Wrightsock im Test – die ultimative Wandersocke?

Wir starten in die Wandersaison 2020. Nichts wie raus in den Wald und ab in die Berge. Denn eines kann uns Corona nicht nehmen: Die Lust aufs Wandern und Bewegung in der freien Natur. Damit die ersten Wanderungen nicht mit bösen Blasen enden, lest ihr heute meinen Erfahrungsbericht über die Wrightsock-Socken.

Auf Wrightsock wurde ich über den tollen Blog von Die Wanderreporterin aufmerksam. Damals gab es Socken zu gewinnen und ich war eine der Glücklichen, die ein Paar Wrightsock Espace gewonnen haben. Wrightsock zeichnen sich durch zwei Besonderheiten aus: sie bestehen aus zwei Lagen und sie sind mit einer speziell entwickelten Kunstfaser ausgestattet, die dafür sorgt, dass Feuchtigkeit von den Füßen abgeleitet wird.

Socken im Zwiebelschichtprinzip

Dass Baumwollsocken denkbar ungünstig zum Wandern sind, sollte inzwischen jedem klar sein. Kunstfasersocken leiten zwar gut die Feuchtigkeit nach außen, neigen jedoch zu übler Geruchsbildung. Deshalb wandere ich seit Jahren ausschließlich in Merino-Wollsocken.

Doppellagige Socken fand ich schrecklich. Ich hatte vor Jahren ein Paar doppellagiger Socken, die damals als Neuheit auf den Markt gekommen waren. Die beiden Lagen verdrehten und verrutschten dauernd, warfen Falten und waren einfach nur schrecklich unbequem.
Daher war ich skeptisch, ob ich die Wrightsock überhaupt ausprobieren wollte. Kunstfaser und doppellagig. Für mich eigentlich ein no-go. Aber natürlich siegte meine Neugierde und ich wollte die Socken testen.

Auf dem WasserWeltenSteig geht es über die grüne Grenze in die Schweiz – in Zeiten von Corona ist die Grenze geschlossen

Wenn ich ein Produkt teste, dann richtig. Die Socken trug ich auf dem WasserWelten-Steig, einem 109 Kilometer langen Fernwanderweg von Triberg im Schwarzwald bis zum Rheinfall in Schaffhausen, Schweiz, den ich im Sommer 2019 gewandert bin.

Wrightsock Escape und Hanwag Lederwanderschuhe

Die Socke, Modell Escape, kommt mit einer fröhlich-spritzigen Farbe daher, was mir sehr gut gefällt. Sie fühlt sich weich und geschmeidig an und sitzt perfekt am Fuß. Ich habe Schuhgröße 38-39 und die Größe M (37.5-41) passt optimal. Denn nichts ist schlimmer, als Socken, die nicht richtig sitzen. Meine Bedenken, dass sich die Socke in Falten legt und zu schlimmen Druckstellen führen könnte, lösten sich schnell in Luft auf.

Hinweis zu meinen Testberichten
Auf meiner Website stelle ich hin und wieder Produkte vor, die ich auf Reisen, bei der Arbeit und in der Freizeit einsetze. Für das Verfassen der Erfahrungsberichte erhalte ich kein Honorar vom Hersteller, noch nimmt dieser Einfluss auf den Inhalt. Sollte ich für einen Test Muster erhalten haben, wird dies ausdrücklich erwähnt.

Das 2-Lagen-System der Wrightsock ist genial. Innere und äußere Lage sind an drei Stellen miteinander verbunden und so angelegt, dass sie sich entgegengesetzt zueinander bewegen können und die Reibung auffangen. So die Theorie wie sie auf der Website zu lesen ist. Und das funktioniert in der Praxis tadellos! Die Socke sitzt wie eine zweite Haut. Nichts scheuert oder reibt. Einfach perfekt. Das mitteldick gepolsterte Modell Escape ist eigens fürs Wandern entworfen und das ist richtig gut gemacht. Im Zehen- und Fersenbereich ist die Socke mit einer zusätzlichen Frotteeschicht (außen) ausgestattet. Die Socke besitzt Wohlfühlfaktor und entpuppt sich als echter Fußschmeichler  – selbst nach vielen Stunden in den Wanderschuhen fühlen sich die Füße gut an.

Außen bunt, innen weiß. Die Wightsock kommt im Zwiebelschichtprinzip daher

Wanderschuhe + Socken = Schweißfüße, oder?

Gespannt war ich, wie sich die Socke nach einigen Tagen verhält, genau gesagt, wann sie anfängt zu müffeln. Schließlich besteht die Wrightsock-Socke nicht aus Natur-, sondern aus Kunstfasern. Von meinen Merino-Socken bin ich es gewohnt, sie auf mehrtägigen Wanderungen zu tragen, ohne dass sie merkwürdige Gerüche entwickeln, wenn ich abends die Wanderschuhe ausziehe.

Erstaunlicherweise blieb das Müffeln aus! Nach dem ersten Wandertag keine Gerüche, nichts. Also trug ich sie einen zweiten Tag. Und einen ditten. Erst nach dem dritten Tag musste ich sie auswechseln. Das hat mich doch überrascht. Merinosocken trage ich in der Regel ebenfalls rund drei Tage bevor ich sie wechsle. Natürlich gibt es oft sehr heiße Tage, an denen ich abends die Socken auswasche, damit ich am nächsten Tag wieder in frische Socken schlüpfen kann. Doch nicht immer ist ein Auswaschen möglich.

Auf dem WasserWeltenSteig erlebten wir so ziemlich alles, was das Wetter und der Wanderweg hergibt: stundenlange Regenergüsse, Sonnenschein und Hitze, Matsch und rutschige Felsen in den Wasserschluchten Dabei war die Kombi aus Wrightsock und Hanwag Lederstiefel genau die richtige. Keine nassen, schwitzigen und stinkende Füße, keine Blasen, keine Druckstellen. Die Wrightsock Escape hat mich überzeugt. Einziger Kritikpunkt: Die Socke sammelt gerne alles mögliche an Material auf der Außenseite ein. So fanden sich immer wieder Fichtennadeln oder kleine Hölzchen im Sockengewebe. Nicht schlimm, aber doch lästig.
Ein zweiter Test, bei dem die Socke zum Einsatz kam, fand im September 2019 auf dem Schladminger Tauern Höhenweg statt, einem 7-tägigen Fernwanderweg in einer der landschaftlich reizvollsten Gegenden in Österreich. Während der Tour trug ich die Socken mit dem Keen Karraig. Einen ausführlichen Testbericht über den Keen Wanderstiefel findet ihr hier.

Auf dem Schladminger Tauern-Höhenweg

Für jeden Einsatz die passende Socke

Genial finde ich das große Angebot an Socken, die Wrightsock hat. Für alle Einsätze gibt es die passende Socke.
Neben der Wrightsock Escape als „Mädchen-für-alles-Socke“ kann ich die Adventure empfehlen. Diese Socke weißt die dickste Sockenstärke auf, für alle die, die es gerne mehr gepolstert haben oder Einsätze, bei denen es ins Gebirge geht oder schwere Rucksäcke in Trekkingschuhen getragen werden.

Wrightsock hat übrigens auch ein Modell in Merino im Sortiment. Die Merino Stride Socke ist nicht gepolstert, besitzt wie alle anderen Wrightsock-Socken die Doppellage innen. Diese Merino-Socke eignet sich besonders bei kühleren Temperaturen im Frühjahr und Herbst oder im Gebirge. Doch auch hier besteht die Innenlage der Socke aus der Kunstfaser, die der Hersteller als „Dri-Wright“ bezeichnet und aus einer Polyester-Faser besteht, die mit zusätzlichen Kanälen ausgestattet ist, um einen besseren Feuchtigkeitstransport zu gewährleisten.

Die Wrightsock Escape in der Übersicht

  • doppellagig konstruiert zur Vermeidung von Reibung auf der Haut
  • einseitige Frottee Polsterung im Zehen- und Fersenbereich
  • wadenhoch
  • eingestrickte Stabilisierungs-Zone im Mittelfußbereich
  • Fußrücken in Netzstruktur gestrickt für optimalen Feuchtigkeitstransport
  • Dri-Wright Fasern für besseren Feuchtigkeitstransport und Schutz vor Blasenbildung
  • Material innen: 70% Polyester, 26% Nylon, 4% Elastan
  • Material außen: 71% Polyester, 24% Nylon, 5% Elastan
  • Hergestellt in den USA
  • UVP: 25,95 Euro

Für die Wrightsock Modelle Escape, Merino Stride und Adventure gibt es von mir die uneingeschränkte Empfehlung. Die Socken haben mich auf den mehrtägigen Wanderungen überzeugt und werden mich auch zukünftig auf meinen Touren begleiten.

Weitere Infos und Shop auf der deutschen Seite von Wrightsock.

 

Ein Gedanke zu „Wrightsock im Test – die ultimative Wandersocke?“

  1. Ausführlicher Beitrag und toll geschrieben. Ich hab mit den Jakobsweg Model den Camino Frances gemacht und kann die Socken leider nicht empfehlen. Ich hatte Blasen an den Fersen, an den typischen Scheuerstellen. Meine Schuhe benutze ich seit Jahren, sind daher gut eingelaufen und ich hatte noch nie Probleme mit Blasen. Weiterhin funktioniert die Handwäsche wegen der zwei Lagen nicht gut. Hatte das Gefühl der Dreck wurde nur dazwischen eingesperrt und wollte nicht mehr raus. Meine normalen Wandersocken hättens auch getan und kosten nicht 26€ pro Paar.

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