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Fernweh

Abendhimmel über Müllheim
Diese Abendstimmung erinnert mich ein wenig an Afrika. Aber es ist nicht „Out of Africa“, sondern oberhalb Müllheim. Der Himmel färbte sich in diesem tiefen, satten rot. Das Flugzeug habe ich erst jetzt gesehen, als ich das Foto von der Kamera auf den Computer geladen habe. Ich finde es passt gut. Es drückt Fernweh aus. Die Lust am Reisen, neue Länder zu entdecken. Und Vorfreude auf den Sommer. Schon jetzt sind die Tage richtig lang geworden. Morgens ist es bereits hell und die ganze Natur streckt sich dem Frühling entgegen. Ich freue mich darauf. Frühling ist meine Lieblingsjahreszeit.

Erster Frühlingslauf

Erster Frühlingslauf

Du musst zweimal auf die Temperaturanzeige sehen, weil du es einfach nicht glauben kannst. 16 Grad plus, das an einem Abend im März. Endlich bleibt die gefütterte Laufhose im Schrank. Statt der Gore-Tex-Trailschuhe die leichten Straßenschuhe, keine wärmende Mütze und auch keine Handschuhe mehr. Winter ade. Aber fast hättest du die Stirnlampe vergessen. Es ist ja so hell, auf einmal, die Sonne scheint, wo vor wenigen Wochen finstere Nacht herrschte, als du zum Lauftraining gegangen bist.
Tiefblau legt sich der Himmel über dich, im Westen glüht der Himmel nach. Das Rudel ist heute zahlreich erschienen. Sie wittern alle die Frühlingsluft. Ausgelassene Stimmung. Beflügelt, obwohl sie noch keinen Schritt gelaufen sind. Aufbruch in eine neue Jahreszeit. Die Gruppe, sonst nur eine Handvoll während der kalten Tage, ist wieder vollzählig, jetzt sind sie alle wieder da.
Jetzt traben sie los, im Gleichschritt, gemächlich gehen sie es an, als könnten sie es noch nicht glauben, dass die Zeit der Kälte endlich vorbei ist und man sich nicht mehr warmlaufen muss. Mit jedem Atemzug saugen sie die warme Luft ein, nehmen sie auf wie ein Lebenselixier aus einer neuen Welt. Der laue Wind des Abends streicht sanft über ihre Wangen, während die Gruppe die Straße überquert. Auto reiht sich an Auto, Heimkehrende, im fahlen Licht der Straßenlaterne erhaschen die Läufer Blicke in müde Gesichter. Es ist dunkel geworden und du bist dankbar für die Stirnlampe, die jetzt den Weg erhellt. Hart treffen deine Schuhe auf den Asphalt. Nicht mehr lange, bald zweigen wir ab, dann spüren wir weiche Erde unter den Laufschuhen. Es geht aufwärts, die Schritte werden kürzer, du atmest schwerer. Der Aufstieg in den Rebberg beflügelt dich, der Weg führt dich höher hinaus und bald schon blickst du auf die Stadt hinab. Ein Lichtermeer, wie Tausend Sterne funkelt unter dir. Du sieht den Flughafen, die Zollanlage, das neue Vitrahaus. Überall Lichter, die im Nachtdunkel flirren und schimmern. Plötzlich hälst du inne und fühlst deinen Puls. Mittendrin im Leben, du, zusammen mit deinem Rudel, den anderen aus der Laufgruppe. Das ist deine Zeit, Zeit zum Genießen, zum Abschalten, den Körper spüren, gemeinsam mit anderen unterwegs sein, Pläne schmieden und Ballast abwerfen. Für eine Stunde Laufen im Rudel. Gemeinsam Laufen verbindet. Den Atem des anderen hören, seinen Pulsschlag spüren. Da spielt es keine Rolle, wer du vor einer Stunde warst. Doktor, Ingenieur, Postbote, Arbeitsloser. Hier bist du Teil der Gruppe. Du bist nicht allein. Das Rudel bleibt zusammen. Keiner bleibt auf der Strecke. Gemeinsam laufen wir, bis wir ans Ziel kommen. Erschöpft, erfrischt, erneuert.

Impressionen vom Lauf der feg-runners Laufgruppe am Mittwochabend von Eimeldingen über die Weiler Rebberge nach Ötlingen und zurück nach Eimeldingen. Mehr Infos zur Laufgruppe gibt es hier.

Morgenlicht

Gestern habe ich einen Artikel über den Astrofotografen Sebastian Voltmer geschrieben, der morgen im „Der Sonntag“ erscheint. Seine Fotos von Galaxien, Planeten und Nebel sind atemberaubend. Allerdings auch ganz schön aufwändig und nur mit spezieller Kamera zu realisieren. So muss er unter anderem seinen Kamerachip auf minus 25 Grad kühlen, damit das Bildrauschen unterdrückt wird. Da habe ich es richtig leicht. Ich suche mir mein Motiv, ohne dass ich umständlich das Stativ auf den Sternenlauf justieren muss und drücke den Auslöser. Bis Sebastian Voltmers Fotografien realisiert sind, vergehen Stunden. Seine Objekte, viele Millionen oder Milliarden Lichtjahre entfernt, sind mit dem bloßen Auge oft gar nicht sichtbar.

Ich war heute morgen auf dem Katzenberg und habe meinen Lieblingsbaum fotografiert. Der Apfelbaum steht jetzt in voller Blüte! Ein weiteres Foto aus anderer Perspektive gibt es auf meiner flickr-Seite zu sehen.