„Mäge-Duo, Atelier offen“, lädt ein Schild an der Kanderner Hauptstraße ein. Neugierig werfen vorbeigehende Passanten einen Blick darauf, doch niemand traut sich herein. Liegt es an den Corona-Bestimmungen oder ist die Hemmschwelle zu groß, einfach so ein Künstler-Atelier zu betreten?
Ben und Karin Mäge sind gute Freunde von mir und weil die beiden nicht nur ziemlich coole Typen sind, die das Herz am richtigen Fleck tragen, sondern vor allem talentierte Künstler sind, möchte ich sie in diesem Blogbeitrag vorstellen. Vielleicht ist das für den einen oder anderen Leser und Leserin ein Anlass, die beiden einmal persönlich in ihrem Kanderner Atelier kennenzulernen.

Das Atelier befindet sich in der Hauptstraße 73 in Kandern. Direkt gegenüber fließt die Kander, die der Stadt ihren Namen gegeben hat. Der Ortsname ist keltischen Ursprungs (Cantara) und bedeutet klares, helles Wasser. Die Kander entspringt am Kanderwasen in der Nähe der Kliniken in Marzell.
Das Atelier liegt in einem bäuerlichen Anwesen, das aus Scheune und Werkstatt besteht. Bevor das Duo Mäge sein Domizil bezogen hat, arbeitete hier über viele Jahre die Kanderner Künstlerin Insa Hoffmann, die mit ihrem Atelier nun in der ehemaligen alten Ziegelfabrik beheimatet ist.
Als ich Ben und Karin das erste Mal in ihrem Atelier besuchte, war ich hin und weg von der Atmosphäre der Räumlichkeiten. Hier herrscht ein lebensfrohes, kreatives Chaos, gepaart mit einer Wärme und Herzlichkeit, die direkt dem Herz der beiden entspringt. Hier werkeln keine abgehobenen Künstler, sondern zwei Menschen, denen Begegnungen und Austausch wichtiger sind, als sich mit Farben und Pinsel auf ihre kreative Insel zurückzuziehen.




Kunst ist ein Weg, der niemals zu Ende ist
Wir sehen uns als Menschen, die von einem kreativen Schöpfer geschaffen wurden, beschreibt Karin Mäge ihr Verständnis von Kreativität. Kunst kann daraus entstehen, wenn wir uns trauen, diese Kreativität ans Licht zu bringen, uns mit ihr einzulassen, uns hinzugeben. Das geschieht zunächst aus Neugier und auf spielerische Weise. Das löst einen Prozess des Lernen, des Verstehens aus und inspiriert, sich stetig und kreativ mit dem Schaffensprozess auseinanderzusetzen. Daraus entsteht die ganz eigene künstlerische Ausdrucksweise. Für Karin ein Weg, der niemals zu Ende ist und immer wieder überrascht.

Im Osten zur Kunst gefunden
Karin stammt vom Niederrhein und hat 2013 während eines zweijährigen Aufenthalts in der Ostprignitz zur Malerei gefunden. 2019 nahm sie an der Masterclass von Insa Hoffmann teil, was ihr einen neuen Abschnitt in ihrer Schaffenskunst eröffnete. Kunst ist für mich wie ein Spaziergang, auf dem ich genieße, was ich sehe und auf dem ich so viel entdecken kann, sagt Karin.
Ben ist Streetworker und kam 2020 bei einem Kurs mit Kaltwachs/Öl den ebenfalls Ina Hoffmann leitete, zur Malerei, die er neben seiner großen Leidenschaft, der Musik, nun mit großer Freude und Schaffenskraft ausübt. Seine Bilder entstehen spontan, er folgt einem Gedanken, setzt ihn zusammen, malt, beklebt, übermalt, bis das Bild ein Eigenleben entwickelt, Figuren entstehen, ja ganze Szenen werden zum Leben erweckt, die vordergründig humorvoll erscheinen, auf dem zweiten Blick eine tiefere Ebene offenbaren, die den Betrachter förmlich in ihren Bann ziehen.







Das Atelier als Raum der Begegnung
Ben und Karin verstehen ihr Atelier nicht ausschließlich als Werkraum. Es soll als Raum der Begegnung dienen, als Ort für kreativen Austausch. Ganz egal, ob es Malerei, Musik oder Schreiben ist.
Was sie sich vorstellen und wie wohl sie sich in Kandern fühlen und wie die Nähe zum Schwarzwald ihre Kreativität beflügelt, das haben sie mir im Interview erzählt, das ihr hier hören könnt.
Das Interview mit Karin und Ben
Wer Kontakt zu den beiden aufnehmen oder sie im Atelier in Kandern besuchen möchte, kann sich über ihre Webseite blackforest-artist an Karin und Ben wenden. Beide sind auf Instagram aktiv @mcgee.ben1und @ka_mae_katze