Archiv der Kategorie: Orte, die man besucht haben muss

Mein Yukon Tagebuch

Lange war Funkstille auf dem Blog, deshalb freue mich, endlich wieder zu bloggen und von den Reisen der vergangenen Monate zu berichten.  Highlight war meine Reise in den Yukon. Dort fand die GoMedia 2012 der Canadian Tourism Commission statt, zu der ich eigeladen war. Am 27. Mai flog ich nach Whitehorse, der Provinzhauptstadt des Yukon und erlebte den längsten Geburtstag meines Lebens. Ich verließ mein Haus am Sonntag in aller Frühe, als ich abends um 19 Uhr Ortszeit in Whitehorse eintraf, hatten wir noch immer den 27. Mai. Als die kleine Maschine der Air Canada Jazz landete, stand bereits Condor auf dem Rollfeld, bereit zum Rückflug nach Frankfurt. Im kleinen Flughafengebäude herrschte Verwirrung, eine Angestellte entschuldigt sich und öffnet uns eine Türe, nachdem wir vergebens über Lift und Rolltreppe den Ausgang suchten und nicht fanden.  Offensichtlich war man den Ansturm der deutschen Outdoorfraktion, die dem Condor Airbus entströmte,  nicht ganz gewachsen. Es war der erste Condor Flug des Jahres nach Whitehorse und – so hörte ich später von Passagieren – dauerte es eine Stunde, bis endlich alle Passagiere durchgeschleust waren.

Da war ich also, in Whitehorse im Yukon. An meinem Geburtstag. Die Sonne strahlte von einem stahlblauen Himmel,  der Wind schmeckte nach Abenteuer. Mit dem ersten tiefen Atemzug, war es um mich geschehen. Vom Yukon träumte ich bereits als Kind. Jack London, Wolfsblut, Dawson City und der Klondike, der Ruf der Wildnis. Doch anders als bei Winnetou und dem Schatz im Silbersee ist der Yukon echt!

Die Luft vibriert. Eine unbeschreibliche Energie, die von dir Besitz ergreift. Freiheit von einer Dimension, die du in Europa nicht kennst. Du spürst, du bist angekommen. Alles ist möglich. Du hast dein altes Leben hinter dir gelassen und bist für das große Abenteuer bereit.

5 Tage war ich im Yukon unterwegs, gefühlt waren es drei Wochen, so intensiv habe ich meine Zeit dort erlebt.

Ich fuhr mit dem Zug auf den Spuren der Goldgräber nach Skagway, Alaska, wandelte auf den Spuren Jack Londons in Dawson City, wurde von einem US Customs Offizier des Landes verwiesen, trank einen Henkell Trocken am Polarkreis und erlebte einen Hubschrauberflug in einen der schönsten Territorial Parks Canadas. All das und mehr in den kommenden Tagen auf diesem Blog.

 

 

Aurora Foto in der Los Angeles Times

Die L.A. Times publizierte mein Aurora Borealis Foto aus den Northwest Territories, Kanada.
Damit bin ich – nach dem Edmonton Star – zum zweiten Mal in einer nordamerikanischen Zeitung publiziert worden.
Zum Artikelder LA Times über die Nordlichter in Kanada geht es hier.

Weitere Nordlicht-Fotografien aus den Northwest Territories hier und aus Manitoba hier

URBAN VIEWS Basel, Schweiz


Am Samstag war ich in Basel, um dort für eine Geschichte zu recherchieren. Basel ist ein Stück Heimat für mich; mein Großvater stammte aus Basel. Als Kind und Jugendliche war ich sehr oft in Basel unterwegs. Während der Sommerferien gab es einen Ferienpass. Damit konnte ich die Tram und Busslinien umsonst benutzen und hatte freien Eintritt in alle Museen. Das war Abenteuer pur. Ich zog früh morgens los und kam immer erst am späten Nachmittag nach Hause zurück. Die 6er und die 14er Tram waren meine Hauptverbindungen, weil sie zur Grenze – entweder nach Riehen oder nach Kleinhüningen fuhren. Es gab keine Tramlinie mit der ich nicht bis zur Endstation gefahren bin. Das waren meine ersten Reisen, die ich alleine unternommen hatte. Am liebsten besuchte ich das Naturhistorische – und Antike-Museem und den Zoologischen Garten. In den ersten Jahren gab es in der Schweiz noch keine Sommerzeit. Das war immer sehr seltsam. Man fuhr von Basel nach Weil am Rhein und musste seine Uhren wieder umstellen.

Meine Recherche führte mich ins Breite und St. Alban Quartier. Ich spazierte direkt am Rheinufer entlang. Obwohl ich nur wenig abseits meiner vertrauten Wege gegangen bin, war ich überrascht, wie sich die Perspektive auf die Stadt veränderte. Ich nahm die mir vertraute Sicht auf Basel mit neuen Augen wahr.

Mir geht es häufig so, dass ich den Blick für die kleinen Dinge am Wegesrand verliere, wenn mir die Umgebung zu vertraut vorkommt. Neue Wege entstehen beim Gehen – und so bleibt der Blick offen für Neues.

Ich habe mir vorgenommen, viel öfter die vertrauten Wege hinter mir zu lassen und neue Wege zu gehen. Einfach ein Stück weiter gehen, statt immer nur den kürzesten Weg zum Einkaufen nehmen. Auf der Rückfahrt einen anderen Weg wählen als den ich gekommen bin. Zeit nehmen, verweilen. Wann bin ich das letzte Mal auf einer Parkbank gesessen statt einfach an ihr vorbei zu hetzen? Wann habe ich mir Zeit genommen, um den Augenblick genießen, denn dieser Augenblick ist das Wichtigste in meinem Leben? Über das Adrenalin, im Augenblick zu leben hat Koruwhispers einige schöne Gedanken (in Englisch) auf ihrem Blog geschrieben, den ich herzlich empfehle.

Orbi auf dem Belchen

Wie ein überdimensioniertes Toilettenhäuschen sieht er aus, der Orbi, der bis August 2012 statt des Gipfelkreuzes den Gipfel des 1414 Meter hohen Belchen im Südschwarzwald markiert.
Der Künstler Marco Schuler schuf die 5 Meter hohe und 2,5 Meter breite Skulptur aus den Holzbänken, auf denen Pilger im vergangenen Jahr während des Papstbesuchs in Freiburg beteten.
Schulers Skulptur, die das Gipfelkreuz umschließt, will damit den Raum auf dem kahlen, windgepeitschten Gipfel als Sehnsuchtsort neu zugänglich machen.

Schneeschuhtour aufs Herzogenhorn

Was für ein Juwel! Das Herzogenhorn, mit 1415 Metern der zweithöchste Gipfel im Schwarzwald. Für mich – gemeinsam mit dem Belchen – einer der schönsten Schwarzwaldberge. Unberührt von Straßen, Gondeln oder Liftanlagen thront sein Gipfelkreuz im Licht der untergehenden Sonne. Nur Schneeschuhwanderer oder Tourenskifahrer teilen das Gipfelglück und genießen ein Panorama mit Aussicht auf Belchen, Feldberg und die Alpen.

Vergangenen Samstag war ich endlich wieder auf „meinem“ Berg. Zwar hatten wir keine Alpensicht, dafür fantastisches Wetter. Nach dem obligatorischen Gipfelschnaps Einkehr in der Krunkelbachhütte, bevor es im Mondschein wieder zurück ins Tal ging. Eine Schneeschuhtour im Mondschein, bei minus 20 Grad gehört unbedingt auf die Liste der 99 Dinge, die man im Schwarzwald tun sollte. Die Luft war so rein und klar, am liebsten hätte ich sie in Dosen gepackt und mit nach Hause genommen. Im hellen Mondlicht funkelten und glitzerten die Tannenwälder, als wären sie von einem magischen Licht bestrahlt.