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12 Dinge, die mich 2010 inspirierten

    Inspiration kommt aus dem Lateinischen inspirato was soviel wie Beseelung, Einhauchen von Leben, Geist, Seele bedeutet. Unter Inspiration versteht man eine mentale Kraft, die Neues hervorbringt. Eine Inspiration kann durch ein Erlebnis, eine Begegnung, einen Traum entstehen. Ohne Inspiration entsteht keine neue Idee, kein kreativer Gedanke, kein Werk. Inspiration ist ein notwendiger Prozess im künstlerischen Gestalten. Also habe ich mir die Frage gestellt, was mich inspiriert und mir eine Liste mit zwölf Punkten gemacht, die mich in diesem Jahr inspiriert haben. Natürlich ist die Liste nicht vollständig, aber ich dachte 12 ist eine gute Zahl und habe es auf zwölf Dinge beschränkt.
  • Tagebuch und Füller

Klingt ziemlich simpel und ist es auch. Aber was wären meine Gedanken ohne mein Moleskine Tagebuch und Füller? Sie würden irgendwo im Raum herumschwirren und sich in der Tiefe des Alls verlieren. All dem Digitalen zum Trotz – am liebsten schreibe ich mit Füller auf ein weißes Blatt Papier. Bis vor wenigen Jahren ließ ich mir meine Tagebücher von einem Papiermacher herstellen. Seit er aufgrund Krankheit das nicht mehr machen kann, bin ich auf die Moleskine-Tagebücher umgestiegen. Die sind zwar unverschämt teuer, aber robust.

  • Eine Kerze

Grade jetzt in der dunklen Jahreszeit kann eine Kerze sehr inspirierend sein. Ich liebe das warme, lebendige Licht, das von einer Kerze ausgeht. Morgens sitze ich bei einer Tasse Kaffee mit meinem Tagebuch am Schreibtisch und ordne so meine Gedanken für den Tag.

  • Trailrunning

Der Morgen küsst dich mit eiskaltem Atem. Vom Himmel fallen Schneeflocken. Doch du hast dich entschieden, zu Laufen. Egal bei welchem Wetter. Gut, dass es Freunde gibt, die auf dich warten. Keine Entschuldigungen. Elemente spüren! Den Körper spüren.

Gemeinsam lauft ihr los, in den verschneiten Winterwald. Der frische Schnee knarrt unter den Laufschuhen. Du sinkst ein, federst. Die Schritte sind anstrengender. Doch wie wundervoll ist es, durch eine verschneite Landschaft zu Laufen.

Alles ist wie von einem Zauber umhüllt. Die weiße Landschaft – sie macht den Kopf frei, wirkt beruhigend, ja fast meditativ. Du atmest frische kalte Luft. Auf einmal zählt nur der Weg vor dir. Gemeinsam Laufen. Erzählen. Lachen. Schweigen. Genießen.

Mental erfrischt kommt du aus dem Wald zurück. Dein Tag kann beginnen.
Impressionen von einem Trailrun an einem kalten Januarmorgen durch die Wolfsschlucht

  • Sonnenuntergänge

Ich liebe Sonnenuntergänge! Für mich sind sie ein Guckloch in die Ewigkeit. Sonnenuntergänge lassen mich hoffen auf einen neuen Morgen, auf einen Neuanfang. Sonnenuntergänge haben etwas Tröstliches. Als würden sie mir zublinzeln und sagen: “Hey, alles wird gut!” Sie lassen mich einen winzigen Augenblick in die Zukunft blicken. Lange genug, um Hoffnung zu schöpfen. Sie signalisieren mir aber auch, dass ich den Tag loslassen darf. Mit allem, was heute vielleicht nicht gut gelaufen ist. Fehler, die ich gemacht habe. Menschen, die ich enttäuscht oder verletzt habe. Ziele, die ich mir vorgenommen, aber nicht erreicht habe. Ich darf loslassen, gelassen sein. Morgen geht das Licht wieder an. Die Sonne steigt über den Horizont und bringt neues Licht. Und mit dem Licht wird mir ein neuer Tag geschenkt, dessen Verlauf ich bestimmen kann. Ich darf um Verzeihung bitten, ich darf Fehler wieder gut machen, ich darf einen zweiten Versuch starten, mein Ziel zu erreichen. Ich darf. Nicht ich Muss. Gelassenheit Lernen. Vergebung. Liebe. Was für ein Potenzial, das in diesem Tag steckt. Ich freue mich darauf, es zu entdecken und zu entfalten.


Eines der besten Bücher ist, die ich über das Thema Leben als Fotograf gelesen habe. David duChemin ist nicht nur ein ausgezeichneter Autor. Er versteht es auf geniale Weise Wissen mit Vision zu verbinden und zeigt auf, wie es beides braucht, um als Fotograf seinen Markt zu finden.

  • Transform Video von Zack Arias

[youtube KZYlQ4Wv8lE]

Selten hat ein Fotograf so offen, so verwundbar und ehrlich über das Thema Selbstzweifel, Vergleichen, Scheitern und das, was am Ende wirklich zählt,  gesprochen. Jedes Mal, wenn ich mir das Video ansehe, muss ich mich selbst der Frage stellen, wer ich bin, was ich will und wohin ich mit meiner Fotografie will. Das sind herausfordernde, aber gute Fragen. Im Alltag bleibt da oft zu wenig oder gar keine Zeit, sich damit auseinander zu setzen. Dafür will ich mir die erste Woche des Jahres bewusst Zeit nehmen, um darüber nachzudenken.

Trey hat sich der HDR Fotografie verschrieben und präsentiert auf seinem Blog jeden Tag ein neues HDR Foto aus aller Welt. Viele Bilder finde ich atemberaubend und spektakulär, andere langweilig und zu HDR-typisch. Trotzdem finde ich die Seite voller Inspiration, weil Trey Einblick in seine Denk- und Sichtweise gibt. Trey hat nur ein Auge. Das und seine Ausbildung in Mathematischen Wissenschaften bilden interessante Voraussetzungen in sein fotografisches Denken und Arbeiten.

  • Kanada

Aurora Borealis Gillam

In diesem Jahr realisierte ich zwei Kanada-Reportagen, eine über Winteraktivitäten in Canmore,  Alberta und eine Geschichte über die Nanuk Polar Bear Lodge in Manitoba. Weiteres Highlight war der gemeinsame Urlaub mit Axel und unser Roadtrip durch Ontario.

  • Schwarzwald

Früher hielt ich den Schwarzwald für bieder. Für einen Ort, an den Touristen reisen. Die, mit so groben Wanderschuhen und roten Socken. Und die an ihren Spazierstöcken kleine metallene Plaketten sammeln. Heute bin ich erstaunt, über Geheimnisse, Sagen und Legenden, über stille Seen, Schluchtensteige und Bergpfade und hab ihn richtig lieb gewonnen, den Schwarzwald. Ich schreibe gerne Reportagen über den „Silva Nigra“, und bin auch privat  oft im Schwarzwald unterwegs.

  • Donald Miller – A Million Miles in a Thousand Years

Donald Millers Buch gehört zu den besten, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Eine ausführliche Beschreibung gibt es hier.

  • Bibletunes – die Bibel im Ohr

Im Mai startete Detlef Kühlein ein mutiges Projekt: Bibletunes, die Bibel im Ohr. Täglich online mit der Bibel, Momente mit dem ewigen Gott erleben. Bibletunes ist für mich einer der besten Podcasts, die es im Bereich Spiritualität und Religion auf itunes gibt. In fünf bis zehnminütigen Sendungen, den Bibletunes, liest Detlef Kühlein einen Abschnitt aus der Bibel und bringt Impulse über Gott und Glauben. Und das auf so frische, inspirierende und professionelle Weise, dass es einfach nur Freude macht, täglich online mit Bibletunes zu sein.

  • Menschen

Ich bin dankbar für so viele Menschen, die mich 2010 begleitet haben. Nichts ist inspirierender als Begegnungen. Alles Wichtige im Leben entsteht durch Begegnung. Gemeinschaft, Familie, Freundschaft. Ziele, die man gemeinsam erreicht und feiert. Menschen, die ich fotografiert habe. Menschen, über die ich Reportagen geschrieben habe. Menschen, denen ich Gutes tun durfte und Menschen, die mir Gutes getan haben. Menschen, die ich persönlich gar nicht kenne, deren Blogeinträge ich lese und von denen ich lernen darf. Alte Menschen, junge Menschen, kranke Menschen, gesunde Menschen. Jeder hat eine Geschichte zu erzählen. Jede Geschichte ist einzigartig und wichtig. So wie jeder Mensch einzigartig und wichtig ist und geliebt und geachtet werden muss. Das Leben als Mensch ist viel zu kostbar. Lass deine Geschichte nicht in der Schublade liegen. Teile sie mit anderen. Teile dein Leben mit anderen. Du wirst sehen wie das dein Leben bereichert wie nichts anderes sonst auf der Welt.

SWISS ALPINE 2010 – feg-runners im Höhenrausch

Wenn sich Menschen in größer Höhe aufhalten, hat das bekanntlich Auswirkungen auf die Sinne. Anders kann ich es mir nicht erklären, welcher Gaul mich nach dem Zieleinlauf beim Jungfrau – Marathon im September 2009 auf der Kleinen Scheidegg geritten hat, mich beim härtesten Bergmarathon der Welt, dem Swiss Alpine K 78 über 78 Kilometer und +/- 2260 Höhenmeter anzumelden. Schließlich wollen Träume gelebt und Ziele erreicht werden, man wird ja nicht jünger. Eben! Ende April fand mein ambitioniertes Vorhaben ein jähes Ende. Ausgerechnet beim Genusslauf in Müllheim, einem Halbmarathon mit rund 400 Höhenmetern. Bereits auf den ersten Kilometern bekam ich seltsame Kopfschmerzen. Ich zog den Lauf mit gemäßigtem Tempo bis zum Ende durch. Danach war ich fast vier Wochen lang mit Dauerkopfschmerzen aus dem Leben gerissen. Es folgten verschiedene Arztbesuche bis hin zum MRT. Im Juni dann endlich Entwarnung: Die Kopfschmerzen stellten sich als Stirnhöhlenvereiterung heraus, die bereits abgeklungen war. Als endlich der Befund auf dem Tisch lag, war klar, dass ich in diesem Jahr keinen K 78 bestreiten kann. Laufverbot über mehrere Monate, an einen Marathon ist da nicht mehr zu denken.
Ende Juni unternahmen Axel und ich eine zweitägige Wanderetappe von Hinterzarten über den Feldberg bis zum Stübenwasen. Am zweiten Tag wanderten wir über Belchen und Blauen bis Vogelbach, rund 40 Kilometer. Danach sah die Welt anders aus: Wenn ich an einem Tag 40 Kilometer marschieren kann – mit Gepäck und schweren Wanderstiefeln, dann kann ich das auch mit Joggingschuhen in achteinhalb Stunden laufen. Weshalb mich also nicht vom K 78 auf den K 42 Marathon ummelden? Dass dieser der höchst gelegene Berglauf Europas ist, der über alpine Trails und zwei Pässe – Keschhütte mit 2632 Metern und Scalettapass mit 2606 Metern führt – also ca. 1800 Höhenmeter auf und 1700 Höhenmeter bergab – habe ich irgendwie nicht realisiert. Dagegen sind Feldberg, Belchen und Blauen mit ihren 1400 und 1165 Metern als sanfte Erhebungen zu bezeichnen.
Zusammen mit meiner Laufgruppe, den feg-runners bin ich am Samstag, 31. Juli 2010 beim Swiss Alpine 2010 in Davos gestartet. Alle haben wir gefinished! Sieben Läufer/innern beim K 78, acht beim K 42, einer beim K 31 und sechs beim K 21. Laufend Freunde finden – so lautet das Motto der feg-runners. Als Gruppe haben wir ein geniales Wochenende erlebt, gemeinsam gefiebert, gelitten und gefeiert. Das gemeinsame Erleben von Höhen und Tiefen – denn die hat man während eines solchen Laufes immer – schweisst zusammen. Zuletzt sind die Anstrengungen vergessen und die Freude überwiegt. Den letzten Kilometer bin ich zusammen mit Erika aus Basel gelaufen. Bei Kilometer 15 hat sie vor mir die Kesch-Hütte erreicht. Im Film seht ihr mich zusammen mit Erika im Ziel. Sie ist meine Heldin des Swiss Alpine 2010 K 42. Erika ist 70 – und seht sie euch an, wie frisch und fit sie nach dem Lauf aussieht. Mit 65 Jahren ist sie ihren ersten Marathon gelaufen. Was für eine tolle Leistung. Gemeinsam Laufen verbindet – über alle Grenzen, auch die des Alters. Ich bin glücklich, dass ich lachend und ohne Schmerzen in Davos im Ziel eingelaufen bin, wo meine Freunde so lange auf mich gewartet hatten, um mit mir den Zieleinlauf zu feiern. So, jetzt aber genug der Worte – viel Spaß beim Film gucken! Achtung – Film ist in HD-Qualität – also HD einschalten. Bei langsamen Verbindungen kann es dauern….

Mai 2010

Dancing Forest May 2010
Der Mai ist mein Lieblingsmonat! Nicht nur, weil ich ein Maikind bin. Im Mai ist die Natur herrlich grün – ein frisches, helles, zartes Grün! Diese Farbe symbolisiert für mich Leben, Inspiration, Neubeginn, Kreativität, Aufbruch, Lebensfreude und noch vieles mehr. Die Tage sind wieder lau und lang, alles duftet frisch und in der Luft ist der nahende Sommer zu spüren. Aller Freude zum Trotz bin ich dennoch erschrocken, dass wir bereits den zweiten Mai haben. Die Zeit scheint wie im Flug zu vergehen. Noch 89 Tage bis zum Swiss Alpine. Im vergangenen Jahr habe ich auf den Jungfrau Marathon trainiert und war um einiges fitter als ich es jetzt bin. Bereits im April habe ich mehrere Läufe über 20 Kilometer – darunter auch auf den Hochblauen – hinter mich gebracht. Dieses Jahr bin ich erst einmal über 20 Kilometer gelaufen – das war am vergangenen Sonntag beim Genusslauf in Müllheim. Mai 2010 weiterlesen

Fit mit Herbert Steffny


Herbert Steffny, „Laufguru“, der seinerzeit Joschka Fischer auf Trab brachte, hielt am vergangenen Freitag ein Laufseminar in Weil am Rhein. Dazu eingeladen hatte das OK Team des Dreiländerlaufs, die Veranstaltung wurde von den Organisatoren des Dreiländerlaufs gesponsert und war kostenlos.
Wie es war, könnt ihr in meinem Bericht, der heute in der Badischen Zeitung erschienen ist, lesen.

Die vergessene Kunst der Stille

Stille ist in unserer heutigen Zeit nicht sehr populär. Stille, das klingt irgendwie altbacken, überholt, ja befremdlich. Stille hat keinen Raum mehr. Stille passiert nicht einfach. Zur Stille muss ich mich ganz bewusst entscheiden. Überlege einmal, wann du einen Moment der Stille hattest. Als ich an Karfreitag nachts in die “Nacht der Kirche” ging, erlebte ich Augenblicke der Stille. Ich habe mich darauf einlassen können, weil mir die nur mit Kerzen beleuchtete Kirche einen guten Rahmen dazu gegeben hat. Diese Momente taten mir gut und ich stellte fest, wie wenig Raum Stille in meinem Leben hat.
2010 wurde zum Jahr der Stille ausgerufen. Über 50 Partner – Kirchen, Verbände, Organisationen, Verlage unterschiedlicher Konfessionen haben sich zusammengetan, um das Thema Stille in den Mittelpunkt zu rücken. Die Initiative soll “Menschen die Gelegenheit bieten, Stille als wichtigen Aspekt des Alltags wieder neu zu entdecken und bewusst in ihren Tagesrhythmus einzuplanen”, so beschreibt es die Pressemitteilung zum Jahr der Stille 2010. Das Jahr der Stille soll dabei helfen, den Lebensrhythmus, den Gott in uns gelegt hat, zu entdecken. Es geht darum, achtsam zu werden für die Notwendigkeit der Stille, neue Formen zu entdecken und sie bewusst im Rhythmus des Alltags zu leben. Ziel des Projekts ist, persönlich das Leben bewusst wieder auf Gott auszurichten und durch die Stille und Gottes Wort körperlich und seelisch aufzutanken.

Um Stille zu erleben, muss ich bewusst offline gehen. Die vergessene Kunst der Stille weiterlesen

Mit 73 fit wie ein Turnschuh

Willi ist ein großes Vorbild für mich. Neulich am Samstag in der Laufgruppe sind wir die 14 Kilometer Runde gelaufen. Die hat es ganz schön in sich, da sie auf der Hohen Straße (Westweg) aufwärts führt. Das treibt natürlich den Puls nach oben. Und dann kommt Willi, zieht an mir vorbei und meint „Ohje, mein Puls ist schon bei 128“. Da fehlen dir einfach die Worte. Ich will jetzt lieber nicht sagen, wie hoch mein Puls war. Am Sonntag läuft Willi den Halbmarathon in Freiburg. Begleitet wird er von einer Radioreporterin, die 50 Jahre jünger ist als er. Was es mit Willi sonst noch so auf sich hat, könnt ihr in diesem Artikel in der Badischen Zeitung lesen, der heute erschienen ist.