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Orte, die man besucht haben muss Teil 1


Start einer neuen Serie hier auf meinen Blog: Orte, die man besucht haben muss. Und den Anfang bildet ein Ort, der eigentlich gar nicht in diese Reihe passt. Oder eben gerade deswegen. Weil doch jeder schon mal auf dem Eifelturm war, oder auf dem Empire State Building. Aber wer war denn schon einmal auf dem Gipfel des Chräiegg-Gupf? Dieser Berg mit dem unaussprechlichen Namen befindet sich in der Nordwestschweiz. Und ja, er gehört nicht unbedingt zu den 100 Dingen, die ich einmal machen möchte, bevor ich sterbe. Aber nun, jetzt habe ich ihn bestiegen, eher zufällig, während einer Wanderung bin ich irgendwie dort hinauf geraten und konnte mich sogar ins Gipfelbuch, das sich in einer feuerroten Militärkeksdose befand, eintragen. Den Weg zum Gipfel zu finden ist gar nicht so einfach, denn dort hinauf führt kein Weg, den muss man sich selber suchen. (Oder eine Abkürzung vom Wanderweg wählen und sich verirren). Aber bitte aufpassen, und nicht bei Nacht dort hochstiefeln. Ein paar Meter neben mir fällt die Nordwand steil ab. Ein paar Hundert Meter dürften das schon sein. Der Chräiegg-Gupf (hallo, irgendwelche Schweizer Leser hier – die das übersetzen können??? – hat das was mit Krähen zu tun?) ist ein bewaldeter Gipfel östlich der Hauenstein-Passtrasse zwischen Waldenburg und Langenbruck und liegt auf 926 Metern Höhe. Ja, und ich war dort!

Schwarzer Wald

Schwarzwald

Für die Römer war er düster und unheimlich, ein Ort, in den sich niemand wagte. Sie gaben dem Wald den Namen „Silva Nigra“ – schwarzer Wald und waren sicher, dass Hexen, Teufel und Trolle darin ihr Unwesen trieben – so jedenfalls berichtete es Tacitus vor fast 2000 Jahren.
Wanderer, die heute auf dem Westweg oder anderen Routen durch den Schwarzwald gehen, können es kaum für möglich halten, dass dieser Wald für die Menschen damals einen solchen Schrecken darstellte.
Ich kann es dennoch gut verstehen. Als ich das Bild gemacht habe, da war es wirklich so – ein dunkler schwarzer Wald, der plötzlich so unheimlich wirkte und ich mir sicher war, dass ich einen Troll gesehen habe. Vielleicht entdeckt ihr ihn, wenn ihr das Bild genauer anseht.

Trailrunning

Trailrunning Wolfsschlucht

Trailrunning im Winter

Der Morgen küsst dich mit eiskaltem Atem. Vom Himmel fallen Schneeflocken. Doch du hast dich entschieden, zu Laufen. Egal bei welchem Wetter. Gut, dass es Freunde gibt, die auf dich warten. Keine Entschuldigungen. Elemente spüren! Den Körper spüren.

Gemeinsam lauft ihr los, in den verschneiten Winterwald. Der frische Schnee knarrt unter den Laufschuhen. Du sinkst ein, federst. Die Schritte sind anstrengender. Doch wie wundervoll ist es, durch eine verschneite Landschaft zu Laufen.

Alles ist wie von einem Zauber umhüllt. Die weiße Landschaft – sie macht den Kopf frei, wirkt beruhigend, ja fast meditativ. Du atmest frische kalte Luft. Auf einmal zählt nur der Weg vor dir. Gemeinsam Laufen. Erzählen. Lachen. Schweigen. Genießen.

Mental erfrischt kommt du aus dem Wald zurück. Dein Tag kann beginnen.
Impressionen von meinem Trailrun heute morgen durch die Wolfsschlucht


Himmelblick


Als Kind bin ich sehr gerne im Gras gelegen und habe den Wolken zugesehen. Ich sah Drachen, Blumen, Bäume, Löwen, Hunde, große und kleine, liebe und zähnefletschende. In den Himmel zu gucken, das war nie langweilig. Ständig haben sich die Wolken verändert und meine Fantasie hat neue Fabelwesen erschaffen. Manchmal habe ich mir sogar Geschichten ausgedacht. Dann wurde der Himmel zu einem Buch und mit jeder Wolkenveränderung wurde ein neues Kapital aufgeschlagen.

Wenn ich heute in den Himmel schaue, sehe ich Wolken. Graue, dunkle, bedrohliche, liebliche Wolken. Ich sehe keine Fabelwesen mehr. Warum eigentlich? Habe ich keine Fantasie mehr? Wann habe ich mich das letzte Mal ins Gras gelegt und den Wolken nachgesehen? Es muss lange her sein, denn ich kann mich nicht daran erinnern.

Jetzt ist der Himmel grau und dunkel. In den Mittagsstunden gab es ein heftiges Gewitter. Heute morgen war ich Laufen. Es war richtig schwül. Der sonst kühle Wald fühlte sich tropisch an. Als dann heftiger Regen einsetzte, hörte man im Wald das Rauschen des Regens, der auf die Blätter traf. Es war, als liefe ich durch einen tropischen Regenwald. Regen ist etwas wunderbares. Es war so erfrischend, die Tropfen auf der Haut zu spüren. Elemente spüren! Leben spüren. Nach so einem Tagesstart fällt mir vieles leichter. Laufen ist Teil meines Lebens geworden. Oft kostet es mich Überwindung, mir morgens die Joggingschuhe zu schnüren. Doch bereut habe ich es noch nie. Es fängt immer mit dem ersten Schritt an. Der erste Schritt ist immer der schwerste. Danach geht es meist wie von selbst.

Oxygen Tango Marathon


10 Stunden Tango für 1200 Bäume

Ein internationales Tango-Festival in Los Angeles wirbt mit einem meiner Fotos für ihren Tango Marathon!
Vor einigen Wochen hat mich Mitra Martin von Tangomarvista angemailt. Ihr hat mein Bild von den Dancing Trees auf flickr so gut gefallen, dass sie es für ihren Oxygen Tango Marathon verwenden möchten. Das Event findet am 18. Juli in Los Angeles statt. Falls ihr gerne Tango tanzt und grade in der Gegend seid – schaut einfach mal rein.
Ziel des Abends – außer jeder Menge Spaß beim Tanzen – ist es, 1200 Bäume im Amazonasgebiet in Brasilien zu pflanzen.