Kraftorte im Markgräflerland: Die keltischen Grabhügel vom Katzenberg

Der Katzenberg bei Wintersweiler (Markgräflerland) ist die höchste Ergebung auf der Gemarkung Efringen-Kirchen. Im Wald auf einer Höhe von 397 Metern befinden sich geheimnisvolle keltische Grabhügel und ein unterirdischer See.

Allerdings gibt es keine Hinweise oder Schilder, die den Weg zu den Grabhügeln weisen. Und wer zufällig daran vorbeiläuft, wird sie kaum als solche erkennen.

Die geheimnisvollen Grabhügel sind kaum als solche erkennbar
Die geheimnisvollen Grabhügel sind kaum als solche erkennbar

Vom Wanderparkplatz auf dem Katzenberg führt der Breiteweg in den Wald hinein. Das Gewann an dieser Stelle trägt den Namen „Bei den Bücken“. Denn den Bewohnern von Wintersweiler waren die ungewöhnlichen Erhebungen im Wald aufgefallen. Mit Buck wurde eine rundliche Erhebung bezeichnet, daher erhielt dieses Waldstück seinen Namen.

Einer der Grabhügel zählte zu den größten in Südbaden
Einer der Grabhügel zählte zu den größten in Südbaden

Der Hilfsförster Dr. Ludwig Barth entdeckte 1897 die Gräber, die vermutlich aus der Hallsteinzeit (800 bis 450 vor Christus) stammen. Es waren insgesamt fünf Gräber. Davon sind heute noch drei erkennbar.

Auf Initiative des Ötlinger Kunstmalers Hermann Daur, der engagierter Leiter des Heimatmuseums Kandern war, wurde die Öffnung des größten der fünf Gräber im Februar 1924 durch das Ministerium genehmigt. Damit wollte Daur einer möglichen Grabung von höherer Stelle zuvorkommen. Nicht ohne Eigennutz: Daur hoffte auf großen Erfolg und wollte „Fundstücke dem Heimatmuseum Kandern einverleibt wissen, als derjenigen Sammlung, die dem Fundort am nächsten liegt”, wie er in seinem Gesuch schrieb. Die Grabung wurde während einer Woche mit einer 18 Mann starken Gruppe von Bauarbeitern unter Leitung eines noch unerfahrenen Archäologen getätigt. Es gibt Aufnahmen der Grabungen, auf dem der Hügel von tiefen Gräben durchzogen ist und eher einer Schutthalde denn einer archäologischen Ausgrabungsstätte gleicht.

Gefunden wurde neben einem bemalten Keramikgefäß, Feuersteinwerkzeuge, Pfeilspitzen und Überreste einer Fibel und viele Einzelscherben. Die Vermutung liegt nahe, dass bei der Ausgrabung wichtige Funde schlichtweg zerstört wurden. Die Grabung konnte übrigens mangels finanzieller Mittel nicht fortgesetzt werden. Die anderen Gräber blieben vermutlich unberührt. Seit 1976 genießen die Hügelgräber Denkmalschutz und dürfen nicht mehr ausgegraben werden.

Gegraben hat die Deutsche Bahn tief im Innern des Katzenberges, durch den heute der 9 Kilometer lange Katzenbergtunnel verläuft. Bei den Messungen wurden im Berg auf 175 Metern ü.M. ein unterirdischer See entdeckt.

 

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