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Ontario Roadtrip Hay Lake

Hay Lake Ontario

Blick auf den Hay Lake am frühen Morgen. Für eine Woche haben wir uns eine Hütte direkt am See gemietet. Ich schwöre, dass ich nachts noch nie an einen ruhigeren Ort gewesen bin. Nicht einmal das Rufen eines Loons oder von Wölfen war zu hören. Die Stille war ein wenig beängstigend.

Hay Lake Ontario Canada

Der Hay Lake und die Hay Lake Lodge liegen am östlichen und ruhigeren Ende des Algonquin Parks.

Die Tage im Oktober waren herrlich. Temperaturen von bis zu 15 Grad und Sonnenschein. Abends relaxen  – drinnen vorm Kamin oder draußen am Lagerfeuer, tagsüber im Kanu den See erkunden und dabei Fische fangen oder Ausflüge in den Algonquin Park – die Tage am Hay Lake waren einfach wunderbar. Für uns war die Woche sehr lang und nach sieben Tagen konnten wir es kaum erwarten, wieder auf der Straße zu sein – auf der Suche nach neuen Orten.

Manitoulin Island

Manitoulin Island

Manitoulin Island

Manitoulin Island Ghost House

Manitoulin Island Ghost House

Jeder Ort ist von einer ganz bestimmten Atmosphäre geprägt. Auf Manitoulin Island war es das zauberhafte Licht und die unglaublichen Farben, die mich faszinierten. Die interessanten Begegnungen und Gespräche mit First Nation People, der Stolz, den die Einwohner von Wikmemikong in sich tragen, denn ihr Reservat ist als einziges in Kanada völlig unabhängig von der Regierung.

Mit diesen Bildern versuche ich meine Stimmung zum Ausdruck zu bringen, wenn ich an Manitoulin Island denke. Ein Ort, den ich auf jeden Fall wieder besuchen werde.

Das Foto vom See und das erste Geisterhaus wurden von Axel Duval aufgenommen.

Die Sprache des Lichts

Portrait Session

Eine neue Sprache zu erlernen ist keine einfache Sache. Auch Licht hat eine eigene Sprache. Licht kann weich sein oder harsch. Intensiv oder flau. Harte Schatten werfen oder ganz weiche. Mit Licht umzugehen ist eine Kunst. Ich hatte immer großen Respekt vor dem Licht. Joe McNally, ein amerikanischer Fotograf, der für seinen kreativen Einsatz von kleinen Blitzgeräten bekannt ist, sagt, dass Licht die Sprache der Fotografie ist. Und wir diese Sprache beherrschen müssen. Wie erlernt man eine neue Sprache? Du belegst einen Kurs, kaufst Bücher, wiederholst Vokabeln. Doch das Wichtigste ist, dass du die neuen Wörter gebrauchst, sie aussprichst, sie anwendest. Genauso ist es mir mit dem Licht ergangen. Mit Blitzgeräten umzugehen, war meine Sache nicht. Bis ich die ONE LIGHT DVD von Zack Arias in die Hände bekam. Portraitfotografie hatte für mich immer mit kompliziertem Lichtaufbau zu tun. Doch Zack fotografierte mit nur  einem Blitz. Und es waren wunderbare Fotos. Plötzlich verstand ich – Licht muss nicht kompliziert sein. Eine Sprache erlernt man schließlich auch erst mit einfachen Worten und Sätzen. Genauso verhält es sich mit dem Licht. Du fängst bei einem an. Das hat mich ermutigt.

Ich fange an, Licht ein wenig zu verstehen. Ich begreife, wie ich es mir zu Nutzen machen kann. Und das Wichtigste: Ich arbeite damit. Was nützt mir all mein Wissen von der DVD, wenn ich es selber nicht ausprobiere.

Für dieses Portrait habe ich einen Nikon SB 900 Blitz mit einem Lastolite Schirm verwendet. Ich mag das dramatische Licht. Das Portrait bekommt dadurch etwas geheimnisvolles.

Portrait Session

Für diese Aufnahme habe ich drei Blitze eingesetzt. Ein ORBIS Ring-Licht und zwei Nikon Blitze mit HONL Gridspot für die Beleuchtung von hinten.

Portrait Session

Dieses Portrait entstand mit dem ORBIS Ringlicht als einzige Lichtquelle.

Die Aufnahmen entstanden im Studio. Alles ist noch provisorisch eingerichtet. Natürlich könnte ich noch diesen Blitz und noch jenen Reflektor kaufen. Von Zack Arias habe ich eine wichtige Lektion gelernt: Nutze das Potential von dem Equipment, das du hast. Und wenn es nur ein Blitzgerät und ein Schirm ist. So hat Zack vor einigen Jahren als Fotograf angefangen. Er machte das Beste aus dem, was er hatte. Und das war eine Kamera, ein Objektiv, ein altes Blitzgerät und ein Schirm. Er hatte eigentlich nur sehr limitierte Möglichkeiten. Und doch nutzte er sie, um das Beste herauszuholen. Er lernte viel mit wenig. Und noch immer ist er eine große Inspiration für mich. Zack habe ich es zu verdanken, dass ich mich an die Sprache des Lichts gewagt habe. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich hoffe, dass ich es ihm eines Tages einmal sagen kann.

The old shack near Kleefeld

The old Shack in Kleefeld

Eine alte Hütte in der Gegend um Kleefeld, Manitoba, Kanada. Ich habe das Bild heute bearbeitet, weil ich es für ein Buchprojekt verwenden möchte. Mir gefällt es auf diese Art viel besser als die Original Aufnahme. Für mich kommt auf diesem Bild die Atmosphäre viel besser zur Geltung. Fotografie ist für mich nicht die bloße Abbildung der Realität. Fotografie ist Interpretation. Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, dann spüre ich meine Umgebung. Ich rieche die Felder, spüre den Wind, ich fühle eine gewisse Atmosphäre, die einen Ort umgibt. All das fließt mit ein, wenn ich durch den Sucher der Kamera blicke und den Auslöser betätige.

Diese alte Hütte gibt es übrigens nicht mehr. Nicht weil sie in sich zusammengefallen wäre. Nein. Wahrscheinlich hätte sie noch weitere 100 Jahre dem Präriewind im Herzen Kanadas getrotzt. Diese alte Hütte wurde von Jugendlichen angezündet. Schade. Denn diese old shacks verleihen der Landschaft etwas ganz besonderes. Sie sind stumme Zeugen vergangener Jahrhunderte. Zeugen von den Pionieren, die einst das Land eingenommen haben und hart arbeiten mussten. Fast hätte ich die Aufnahme damals gar nicht gemacht. Das Licht war nicht besonders. Ich hatte auch wenig Zeit, weil ich zu einem Termin musste. Heute bin ich froh darüber, dass ich anhielt um das Bild aufzunehmen.

Hudson Bay

Hudson Bay

Dieses Foto symbolisiert für mich die unendliche Weite der Hudson Bay. Die Hudson Bay umfasst ein Gebiet von 1.230.000 Quadratkilometern und ist – nach dem Golf von Bengalen – die zweitgrößte Bay weltweit. Benannt wurde sie nach dem englischen Entdecker Henry Hudson, der die Bay 1610 mit seinem Schiff „Discovery“ erforschte. Auf seiner vierten Reise nach Nordamerika wählte Hudson die Route über die Westküste Grönlands zur Bay und erstellte erste Karten. Doch dann blieb die „Discovery“ im Eis stecken. Die Mannschaft musste überwintern. Dies gelang ihnen am südlichen Zipfel der James Bay. Im Juni 1611 wollte Hudson die Reise fortsetzen, doch ein Teil seiner Crew rebellierte. Hudson wurde mit einigen seiner Männer in einem kleinen Boot ausgesetzt. Sie wurden nie mehr wieder gesehen.