Wie ein Schleier aus orange gefärbter Seide legt sich der Abendhimmel über Whistler auf die Coastal Mountains von BC, Kanada. Die amerikanische Folksängerin Kate Wolf hat es in ihrem Song „The Great Divide“ treffend beschrieben: „The finest hour that I have seen, is the one that comes between the edge of night an the break of day, when the darkness rolls away.“ Sie beschreibt zwar nicht den Sonnenuntergang, sondern das Aufkommen der Morgendämmerung. Ein zerbrechlicher Moment. Die Dunkelheit gibt ihren Weg für das Licht frei. Ein ewig beständiger Kreis von Licht und Schatten, Tod und Leben.
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Ein Foto mit Symbolcharakter. Schnee und Kommunikation. Beides zusammen werde ich in der nächsten Woche nicht haben. Schnee ja, Kommunikation nein. Es geht in die Bergwelt des Dachsteingebirges. Unser Basislager wird sich in einer Berghütte befinden, in der es nicht einmal Strom gibt, geschweige denn Internet. Deshalb gibt es in den kommenden Tagen keine Updates. Wer trotzdem gerne Fotos sehen möchte – schaut doch einfach mal auf meiner flickr-Seite vorbei.
Das Foto mit dem Telegrafenmast ist im Frühjahr im Wallis entstanden. Einmal bin ich alleine losgezogen, nur mit meiner Kamera und ipod und habe unterwegs diesen einsamen Mast entdeckt. Er erinnert mich ein wenig an unser Kommunikationszeitalter. Man ist überall und mit jedem vernetzt – und trotzdem ist jeder alleine. Nicht, dass ich gegen die neuen social Websites und Internet bin, aber je mehr wir virtuell miteinander kommunizieren, desto weniger sprechen wir miteinander von Angesicht zu Angesicht. Ich bin dankbar, dass wir so eine geniale Technologie nutzen können, doch echte Beziehungen kann das nicht ersetzen.
Deshalb freue ich mich auf eine Woche mit Freunden in den Bergen – ohne Computer und Internet, aber mit viel Zeit für Gespräche und Gemeinschaft.
Magic Light
Heute Abend war ich im Berghotel Hochblauen beim Astro-Abend von Sebastian Voltmer.
Der Gipfel des Blauen auf 1165 Metern lag im Nebel und es war mit knapp 2 Grad auch ziemlich kalt. Als ich nach der Vorstellung nach Hause startete und nur wenige Meter gefahren war, löste sich der Nebel auf und ich konnte die untergehende Sonne erkennen. Das Licht war grau-blau diffus. Irgendwie ahnte ich, dass gleich etwas passieren würde. Ich wartete also ab. Und tatsächlich, plötzlich war er da, der magische Augenblick. Plötzlich kam das Licht. Sonnenstrahlen brachen durch den Nebel. Alles leuchtete. Ein fast überirdisches, ja göttliches Licht. Als blickte man in die Ewigkeit. Um das Bild perfekt zu machen, marschierten drei Wanderer genau an den Punkt, den ich fotografierte und blieben dort stehen.
Wenn ich einmal am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt war, dann heute Abend als sich der Himmel für dieses magische Schauspiel öffnete. Sterne habe ich leider keine gesehen, dafür den schönsten Sonnenuntergang des Jahres.
Dare!
Spuren im Schnee sind so geheimnisvoll. Sie machen neugierig. Welches Tier ist hier seinen Weg gegangen? War es vielleicht ein Wolf? Wohin führte sein Weg?
Spuren im Schnee erinnern mich an meine eigenen Lebensspuren. Welche werde ich hinterlassen? Sind sie auch geheimnisvoll? Wird jemand meinen Spuren folgen? Wohin werden mich meine Spuren führen, wenn ich meinen Träumen folge und eines Tages zurückblicke?
Berg und Tal
Eine Woche in den Bergen. Ein abgelegenes Chalet, das man nur zu Fuß mit Schneeschuhen erreicht. 1500 Meter hoch in den Bergen. Pulverschnee und Sonnenschein. Geniales Essen und eine tolle Gemeinschaft. Skifahren, Schneeschuhwandern, Pokerspielen. Eine Wanderung bei Vollmond durch den Neuschnee. Holz knistert im Ofen und wärmt die Hütte, Das Leben kann so einfach sein. Was braucht man mehr als eine Tasse Kaffee am Morgen, zubereitet mit frischem Quellwasser, leckeres Bircher-Müsli und einen Tag voller Sonnenschein, Pulverschnee und Abenteuer? Abends relaxen bei feinem Essen: Käse-Fondue, Lachsfilet, Spaghetti, ein Glas Rotwein, Desserts zum Abwinken. Jeden Tag ein Horizont, der mit neuen Farben überrascht. Berge sind beständig. Unverrückbar. Majestätisch und Respekt einflößend. Berge üben eine wohltuende Atmosphäre auf mich aus, die mir Kraft gibt für mein Leben im Tal.
Inspiration
Es gibt nichts, was mich stärker inspiriert als Berge und Meer. Das geht anderen genauso. R.R Tolkien, dem Autor der Herr der Ringe Trilogie ließ sich ebenfalls von den Bergen inspirieren. Besonders hatte es ihm das Silberhorn angetan. Die Reise des Hobbits von Bruchtal auf die andere Seite des Nebelgebirges basiert auf Tolkiens Wanderungen von Interlaken nach Lauterbrunnen. Seine Erlebnisse verhalfen ihm ebenso dazu, die Berge von Moria zu beschreiben. Angeblich soll das Silberhorn in der Geschichte jener Berg sein auf dem Gandalf mit Balrog kämpft.
Hier gelang es mir, das Silberhorn gerade noch zu fotografieren, bevor es sich wieder in dichten Nebel hüllte.