
Gestern Abend bin ich zum Kunstraum Kieswerk gefahren, um mir die Ausstellung „Crossing Boarders“ anzusehen. Leider war die Ausstellung nicht geöffnet. Gut, dass ich Kamera und Stativ dabei hatte. Als die Sonne hinter den Wolken hervorkam, machte ich dieses Foto vom Hadid Pavillon, entworfen von der Architektin Zaha Hadid. Der Pavillon befindet sich gegenüber dem Kunstraum Kieswerk im Dreiländergarten in Weil am Rhein.
Die Ausstellung „Crossind Boarders“ im Kunstraum Kieswerk zeigt Kunst, Bild, Installationen, Fotografie, Objekte, Skulpturen und Video auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern. An der Ausstellung sind acht Künstler aus Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechien und Spanien beteiligt. Das Kieswerk ist Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 16 bis 20 Uhr geöffnet, während dem Kieswerk Open Air vom 29. Juli bis zum 8. August von 18 bis 22 Uhr.
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Juniwald

Juniwald im Schwarzwald
Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, wie gerne ich Bäume und Wald fotografiere. Egal zu welchen Jahreszeiten, wobei es im Sommer natürlich von den Temperaturen her angenehmer ist, als im Winter. Dieses Foto entstand in den vergangenen Tagen im südlichen Schwarzwald. Der Wald in der Nähe von Schiltach wirkte mit seinem satten Grün, den vielen kleinen Weihern und Bächen wie ein Urwald, ein Urschwarzwald.
Summertime

Sommer! Endlich! Gestern Abend, grillen mit Freunden auf einem wunderschönen Grundstück zwischen Wald und Reben mit Weitblick in die Rheinebene. Natur pur, keine störenden Geräusche, nur Grillenzirpen und Vogelgezwitscher. Nachts vier Eulen, die um die Bäume fliegen und einander rufen. Sternenhimmel, Satelliten und Flugzeuge blinken am Himmel, Kassiopeia, der Große Wagen, nebenan der Polarstern. Die Venus leuchtet tief im Westen. Sogar ein Meteorit, der zur Erde fällt.
Bilderbuch, Teil 1

Vitra – Burning Chair
Als Journalistin und Photojournalistin ist es mein Beruf, Geschichten zu erzählen. Als Autorin habe ich es einfacher. Ich kann eine Situation beschreiben, als Fotografin halte ich nur einen winzigen Bruchteil eines Augenblicks fest. In diesen 125zigstel Sekunden f8 muss die ganze Geschichte enthalten sein.
Irgendwann in den 90ziger Jahren, als noch mit analogen Kameras fotografiert, Schwarz-Weiß-Filme selber im Fotolabor entwickelt und von Hand Abzüge erstellt wurden, erhielt ich von meinem Auftraggeber einen Anruf und wurde zum Vitra Gelände in Weil am Rhein geschickt – dort hatte es gebrannt. Damals arbeite ich für eine Wochenzeitung. Das bedeutete, dass die Tageszeitungen am nächsten Tag Fotos publizierten – von Feuer und Feuerwehrleuten im Einsatz. Die Wochenzeitung kam erst einige Tage später heraus. Meinen Lesern wollte ich keine Fotos zeigen, die sie bereits gesehen hatten. Also suchte ich nach etwas, das die Geschichte des Brandes auf eine andere Weise erzählen konnte. Nachdem der Brand gelöscht war, durfte ich ins Gebäude. Während ich mich umsah, entdeckte ich den verbrannten Bürostuhl – und damit meine Geschichte. Denn Vitra ist weltweit als Designer und Hersteller von Büromöbeln und vor allem für seine Stühle bekannt. Ein Brand beim Stuhlhersteller, welches Foto könnte das besser erzählen als ein vom Feuer zerstörter Stuhl? Das Bild wurde der Aufmacher der Ausgabe und prompt rief mich Vitra an. Sie wollten das Foto vom verbrannten Stuhl haben. Doch bevor ich ihnen ein Angebot machen konnte, erhielt ich einen weiteren Anruf. Man habe beschlossen, den Stuhl in einem Fotostudio abzulichten und benötige mein Bild nicht mehr. Das also ist die Geschichte vom Burning Chair in der Vitra.
Licht aus, Teil 1

Ich liebe Sonnenuntergänge! Für mich sind sie ein Guckloch in die Ewigkeit. Sonnenuntergänge lassen mich hoffen auf einen neuen Morgen, auf einen Neuanfang. Sonnenuntergänge haben etwas Tröstliches. Als würden sie mir zublinzeln und sagen: „Hey, alles wird gut!“ Sie lassen mich einen winzigen Augenblick in die Zukunft blicken. Lange genug, um Hoffnung zu schöpfen. Sie signalisieren mir aber auch, dass ich den Tag loslassen darf. Mit allem, was heute vielleicht nicht gut gelaufen ist. Fehler, die ich gemacht habe. Menschen, die ich enttäuscht oder verletzt habe. Ziele, die ich mir vorgenommen, aber nicht erreicht habe. Ich darf loslassen, gelassen sein. Morgen geht das Licht wieder an. Die Sonne steigt über den Horizont und bringt neues Licht. Und mit dem Licht wird mir ein neuer Tag geschenkt, dessen Verlauf ich bestimmen kann. Ich darf um Verzeihung bitten, ich darf Fehler wieder gut machen, ich darf einen zweiten Versuch starten, mein Ziel zu erreichen. Ich darf. Nicht ich Muss. Gelassenheit Lernen. Vergebung. Liebe. Was für ein Potenzial, das in diesem Tag steckt. Ich freue mich darauf, es zu entdecken und zu entfalten.
Nature Art
Heute morgen war ich im Wald unterwegs. Wie sehr habe ich die Sonne genossen nach all den Wochen, in denen der Himmel bewölkt und grau war. Ohne Sonne kein Schatten. Das Licht bleibt diffus, ohne Dramatik. Dabei machen Schatten Fotos erst interessant. Ich liebe es, das Spiel von Licht und Schatten mit der Kamera festzuhalten. Ohne das Sonnenlicht, das in den Wald fiel, hätte ich dieses kleine Spinnennetz gar nicht wahrgenommen. Zu Hause habe ich das Fotos in iphoto geladen und ein wenig die Farbe verändert. Die blaue Farbe macht das Spinnennetz mysteriös und geheimnisvoll. Es erinnert mich ein wenig an Fotos von Sternnebeln. Das Spinnennetz als Kosmos. Alles hängt miteinander zusammen, ist ineinander verwoben. Filigran und zerbrechlich. Wir können das Netz betrachten, staunen und uns daran freuen oder wir können es in einem Augenblick zerstören. Für mich war das kleine Spinnennetz eine Erinnerung daran, wie kostbar jeder Augenblick ist und dass ich es in der Hand habe, was ich aus diesem Augenblick mache. „Wo die Liebe beginnt, hört die Gewalt auf. Liebe siegt über alles„, sagte einst Leonardo da Vinci. Ein schöner Gedanke für diesen Pfingstmontag.
