Über das Schreiben

Ich mache das, wovon viele träumen: Jeden Tag tippe ich Buchstaben in einen Computer. Sie addieren sich zu Wörtern, aus denen ich Sätzen forme, mit denen ich Geschichten erzähle. Ich schreibe und lebe vom Schreiben. Anders gesagt: Schreiben ist mein Leben. Besser formuliert: Schreiben ist mein Business. Und wie es im Leben so ist, lernt man täglich dazu. Schreiben ist ein Handwerk, das niemand perfekt beherrscht.

Schreiben ist Arbeit. Jedenfalls ist mir morgens noch keine Muße begegnet, die mich beflügelt und mir die Worte ins Ohr flüstert. Also beginne ich meinen Tag mit einer Tasse Kaffee. Sicher gibt es Orte, die mich inspirieren. Aber es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass man nur an solchen Orten schreiben kann.

In den kommenden 30 Tagen beschäftige ich mich näher mit dem Schreiben. Der November ist traditionell der National Novel Writing Month. Ein ganzer Monat in dem Menschen, die schon immer davon träumen, einen Roman zu schreiben, sich dazu verpflichten, es nun auch tatsächlich zu tun. Wie bitte? Einen Roman in einem Monat schreiben? Geht sowas überhaupt?
Laut NaNoWriMo sollen Autoren täglich 1.670 Wörter schreiben, damit sie am Monatsende einen Roman mit 50.000 Worten vollendet haben. 1.670 Wörter. Jeden Tag. 30 Tage lang. Und Anfang Dezember ist ein Roman fertig. Klingt gut, nicht wahr?

Image courtesy of National Novel Writing Month.”
Image courtesy of National Novel Writing Month.

Viele träumen vom Schreiben, fangen aber nie damit an. Keine Zeit, keine Idee, keine Motivation, kein Plot, zu hohe Erwartungen, Perfektionismus. Es gibt viele Gründe, weshalb man Projekte aufschiebt. Meine Ausrede: Ich habe keine Zeit zum Schreiben, weil ich den ganzen Tag schreibe.

Mit dem Schreiben ist es wie mit einer Diät: Ich kann mir zum Ziel setzen, 5 oder 10 Kilogramm abzunehmen, doch wenn ich nicht täglich an diesem Ziel arbeite, werde ich in sechs Monaten noch immer gleich viel wiegen.
Viele Autoren und Blogger setzen sich als Ziel, täglich 1.000 Wörter zu schreiben. Eine gewisse Zeit habe ich das ebenfalls praktiziert. Bis der Alltag des Schreibens überhand genommen hat. Und ich nachlässig wurde. Einen Tag mein Schreibsoll nicht erfüllt. Erstaunlich, wie leicht man den nächsten Tag schleifen lässt.

Seit knapp einen Jahr besitze ich einen Fitness-Tracker. Das Armband zeichnet meine Schritte auf, die ich täglich zurücklege. Mein Ziel: Jeden Tag einen grünen Tag zu schaffen. Grüne Tage erreiche ich dann, wenn ich mindestens 10.000 Schritte zurücklege. Für Menschen, die den größten Teil des Tages sitzend vor einem Computer verbringen, ist das ein hilfreiches Tool.

NaNoWriMo funktioniert so ähnlich wie ein Fitness-Tracker. Einfach einen Account einrichten, den Romantitel einstellen und los gehts. Mit jedem Tag, an dem man sein Schreibsoll erfüllt hat, sammelt man so genannte Badges. Denn das ist das Wichtigste, ist auf der Seite von NaNoWriMo zu lesen: Die Entscheidung, seinen Roman zu schreiben und die Verpflichtung einzugehen, täglich daran zu arbeiten. Auf der Website stehen zahlreiche Tools und Artikel bereit, die Starthilfe geben.

Image courtesy of National Novel Writing Month.
Image courtesy of National Novel Writing Month.

Mich hat der bevorstehende NaNoWriMo dazu inspiriert, mich in den kommenden 30 Tagen mit dem Schreiben auseinander zusetzen. Auf takkiwrites gibt es deshalb täglich einen Blogpost zum Thema Schreiben.
Ich interviewe Autoren, stelle Bücher vor, die vom Schreiben handeln, berichte über Websites, die sich mit Schreiben und Self-Publishing beschäftigten. Ausserdem gebe ich Hinweise und Tipps zu nützlichen Apps, Tools und Schreibsoftware. Willkommen im November, dem Monat, in dem sich alles ums Schreiben und Publizieren dreht.

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