlen.

Am Freitag bin ich also nach Frankfurt gereist und habe auf der Buchmesse für das Literatur-Café fotografiert. Wolfgang Tischer und Eileen Stiller sind bereits zum vierten Mal live auf der Buchmesse und produzieren den Buchmesse-Podcast. Entstanden sind spannende und interessante Interviews mit Autoren und Verlegern, darunter Volker Schlöndorff, Roger Willemsen, Rafik Schami, Sven Regener, Alina Bronsky, Ulrich Wickert, Uwe Timm,Tanja Kinkel, Kathrin Passig und Sascha Lobo und viele andere. Einige von ihnen habe ich fotografiert und konnte nebenbei Buchmesse-Atmosphäre schnuppern. Die Interviews von Wolfgang Tischer und Eileen Stiller (bis Sonntag kommen neue hinzu) sind auf der Website des Literatur-Café zu hören und stehen auch zum Download bereit. Wenn ihr meine Fotos einzeln öffnet, erhaltet ihr Bildunterschriften. Sofern die Interviews mit den Autoren schon zu hören sind, habe ich sie verlinkt. Und nun viel Spaß mit dem Buchmesse-Podcast des Literatur-Café live von der Buchmesse 2008 in Frankfurt. 

Lichtertanz

Heute am Spätnachmittag haben wir eine Ordnungswidrigkeit begangen. Wir waren nämlich im Weiler Rebberg fotografieren. Da dieser noch geschlossen ist, war das Vertreten verboten. Doch der Rebbammert war gutmütig und ließ uns unsere Arbeit tun. Dabei sah ich wie der Wind über Gräser strich und diese von der tief stehenden Sonne angeleuchtet wurden. Es entstand ein herrlicher Lichtertanz, den ich in diesem Foto festgehalten habe. 

Oktober

Der vergangene Monat rauschte an mir vorbei wie ein ICE, während ich an einem kleinen Dorfbahnhof stand. Oder saß ich im ICE und es war die Landschaft, die an mir vorbei rauschte? Der neue Monat begann mit fallenden Blättern und frischem Wind. Und zum ersten Mal fand unser Abendlauf in der Dunkelheit statt. Waldschatten. Konturen verschwimmen. Fledermäuse gleiten lautlos durchs Nachtdunkel. Und du, du wirst selbst Teil der Umgebung. Alles pulsiert, frische Luft durchströmt den Körper. Dunkle Wolken am Himmel, aus der Ferne erkennst du die Lichter des Stauwehrs. Die Wolkendecke schimmert rötlich, reflektiert die Lichter der Stadt. Du läufst, setzt einen Schritt vor den anderen. Im Dunkel erspürst du den Weg. Feldweg, Holzbrücke, Feldweg, Asphalt. Nach acht Kilometern am Ziel. Erfrischt. Erneuert. Die dunkle Jahreszeit beginnt. Ich freue mich drauf.