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Ernst Haas

Ein Fotograf der mich sehr inspiriert, ist Ernst Haas (1921-1986). Ernst Haas ist für mich viel mehr als ein Fotograf. Er ist ein Philosoph, Visionär und Poet mit einer Kamera. Besonders seine Landschaftsaufnahmen drücken das aus. 1956 fotografierte er mit Kodachrome-Film, damals der einzige Farbfilm. Damit dokumentierte er einen Stierkampf in Spanien. Allerdings konnte er die schnellen Bewegungen nicht festhalten. Also versuchte er durch Mitziehen der Kamera die Bewegungen einzufangen. Das führte zu einem völlig neuen Fotografieestil, in dem Rhythmus, Motion, Emotion und Bewegung in einem Bild miteinander verschmelzen. 

Mich fasziniert diese Art von Fotografie und ich versuche meine Technik zu verfeinern. Ich stehe erst am Anfang und entdecke immer wieder neues, mache Fehler, lerne daraus. Doch genau das ist auch das Schöne und Faszinierende an der Fotografie. Das Ausprobieren und Experimentieren, die Suche nach neuen Ansichten und diese kreativ auszudrücken.

Das Wandern ist der Deutschen Lust

Das neue „fit for fun“ spricht von Boom und Megatrend. „Die neue Lust aufs Wandern“ erklärt, weshalb das einst so angestaubte und biedere Image, die das Wandern lange Zeit umgeben hat,  verschwunden ist.

Eigentlich fahre ich lieber mit dem Mountainbike, als zu marschieren, doch auch mich begeistert seit einigen Jahren das Wandern. Für mich ist die Fortbewegung aus eigener Kraft in der Natur essentiell wichtig für mein körperliches wie auch seelisches Wohlbefinden. Egal bei welchem Wetter. Ob Sonne, Regen, Schnee, Nebel – jede Stimmung ist einmalig und besonders. Wandern ist für mich Entschleunigung für die Seele, die endlich wieder einmal Tritt halten kann. In der Natur kann ich Durchatmen und eine Auszeit von der schnelllebigen Welt nehmen. Denn die Natur tickt anders. In der Natur ist man den Elementen ausgeliefert. Geht zeitig zu Bett und steht früher auf. In der Natur werde ich wach und erlebe, wie sich meine Sinne schärfen. Ich rieche, fühle, denke ganz anders, als wenn ich zu Hause oder im Büro in einem geschlossenen Raum sitze. Und ich lerne, dass ich ans Ziel komme. Langsamer zwar, als mit dem Auto oder mit einem Flugzeug. Aber voller Inspirationen und Entdeckungen. So wie die Blindschleiche, die wir auf unserer Wanderung im Schwarzwald entdeckt haben. Sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern zieht gemächlich ihres Weges. In Alberta habe ich auf einer Ranch beim Rindertreiben eine Cowboyweisheit gelernt: „Wenn du etwas schnell tun willst, tue es langsam.“ Beim Wandern gehe ich langsam. Ich muss meine Kräfte einteilen, den Rucksack tragen, über viele Stunden hinweg. Und irgendwann spüre ich, wie sich meine Tritte dem Lauf der Natur anpassen, wie das Wandern zur Meditation und der Kopf frei wird. Dann erlebe ich Wandern als pures Glück.

Schwarzwaldnebel

Vielen Dank für eure Geduld und tägliches Anklicken meines Blogs, obwohl sich hier in den vergangenen Wochen nicht viel getan hat. Grund dafür waren zwei Reisen. Davon eine Privat mit dem Mountainbike durch den Pfälzer Wald und Vogesen sowie eine Recherchereise im Schwarzwald. Das Foto ist in der Nähe von Gernsbach entstanden und beschreibt für mich die Stimmung der vergangenen Tage im Schwarzwald. Feucht, schwül und neblig. Das war zwar schade für die Recherche, da wir von vielen Aussichtspunkten oftmals nur Wolken sehen konnten. Doch muss man immer nur gutes Wetter für gute Fotos haben? Ich denke nicht. Grade in extremen Wettersituationen entstehen die interessantesten Bilder. Das sind die, die man nicht unbedingt auf den Prospekten der Urlaubsorte zu Gesicht bekommt.

Zu Gesicht bekommt ihr demnächst weitere Fotos aus den Vogesen und Schwarzwald. Vielen Dank für euren Besuch auf meiner Seite.

Frühlingserwachen

Bei einem Waldspaziergang am Sonntag staunte ich über die Kraft, mit der sich nun der Frühling durchsetzt. Die Bäume sind noch immer kahl und der Waldboden ist übersät mit dem Laub des vergangenen Herbstes. Doch überall sieht man erste Frühlingsboten. Blüten, Knospen, Blumen. Der Wald erwacht aus seiner Winterstarre und beginnt zu leben. Man hört förmlich die Bäume jubeln! Auch sie können es kaum abwarten, bis die warmen Tage beginnen.

Regen

 

Lucke, Binzen, Samstagmorgen, kurz nach 9 Uhr

Du magst gar nicht aus dem Auto steigen. Der Scheibenwischer schiebt die Regentropfen beiseite und du wünscht, du wärst nicht aus dem Bett gestiegen. Aber jetzt bist du da und zurückfahren, nein, das willst du dir nicht eingestehen.

Es ist kalt und nass, deine ersten Schritte sind zaghaft. Der matschige Waldboden spritzt unter deinen Laufschuhen auf. Dann läufst du los. Regentropfen fallen auf dein Gesicht. Du siehst, wie die Tropfen an den braunen Blättern des vergangenen Jahres glitzern. Genauso wie auf deiner Regenjacke. Kleine schimmernde Perlen. Du hörst Vögel zwitschern. Denen ist es egal, dass es regnet. Du atmest frische Waldluft ein. Dann beginnst du sie zu spüren. Die Elemente. Luft, Wasser, Erde. Eine Dankbarkeit, ganz tief in dir, macht sich bemerkbar. Plötzlich ist dir der Regen egal. Du lebst, du spürst den Augenblick. Du bist lebendig und wach. Du siehst, wie die Nebelschwaden durch die Bäume ziehen. Rehe kreuzen den Waldweg. Du riechst den Duft des Waldes. Erdig, frisches Holz. Es riecht nach Leben. Und du bist mittendrin. Du begreifst, dass deine Zeit endlich ist. Und du bist dankbar für dein Leben. Für Freunde. Für Familie. Für die geniale Gegend, in der du lebst. Eine halbe Stunde draußen im Wald, im Regen und du kehrst reich beschenkt zum Auto zurück. Zurück in dein Leben, das so einzigartig und wunderbar ist.

Sound Light Nature

Im Wald. Eine Kamera. Verschluss, Blende, Lichtsensor. Ein Augenblick. Festgehalten für die Ewigkeit. Zumindest so lange, wie dieses Blog oder meine flickr-Seite existiert. Ein Foto, das einen Augenblick meines Lebens in einem ganz bestimmten Umfeld festgehalten hat. Ein Seelenbild. Intuitiv, ohne durch den Auslöser zu drücken, ohne die Kamera auf ein Stativ zu stellen. Einen Augenblick aus dem Leben gegriffen. Ein wunderbarer, glücklicher Augenblick. Einer jener Momente, in denen man durch das Leben tanzt. Augenblicke, von denen man wünscht, es gäbe mehr.