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Postkarte aus Churchill Nr. 5

 
Ehrlich gesagt fehlen mir die Worte, um dieses Bild zu beschreiben. Bedarf es einer Beschreibung? Ich glaube kaum. Vielleicht überkommt mich während der kurzen Wintertage die Inspiration und ich schreibe ein Gedicht über die Nordlichter. Für heute ist es die Postkarte Nr. 5 mit der ich das Licht, eingefangen über dem Himmel der Seal River Lodge, in die Welt entlasse.

Die Nacht, in der der Himmel zur Erde fiel

Vergangene Nacht explodierte der Himmel. Die Nordlichter tanzten über den Himmel. Ein Schauspiel, das eine spirituelle Kraft in sich trägt. Als meine Batterien den Kältetod starben, legte ich mich einfach auf die Bank und schaute den Lichtern zu, wie sie direkt über mir tanzten. Es war, als käme das Licht Gottes zur Erde. Unbeschreiblich. Wer einmal dieses Licht erlebt hat, will es immer wieder sehen.

Up North

Up North
Da waren wir also, gestrandet in Gillam. Das Aurora-Motel war bereits ausgebucht, wir konnten uns glücklich schätzen, im Gillam Motor Inn noch ein paar Betten zu belegen. Das Gillam Motor Inn besitzt einen derben Charme. Das ist die Sorte von Motels, die man sonst immer nur in Road Movies sieht. Plötzlich ist man selber mittendrin. War ich froh, dass wir uns die Zimmer teilen mussten. Alleine im Zimmer hätte ich in dieser Nacht wohl kein Auge zugetan.
Was aber macht man abends in Gillam? Es gibt nur zwei Optionen. Eine Bar, von deren Besuch uns dringend abgeraten wurde (white people should not go there) und die Canadian Legion. Und da die Mehrheit unserer Gruppe aus ziemlich bleichhäutigen Kanadiern und einer Australierin bestand, – abgesehen von den drei Mexikanern und mir – gingen wir in die Legion.
Voller Erwartung, die Einheimischen von Gillam zu treffen, betraten wir die Royal Canadian Legion, Branch Gillam. Nachdem wir die Hütte betraten, war die Bude voll – außer uns war nämlich keiner da.
No hats, no swearing, no cameras prangten uns überall Plakate entgegen, der gesamte Raum videoüberwacht – Angela wurde sofort angewiesen, ihre Mütze auszuziehen.
Nach ein paar Bier fühlten wir uns mutig genug, die Bar der Locals aufzusuchen. Doch soweit sollte es nicht kommen.
Genau dann, als wir es am wenigsten erwartet hatten – und schon gar nicht in Gillam – da waren sie plötzlich da – die Northern Lights!
Ich schnappte mir Stativ und Kamera und zusammen mit Mike und Angela liefen wir auf den Eisenbahngleisen Richtung Norden, aus dem Ort heraus. Dort ist dieses Foto entstanden. Leider waren die Lichter da schon wieder etwas abgeflaut.
Aber wo hat man schon mal die Gelegenheit, nachts auf Eisenbahnschienen Nordlichter zu fotografieren?
Aurora Borealis Gillam
Zuvor habe ich diesen Schuppen entdeckt – ein dankbares Motiv in Gillam!
Aurora Borealis Gillam
Und so sah der Himmel aus, als wir aus der Legion kamen – unglaublich! Was für ein schönes Abschiedsgeschenk an uns! Was für eine Reise liegt hinter uns! In einer abgelegenen Lodge an der Hudson Bay, den Eisbären auf der Spur, gefangen im Sturm, gestrandet in Gillam, der Himmel erleuchtet!
Der rauhe Norden Kanadas hat es mir angetan. Eines weiß ich ganz sicher – ich komme wieder zurück, ganz bestimmt.

Die Chancen stehen gut

Ich habe schon lange an keinem Fotowettbewerb mehr teilgenommen, aber als ich vom DigitalPhoto-Magazin Wettbewerb erfuhr, konnte ich es doch nicht lassen und schickte mein Foto von der Aurora Borealis ein. Was mich sehr freut: Unter den 2000 Einsendungen bin ich bei der Auswahl der besten dabei. Welche es geschafft haben, könnt ihr auf der Website des Wettbewerbs sehen. Jetzt heißt es, Daumen drücken….

Ein anderes meiner Polarlichtbilder wurde auf der Website: We are Photographers vorgestellt. Das ehrt mich natürlich sehr und ich habe mich riesig darüber gefreut, als mir Gary Fong eine E Mail schrieb und mir mitteilte, dass sie mein Foto vorstellen werden.

Aurora Borealis Northwest Territories Canada

Take a seat in the front row and see the magic unfolding before your eyes. I have never seen anything like this. Watching the Northern Lights unfolding, glowing, moving and dancing across Blachford Lake in the Northwest Territories in Canada was one of the most intriguing experiences I ever had. It was a spiritual journey, one that is not easy to descripe. It felt like waves of energy crashing down on me while those lights swept across the sky. The lights were vibrant, alive and full of energy. A dance of life, a celebration of wonders yet to discover. I felt so blessed to be part of it. Yes, I felt like I was a part of it, not just a spectator, watching from afar. I know this sounds really weird, but I felt like the lights were creeping beneath my skin. Like I was touched by heaven. Maybe I was. It was a true magical collision that left me in deep awe. You really have to excuse my poor English so go ahead and look at the pictures – they are only a reflection of the magic but they speak for itself. I have yet to find the words in German to describe it. I tried, but ended up deleating the words because I felt like it did not really meassure up to this experience.

Leider habe ich noch nicht die richtigen Worte in deutsch gefunden, die dieses Erlebnis der Nordlichter entsprechend wiedergeben. Vergangene Woche war ich in Yellowknife und auf der Blachford Lake Lodge in den Northwest Territories, im hohen Norden Kanadas. Deshalb einfach die Fotos ansehen, sie sprechen für sich selber. In Kürze folgen weitere Bilder und Berichte.