Zur Zeit bin ich in Canmore, Alberta, Kanada in den Rocky Mountains. Die Zeit verbringe ich lieber draußen als vorm Computer, daher gab es noch keine Einträge. Es geht auch gleich los – den Sonnenaufgang in den Bergen fotografieren. Aber ein Bild möchte ich euch nicht vorenthalten: Gestern beim Schneeschuhwandern in Kananaskis Country.
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Wellness auf 1200 Metern Höhe
So entspannend ist Wellness auf 1200 Metern Höhe. Herrlicher Blick auf den Gipfel des Herzogenhorns, mit 1415 Metern der dritthöchste Schwarzwaldgipfel oder nachts mit dem Orion am Sternenhimmel. Der HotPot der Krunkelbachhütte auf fast 1300 Metern ist wirklich der Hit und mein heißer Tipp für kalte Wintertage!
Schneeschuhtour auf’s Herzogenhorn, dort herrliche Alpensicht und Sonnenuntergang genießen, danach Abstieg auf die Krunkelbachhütte und ab in den HotPot! Im heißen Badezuber mit Sprudelbad serviert Hüttenwirt Werner Jünger den Umtrunk persönlich an den Open Air Whirlpool. Ausspannen, Abschalten und Genießen vor dem wunderschönen Panorama des Herzogenhorn.
Die rustikale Schwarzwald-Wellness auf 1200 Metern ist ein echtes Erlebnis. Anschließend folgt die Stärkung bei einem zünftigen Hüttenvesper bevor es auf den Abstieg nach Bernau geht. Wer mag kann sich mit dem Pistenbully ins Tal fahren lassen – auch das ein Erlebnis, das man nicht vergisst. Und all das zu ganz vernünftigen Preisen. Alle Infos zum höchst gelegenen HotPot im Schwarzwald gibt es hier.
Frank Schätzing Limit
Seit einigen Wochen quäle ich mich. Überwiegend im Bett. Schuld daran ist Frank Schätzings neustes Werk „Limit“. Eigentlich ist es dem Leser nicht zumutbar. Denn wie, bitteschön, soll man den 1.2 Kilogramm Brocken nur halbwegs handlich lesen können ohne sich Muskelkrämpfe zuzuziehen? Wo bleibt da das Lesevergnügen? Der Verlag hätte gleich eine Lesestütze mitliefern sollen. Denn der Wälzer biblischen Ausmaßes – immerhin 1320 Seiten – liest sich nunmal nicht in einigen Tagen. Das Format ist wirklich eine Qual. Aber nicht nur das, mehr dazu später.
Rückblende ins Jahr 2004. Dezember, kurz vor Weihnachten war ich im Urlaub in Ägypten. Im Gepäck „Der Schwarm“ von Frank Schätzing. Das Cover des Buches hatte eine fast magische Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Das blaue Auge – eingebettet in ein kosmisches Schwarz. Einfach genial. Fast habe ich darüber vergessen, dass ich mich in Ägypten befand. Das Buch habe ich regelrecht verschlungen. Unglaublich spannend wie es der Autor verstand, eine Geschichte auf mehreren Ebenen zu entwickeln und mit welcher Sorgfalt er seine Charaktere entworfen hatte. Selten hat mich ein Buch so fasziniert. Unvergessen die Szenen in denen ein Tsunami heranrollt, Hummer explodieren und Krabben eine Stadt überfallen. Leider driftete das Werk im letzen Drittel derart ab, dass es mich an einen billigen Film erinnerte, der aufgrund fehlenden Plots hauptsächlich mit wuchtigen Effekten und sinnlosen Explosionen genau eben das zu übertünchen versucht. Ehrlich gesagt, kann ich mich an das Ende auch gar nicht mehr erinnern.
Oktober 2009. Mit viel Pomp und Getöse stellt Frank Schätzing sein neues Buch „Limit“ auf der Buchmesse vor. Der Mann versteht sich in Szene zu setzen. Was habe ich da über ihn geschrieben: Schätzing sieht aus wie die Szenen in seinen Romanen. Bis ins letzte Detail perfekt inszeniert. Und die sind verdammt gut! Nun gut, das habe ich geschrieben BEVOR ich „Limit“ gelesen habe. Eigentlich habe ich das Buch noch gar nicht gelesen. Ich bin quasi noch mittendrin. Auf Seite 834. Immerhin schon mehr als die Hälfte geschafft. Was mich ehrlich gesagt sehr wundert. Eigentlich macht das Buch ja neugierig. Es hat – wieder einmal – ein geniales Cover. Statt Auge ist es ein Teil des Mondes, ein graphisch sehr wirksam gestalteter Titel und erneut das kosmische Schwarz. Damit sich der Leser auf dem Mond zurechtfindet, hat Schätzing eine Karte spendiert, auf der die wichtigsten Schauplätze eingezeichnet sind. Im Anhang befindet sich ein acht Seiten umfassendes Personenregister. Das musste ich mehr als einmal in Anspruch nehmen, denn in der Fülle der Schauplätze und deren Akteure – von Mond zu Erde, von Shanghai nach Berlin, London, Äquatorialguinea, nach Alaska und Kanada und sonstwohin verliert man schon mal den Überblick. Beim Lesen kam es mir jedenfalls so vor, als hätte ich ihn einfach noch nicht gefunden – den roten Faden. Wäre Limit ein Film im Fernsehen, ich hätte spätestens nach fünf Minuten umgeschaltet.
Die Handlung startet am 2. August 2024 mit einem Prolog. „I want to wake up in a city that never sleeps – Der gute alte Frankieboy. Unerschüttert vom urbanen Wandel, solange es nach dem Aufwachen nur einen zu kippen gab.“
Hm. Ja.
„An jenem Mittwoch erfüllte sich das Schicksal von Juan Narcisco Ucanan, ohne dass die Welt Notiz davon nahm. Nur mal so zum Vergleich. Das war der erste Satz in „Der Schwarm“. Also erste Sätze sind mir schon sehr wichtig. Sie entscheiden, ob ich weiterlesen will oder nicht. Bei „Der Schwarm“ – unbedingt! Bei „Limit“ zog sich ein Prolog auf neun Seiten hin. Richtig gefesselt hat mich das nicht. Spielte auf dem Mond, soviel weiß ich noch.
Ich habe so an die 350 Seiten gebraucht, bis ich mit dem Roman warm geworden bin. So lange hat es gedauert, bis mir die Figuren einigermaßen vertraut waren. Es geht um Energiereserven – Helium 3 – das auf dem Mond gefördert wird. Möglich machte das ein Mann: Julian Orley von Orley Enterprises.
Und so liest es sich, wenn Julian Orley die Bühne betritt: „Mittelgroß von verblüffend jugendlichem Aussehen. Bart und das lange über den Kragen reichende Haar leicht ergraut. Er trug T-Shirt und Sakko, Jeans und Cowboystiefel. Ringe steckten an seinen Fingern.“ Frank Schätzing in Reinkultur!
So wie Julian Orley die Welt mit neuen Ressourcen beschenkt, liefert Schätzing Fans den Stoff seiner Träume. Gleich einem Drehbuch reihen sich atemlose Verfolgungsjagden an erschöpfende Dialoge wo irgendwer irgendwas über neue Technologien, Geheimdienste und Putsche erzählt und die den Lesefluss doch eher hemmen. Befindet man sich jenseits der 400-Seiten Marke nimmt das Buch richtig Fahrt auf. Eigentlich ist es eher ein Film im Buchformat. Mit manchmal echt dummen Dialogen. Ständig schürzt jemand seine Lippen, bleckt die Zähne oder schnalzt mit der Zunge. Wirklich sehr auffällig.
Zum Plot: Einerseits spielt die Handlung auf dem Mond wo sich Julian Orley mit einer illustren Gesellschaft aus Millionären, Geschäftsleuten, Schauspielern, Moderatoren befindet, um ihnen exklusiv das Mondhotel Gaia vorzustellen. Währenddessen liefert sich auf der Erde Privatdetektiv Owen Jericho mit der Chinesin Yoyo und seinem Freund Tu Tian, einem schwerreichen Shanghaier Unternehmer ein Kopf an Kopf Rennen um ein streng gehütetes Geheimnis. Daran hindern will sie der Killer Kenny Xin, der seine Gedanken immer „buchhalterisch ordnet“. Als Film wäre Limit ein großer Spaß für die Studios visueller Effekte. Ständig knallt etwas, explodieren riesige Hallen, gibt es Feuer, fliegt etwas in die Luft. Und nicht zu vergessen – wir befinden uns ja im Jahr 2025 – es gibt AirBikes, fliegende Autos, Flugzeuge mit doppelter Überschallgeschwindigkeit und natürlich viel HighTec SchnickSchnack. Dazwischen treten Tokio Hotel als Altrocker oder gar der greise David Bowie auf. Irgendwie belustigend.
Natürlich gibt es bessere Autoren wie Schätzing. Trotzdem kann ich mich einer gewissen Faszination nicht entziehen. Frank Schätzing versteht es einfach, verwobene Gedankenkonstrukte zu erstellen die dann tatsächlich auch funktionieren. Mal mehr, mal weniger. Allerdings ist er mit „Limit“ ein bisschen übers Limit hinausgeschossen. Ok, ich bin ja erst bei Seite 824, vielleicht sollte ich mit meinem Urteil noch bis zum Schluss warten. Was schon jetzt feststeht ist: Eine Sogkraft wie damals die Tiefe des Meeres in „Der Schwarm“ hat „Limit“ nicht auf mich entfacht. Das Buch wirkt auf mich wie ein Satellit – zu einer ewig beständigen Umlaufbahn verdammt. Dabei hätte er das Zeug zu einem Kometen gehabt, der dem deutschen Science Fiction zu neuen Höhenflügen verhilft. Hätte man die Story etwas gestrafft. Was dem Buch fehlt, wird mit kluger Werbestrategie wettgemacht. Und dieses Geschäft versteht Frank Schätzing meisterhaft.
Moments in Stock

MIS, MOMENTS IN STOCK. Das von renommierten Art Directoren und Fotografen Mitte 2008 neu gegründete Online-Bildarchiv positioniert sich von Anfang an als Alternative
zu den bereits bestehenden Bildarchiven. MIS wagt den Spagat zwischen Kunst und Kommerz, bietet sowohl künstlerische, experimentelle wie auch redaktionelle und
kommerzielle Fotografie in einer unkonventionellen, originellen und authentischen Sichtweise.
Gerade in unserer visuell reizüberfluteten Zeit mit zunehmend uniformierten Bildsprachen präsentiert MIS Alternativen als Bildpartner für alle kreativen Kommunikationsbereiche,
Werbe- und Designagenturen, Bildredaktionen und die Verlagsbranche. Der Fokus der Bildsprache und die vielfältigen Themen zeigen Gespür für neue Sichtweisen,
Ästhetik und Zeitgeist auf. Fotografische Qualität ist der Anspruch, nicht vordergründig die Menge von Bildern.
Das Portfolio von MIS steht mit einer schnellen, effektiven Suchfunktion online zur Verfügung, die Bilder können einfach und unbürokratisch in verschiedenen Größen
sofort nach Registrierung berechnet und heruntergeladen werden.
MIS: andere Bilder, anderes Bildarchiv. http://www.moments-in-stock.com/
Keltischer Ringwall Stockberg
Am Sonntag sind wir vom Parkplatz „Auf der Egerten“ zwischen Marzell und dem Hochblauen gelegen, auf den 1075 Meter hohen Stockberg gewandert. Ich wollte mir unbedingt den keltischen Ringwall ansehen. Auf den Berg führt ein sehr schmaler und steiler Pfad und der Anstieg hat sich echt gelohnt, denn der Ort ist wirklich sehr beeindruckend. Laut der Website Burgeninventar.de ist der Ringwall auf dem Stockberg die vermutlich höchstgelegene Burgstelle Baden-Württembergs. Die Website gibt den Bau der Burg mit 11./12. Jahrhundert an, weiter dass sie im 13. Jahrhundert zerstört wurde.

Ich bin erstaunt, dass es nicht sehr viele Informationen zu dieser Burganlage gibt und recherchiere derzeit nach Quellen und weiterem Material. Für Hinweise bin ich sehr dankbar.
UPDATE: Aktueller Stand meiner Recherchen: Über die Gemeinde Malsburg-Marzell habe ich Kontakt zu Karlheinz Beyerle erhalten. Er hat für die Ortschronik einen Beitrag über den Ringwall auf dem Stockberg beigesteuert (Versuch einer kulturgeschichtlichen Deutung der Anlage).
Und vom Regierungspräsidium Freiburg habe ich erfahren, dass es dazu Unterlagen im Ortsaktenarchiv gibt und mir die Daten gerne zur Einsicht vorgelegt werden. In Kürze werde ich also nach Freiburg reisen, um Einsicht zu nehmen.
Herbstlicht in der Badischen Zeitung
Mein Herbstlichtfoto, das ich am 28. Oktober auf dem Blog gepostet habe, ist heute in der Badischen Zeitung erschienen.

