Auge in Auge mit der Natrix natrix

Eine Ringelnatter (Natrix natrix) beim Sonnenbaden an der Schwarzenbachtalsperre im Schwarzwald. Obwohl Nattern ja ungefährlich sind, wollte ich für das Foto trotzdem nicht näher rangehen. 

Dieser Blogpost ist einem guten Freund gewidmet, der vergangene Woche eine etwas unerfreuliche Begegnung mit einer giftigen Höhlenotter hatte. Er musste nach einem Schlangenbiss ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dabei erging es ihm besser als einem Wanderer im Berner Oberland, der gleich von zwei Kreuzottern gebissen wurde und mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden musste. Die Story gibt es hier zu lesen. Was aber sollte man tun, um so etwas zu vermeiden? Dazu gibt es ein Merkblatt „Schlangen – was tun“. Unter anderem steht da: „Damit es gar nicht erst zum Schlangenbiss kommen kann, sollten Wanderer nie barfuss gehen, knöchelhohe Schuhe und lange Hosen tragen und den Rastplatz vorher auf Schlangen hin absuchen.“

Eins hat das Merkblatt vergessen, zu erwähnen: Dass man Schlangen, und seien sie noch so klein, nicht in die Hand nehmen sollte!

Kanada-Fotos in Brigitte

Eine spannende Woche auf einer Alm in der Dachstein-Tauern Region liegt hinter mir! Am Samstag haben wir unsere Autos aus einem halben Meter Neuschnee geschaufelt, während die Woche mit über dreißig Grad Hitze begonnen hatte. Neben Mountainbiken, Klettern, einer ziemlich abenteuerlichen Erforschung der Höhle an der Dachstein-Südseite in 1860 Metern und einer Zwei-Tage Trekking Tour an den Ahorn-See standen nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern eine tolle Gemeinschaft im Vordergrund.

Wieder zurück am Schreibtisch kann ich gleich mit einem Highlight aufwarten: In der aktuellen Ausgabe der Brigitte sind meine Alberta-Fotos drin. Kollegin Barbara Schäfer hat einen spannenden Artikel (Wo die wilden Kerle wohnen) über das Leben als Cowgirl geschrieben, den ihr auch online lesen könnt.  Leider hat die Fotoredaktion den Bildnachweis in der gedruckten Ausgabe vermasselt und nicht meinen, sondern den Namen der Autorin angegeben. Also nicht wundern, wenn ihr in der Printausgabe meinen Namen nicht seht. Die Bilder sind trotzdem von mir.

Ein Foto mit Symbolcharakter. Schnee und Kommunikation. Beides zusammen werde ich in der nächsten Woche nicht haben. Schnee ja, Kommunikation nein. Es geht in die Bergwelt des Dachsteingebirges. Unser Basislager wird sich in einer Berghütte befinden, in der es nicht einmal Strom gibt, geschweige denn Internet. Deshalb gibt es in den kommenden Tagen keine Updates. Wer trotzdem gerne Fotos sehen möchte – schaut doch einfach mal auf meiner flickr-Seite vorbei. 

Das Foto mit dem Telegrafenmast ist im Frühjahr im Wallis entstanden. Einmal bin ich alleine losgezogen, nur mit meiner Kamera und ipod und habe unterwegs diesen einsamen Mast entdeckt. Er erinnert mich ein wenig an unser Kommunikationszeitalter. Man ist überall und mit jedem vernetzt – und trotzdem ist jeder alleine. Nicht, dass ich gegen die neuen social Websites und Internet bin, aber je mehr wir virtuell miteinander kommunizieren, desto weniger sprechen wir miteinander von Angesicht zu Angesicht. Ich bin dankbar, dass wir so eine geniale Technologie nutzen können, doch echte Beziehungen kann das nicht ersetzen. 

Deshalb freue ich mich auf eine Woche mit Freunden in den Bergen – ohne Computer und Internet, aber mit viel Zeit für Gespräche und Gemeinschaft.

Ernst Haas

Ein Fotograf der mich sehr inspiriert, ist Ernst Haas (1921-1986). Ernst Haas ist für mich viel mehr als ein Fotograf. Er ist ein Philosoph, Visionär und Poet mit einer Kamera. Besonders seine Landschaftsaufnahmen drücken das aus. 1956 fotografierte er mit Kodachrome-Film, damals der einzige Farbfilm. Damit dokumentierte er einen Stierkampf in Spanien. Allerdings konnte er die schnellen Bewegungen nicht festhalten. Also versuchte er durch Mitziehen der Kamera die Bewegungen einzufangen. Das führte zu einem völlig neuen Fotografieestil, in dem Rhythmus, Motion, Emotion und Bewegung in einem Bild miteinander verschmelzen. 

Mich fasziniert diese Art von Fotografie und ich versuche meine Technik zu verfeinern. Ich stehe erst am Anfang und entdecke immer wieder neues, mache Fehler, lerne daraus. Doch genau das ist auch das Schöne und Faszinierende an der Fotografie. Das Ausprobieren und Experimentieren, die Suche nach neuen Ansichten und diese kreativ auszudrücken.

Das Wandern ist der Deutschen Lust

Das neue „fit for fun“ spricht von Boom und Megatrend. „Die neue Lust aufs Wandern“ erklärt, weshalb das einst so angestaubte und biedere Image, die das Wandern lange Zeit umgeben hat,  verschwunden ist.

Eigentlich fahre ich lieber mit dem Mountainbike, als zu marschieren, doch auch mich begeistert seit einigen Jahren das Wandern. Für mich ist die Fortbewegung aus eigener Kraft in der Natur essentiell wichtig für mein körperliches wie auch seelisches Wohlbefinden. Egal bei welchem Wetter. Ob Sonne, Regen, Schnee, Nebel – jede Stimmung ist einmalig und besonders. Wandern ist für mich Entschleunigung für die Seele, die endlich wieder einmal Tritt halten kann. In der Natur kann ich Durchatmen und eine Auszeit von der schnelllebigen Welt nehmen. Denn die Natur tickt anders. In der Natur ist man den Elementen ausgeliefert. Geht zeitig zu Bett und steht früher auf. In der Natur werde ich wach und erlebe, wie sich meine Sinne schärfen. Ich rieche, fühle, denke ganz anders, als wenn ich zu Hause oder im Büro in einem geschlossenen Raum sitze. Und ich lerne, dass ich ans Ziel komme. Langsamer zwar, als mit dem Auto oder mit einem Flugzeug. Aber voller Inspirationen und Entdeckungen. So wie die Blindschleiche, die wir auf unserer Wanderung im Schwarzwald entdeckt haben. Sie lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern zieht gemächlich ihres Weges. In Alberta habe ich auf einer Ranch beim Rindertreiben eine Cowboyweisheit gelernt: „Wenn du etwas schnell tun willst, tue es langsam.“ Beim Wandern gehe ich langsam. Ich muss meine Kräfte einteilen, den Rucksack tragen, über viele Stunden hinweg. Und irgendwann spüre ich, wie sich meine Tritte dem Lauf der Natur anpassen, wie das Wandern zur Meditation und der Kopf frei wird. Dann erlebe ich Wandern als pures Glück.

Schwarzwaldnebel

Vielen Dank für eure Geduld und tägliches Anklicken meines Blogs, obwohl sich hier in den vergangenen Wochen nicht viel getan hat. Grund dafür waren zwei Reisen. Davon eine Privat mit dem Mountainbike durch den Pfälzer Wald und Vogesen sowie eine Recherchereise im Schwarzwald. Das Foto ist in der Nähe von Gernsbach entstanden und beschreibt für mich die Stimmung der vergangenen Tage im Schwarzwald. Feucht, schwül und neblig. Das war zwar schade für die Recherche, da wir von vielen Aussichtspunkten oftmals nur Wolken sehen konnten. Doch muss man immer nur gutes Wetter für gute Fotos haben? Ich denke nicht. Grade in extremen Wettersituationen entstehen die interessantesten Bilder. Das sind die, die man nicht unbedingt auf den Prospekten der Urlaubsorte zu Gesicht bekommt.

Zu Gesicht bekommt ihr demnächst weitere Fotos aus den Vogesen und Schwarzwald. Vielen Dank für euren Besuch auf meiner Seite.