Der Yukon steckt voller Legenden und Frank Turner ist eine davon. Turner zählt zu den erfahrensten Mushern Nordamerikas. 25 Mal nahm er am legendären Yukon Quest, dem härtesten Hundeschlittenrennen zwischen Whitehorse und Fairbanks, teil. 17 Mal erreichte er mit seinen Hunden die Ziellinie, 1995 als Sieger. Nach seinem Sieg gründete Frank zusammen mit seiner Frau Anne Tayler die Muktuk Adventures Ranch außerhalb von Whitehorse. In seinem Muktuk Kennel geht es ganz schön lebhaft zu, wie ihr im Video sehen könnt. Frank liebt seine Hunde abgöttisch und bei ihm bekommen sie bis zuletzt ihre Gnadenwurst.
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Mein Yukon Tagebuch Teil 2 – Meet the locals
Die besten Orte, um Land und Leute kennenzulernen sind die, an denen die Einheimischen abhängen. In Whitehorse war dieser Ort schnell ausgemacht. Der Eingang sah nach einer Lagerhalle aus, ein Schemel stand davor, auf dem es sich, je nach Tages- bzw. Nachtzeit, ein Türsteher bequem machte. Ein winziges Schild hing über dem Eingang: „The Rock“ stand darauf, mit einer etwas krakeligen Umrandung drumherum. Nun war ich ja im April in Newfoundland und konnte die Zeichnung und Bezeichnung „The Rock“ ganz klar als Hommage an Neufundland erkennen. Viel Charme hatte „The Rock“ indes nicht. Die Einrichtung bunt zusammengewürfelt wie vom Sperrmüll, Malereien, die die typischen Boote der Lobster-Fischer zeigen, vorne an der Bühne ein überdimensionales Gemälde der Confederation Bridge, die New Brunswick mit Prince Edward Island verbindet.
Sehr skurril wirkte denn auch der Karaoke-Sänger, der Schmusesongs zum Besten gab.
Man kann nicht gerade behaupten, dass sich die Stimmung in dem Laden überschlagen hat. Die Konversation mit den Einheimischen hielt sich ebenso in Grenzen. Nach einem einzigen Bier zogen wir unverrichteter Dinge wieder ab. Muss wohl der falsche Tag gewesen sein.
Mein Yukon Tagebuch
Lange war Funkstille auf dem Blog, deshalb freue mich, endlich wieder zu bloggen und von den Reisen der vergangenen Monate zu berichten. Highlight war meine Reise in den Yukon. Dort fand die GoMedia 2012 der Canadian Tourism Commission statt, zu der ich eigeladen war. Am 27. Mai flog ich nach Whitehorse, der Provinzhauptstadt des Yukon und erlebte den längsten Geburtstag meines Lebens. Ich verließ mein Haus am Sonntag in aller Frühe, als ich abends um 19 Uhr Ortszeit in Whitehorse eintraf, hatten wir noch immer den 27. Mai. Als die kleine Maschine der Air Canada Jazz landete, stand bereits Condor auf dem Rollfeld, bereit zum Rückflug nach Frankfurt. Im kleinen Flughafengebäude herrschte Verwirrung, eine Angestellte entschuldigt sich und öffnet uns eine Türe, nachdem wir vergebens über Lift und Rolltreppe den Ausgang suchten und nicht fanden. Offensichtlich war man den Ansturm der deutschen Outdoorfraktion, die dem Condor Airbus entströmte, nicht ganz gewachsen. Es war der erste Condor Flug des Jahres nach Whitehorse und – so hörte ich später von Passagieren – dauerte es eine Stunde, bis endlich alle Passagiere durchgeschleust waren.
Da war ich also, in Whitehorse im Yukon. An meinem Geburtstag. Die Sonne strahlte von einem stahlblauen Himmel, der Wind schmeckte nach Abenteuer. Mit dem ersten tiefen Atemzug, war es um mich geschehen. Vom Yukon träumte ich bereits als Kind. Jack London, Wolfsblut, Dawson City und der Klondike, der Ruf der Wildnis. Doch anders als bei Winnetou und dem Schatz im Silbersee ist der Yukon echt!
Die Luft vibriert. Eine unbeschreibliche Energie, die von dir Besitz ergreift. Freiheit von einer Dimension, die du in Europa nicht kennst. Du spürst, du bist angekommen. Alles ist möglich. Du hast dein altes Leben hinter dir gelassen und bist für das große Abenteuer bereit.
5 Tage war ich im Yukon unterwegs, gefühlt waren es drei Wochen, so intensiv habe ich meine Zeit dort erlebt.
Ich fuhr mit dem Zug auf den Spuren der Goldgräber nach Skagway, Alaska, wandelte auf den Spuren Jack Londons in Dawson City, wurde von einem US Customs Offizier des Landes verwiesen, trank einen Henkell Trocken am Polarkreis und erlebte einen Hubschrauberflug in einen der schönsten Territorial Parks Canadas. All das und mehr in den kommenden Tagen auf diesem Blog.