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Wintererwachen

Bis heute Abend gilt selbst in den Tieflagen eine Sturmwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Auf dem Feldberg ist starker Schneefall und Windböen bis 130 km/h vorausgesagt. Ausgerechnet morgen wollte ich auf dem Feldberg einen Snowkite-Kurs belegen. Der wurde nun wegen des extremen Wetters abgesagt.

Auch auf dem 1.415 Meter hohen Belchen gilt Sturmwarnung. Deshalb ist die Belchengondel nicht in Betrieb und das Belchenhaus geschlossen. Der Winter erwacht und soll auch bis in die Täler vordringen. Ich freue mich auf die Winterzeit! Draußen unterwegs sein, auch wenn es ungemütlich ist. Das Foto entstand im vergangenen Winter bei einer Schneeschuhtour auf den Belchen. Es war eisig kalt, die Bäume bizarr gefroren und der Belchen in Nebel gehüllt. Eine ganz eigenartige, wunderbare Atmosphäre war das.

Demnächst werden wir übrigens im Naturcamp Ruhestein nächtigen. Unter freiem Himmel – nur mit Schlafsack. Warum tut man sich das an? Um spannende Reportagen zu schreiben, die andere dann bei einer Tasse Kaffee oder Tee in der warmen Stube lesen können! Elemente spüren, Abenteuer erleben, draußen unterwegs sein, Herausforderungen auf sich nehmen – man lernt dabei sich selbst und andere besser kennen. Man findet Antworten, erweitert seinen Horizont,  erhält neue Erkenntnisse und Lösungen für das Leben zu Hause. Ich bin gespannt, welche Erkenntnisse ich nach einer Nacht bei Eis und Schnee unter freiem Himmel gewinne. Hoffentlich die, dass mein Schlafsack so warm ist, wie der Hersteller verspricht. 

Silbermond und Sternenacht

Übers Wochenende waren wir bei unseren Freunden im schönsten Tal der Schweiz – in Lauterbrunnen. Unser Ausblick von Wohn-, und Schlafzimmer sowie Terrasse war einfach atemberaubend. Vor uns die Bergwelt von Jungfrau und Silberhorn und der mächtige Staubbachfall. Stundenlang könnte ich auf dem Balkon sitzen und dem herrlichen Lichtspiel zusehen. Morgens gegen halb zehn klettert die Sonne über die Alpengipfel und taucht den Wasserfall in einen Strahl glitzernder Perlen, die sich unaufhörlich in die Tiefe stürzen. Das Schauspiel dauert nur wenige Stunden, dann verschwindet die Sonne und die Temperatur kühlt sofort merklich ab. Abends, wenn es dunkel ist und der Mond hinter den Bergen empor taucht, dann fängt für mich die schönste Zeit an: das ganze Tal und die Berge ringsherum werden von dem silbernen Licht des Mondes erhellt. Das Foto zeigt die Jungfrau und Silberhorn, aufgenommen mit einem 200 mm Objektiv von der Terrasse in Lauterbrunnen. 

Hier der Blick ins Lauterbrunnental, aufgenommen mit einem Weitwinkelobjektiv. Leider ist der Wasserfall im November nicht beleuchtet – die Aufnahme wäre spektakulärer geworden. Ein guter Grund, im Winter wieder nach Lauterbrunnen zu kommen. Wer selber einmal diesen Blick genießen möchte: Die Ferienwohnungen werden vermietet. Infos und Preise gibt es hier

 

Verlaufen

Heute ist es tatsächlich passiert: Wir haben uns auf unserem Montags-Morgen-Lauf verlaufen. Und das auf einer unserer Trainingsstrecken. Wie das? Um unsere 10 KM-Runde durch die Wolfsschlucht zu vervollständigen, legen wir immer eine rund 2 KM lange Schleife ein, bevor es in die Wolfsschlucht geht. Heute sind wir die Schleife einmal anders herum gelaufen – und irgendwie haben wir dabei die Abzweigung verpasst und schon war es passiert… Wenn man eine andere Perspektive einnimmt, kommt einem sogar das Vertraute fremd vor. Im Leben ist es doch genauso: Manchmal stehen wir vor einem schier unlösbaren Problem. Oft hilft ein kleiner Perspektivenwechsel und eine Lösung zeichnet sich ab. Manchmal kommt man auch auf einem fremden Weg ans Ziel. Wir hatten uns verlaufen, mussten uns neu orientieren, und haben dabei einen neuen Weg entdeckt, aus dem vielleicht eine neue Trainingsstrecke wird. 

Raum der Stille

Augenblicke der Besinnung bietet der „Raum der Stille“. Ein kleines Kästchen aus Holz gefertigt und nicht größer als eine Zigarettenschachtel. Aufgeklappt zeigt es seine inneren Werte: Ein aus Goldfolie gefertigtes Kreuz und ein Teelicht. Einfach Kerze anzünden und schon habt ihr einen kleinen Altar. Manch einer mag mit solchen Ritualen oder Gegenständen nichts anzufangen. Für mich persönlich ist dieser, ich will es mal profan sagen „klappbare Hosentaschenaltar“ ein ständiger Begleiter in meinen neuen Tag. Morgens die Kerze anzuzünden, als Symbol für Neuanfang und Dank meinem Gott gegenüber, mit dem ich einen neuen Tag gestalte. 

Infos über den Raum der Stille gibt es hier