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Ich sitze an meinem Computer und blicke auf den Curser. Blink Blink Blink. Ich sehe den blinkenden schwarzen Strich und die leere Seite vor mir. Eine Metapher für 2013. Das Jahr hat eben erst angefangen. Ein blinkender Curser, ein leeres Blatt Papier das darauf wartet, beschrieben zu werden. 365 neue Tage, die gelebt werden wollen. Ist nicht das das größte Abenteuer, einen Tag zu leben. Ihn nicht nur zu verbringen, sondern ihn zu füllen, ihn zu spüren, ihn in jedem Augenblick zu erfassen und in ihm zu verweilen? Ist nicht das unser größtes Vorrecht und die größte Verantwortung, die wir als Mensch haben? Wie aber lebe ich meinen Tag? Wie lebe ich ihn, dass ich erfüllt bin? Voller Glück, Freude und Zufriedenheit. Ist es nicht das, nach dem wir alle streben? Glück ist unabhängig von Gütern, von Geld oder Lebensumständen. Glück ist das Leben im Augenblick. Das bewusste erfassen des Augenblicks. ICH BIN DA.

Ich wünsche euch 2013 viele solcher Augenblicke.

URBAN VIEWS Basel, Schweiz


Am Samstag war ich in Basel, um dort für eine Geschichte zu recherchieren. Basel ist ein Stück Heimat für mich; mein Großvater stammte aus Basel. Als Kind und Jugendliche war ich sehr oft in Basel unterwegs. Während der Sommerferien gab es einen Ferienpass. Damit konnte ich die Tram und Busslinien umsonst benutzen und hatte freien Eintritt in alle Museen. Das war Abenteuer pur. Ich zog früh morgens los und kam immer erst am späten Nachmittag nach Hause zurück. Die 6er und die 14er Tram waren meine Hauptverbindungen, weil sie zur Grenze – entweder nach Riehen oder nach Kleinhüningen fuhren. Es gab keine Tramlinie mit der ich nicht bis zur Endstation gefahren bin. Das waren meine ersten Reisen, die ich alleine unternommen hatte. Am liebsten besuchte ich das Naturhistorische – und Antike-Museem und den Zoologischen Garten. In den ersten Jahren gab es in der Schweiz noch keine Sommerzeit. Das war immer sehr seltsam. Man fuhr von Basel nach Weil am Rhein und musste seine Uhren wieder umstellen.

Meine Recherche führte mich ins Breite und St. Alban Quartier. Ich spazierte direkt am Rheinufer entlang. Obwohl ich nur wenig abseits meiner vertrauten Wege gegangen bin, war ich überrascht, wie sich die Perspektive auf die Stadt veränderte. Ich nahm die mir vertraute Sicht auf Basel mit neuen Augen wahr.

Mir geht es häufig so, dass ich den Blick für die kleinen Dinge am Wegesrand verliere, wenn mir die Umgebung zu vertraut vorkommt. Neue Wege entstehen beim Gehen – und so bleibt der Blick offen für Neues.

Ich habe mir vorgenommen, viel öfter die vertrauten Wege hinter mir zu lassen und neue Wege zu gehen. Einfach ein Stück weiter gehen, statt immer nur den kürzesten Weg zum Einkaufen nehmen. Auf der Rückfahrt einen anderen Weg wählen als den ich gekommen bin. Zeit nehmen, verweilen. Wann bin ich das letzte Mal auf einer Parkbank gesessen statt einfach an ihr vorbei zu hetzen? Wann habe ich mir Zeit genommen, um den Augenblick genießen, denn dieser Augenblick ist das Wichtigste in meinem Leben? Über das Adrenalin, im Augenblick zu leben hat Koruwhispers einige schöne Gedanken (in Englisch) auf ihrem Blog geschrieben, den ich herzlich empfehle.

Der Baum

Hin und wieder kommt es vor, dass ich plötzlich etwas entdecke, das ich zuvor nie richtig bewusst gesehen habe. Gestern war so ein Tag. Eine bekannte Strecke. Dort laufe ich sehr häufig. Gelegentlich fahre ich sie mit dem Auto. Zweimal bin ich besagte Route gestern gefahren. Auf dem Rückweg fiel er mir auf. Klein. Filigran. Unscheinbar. Und trotzdem war es plötzlich ein ganz gewaltiges Bild, das ich vor Augen hatte. Für solche Momente liebe ich mein iPhone. Ohne das iPhone wäre dieser Augenblick nicht möglich gewesen.  Mir kam es so vor, als wäre die vergangene Woche in einem einzigen Bild zusammengefasst. Der Baum, Frühling, ein noch brach liegender Acker. Darüber ein Himmel, der sich in der Unendlichkeit verliert. Ein Bild, das für mich Leben, Neubeginn, Aufbruch und unendliche Möglichkeiten symbolisiert. Ein Bild mit unglaublicher Aussagekraft. Ein Bild, das mir Mut macht, zuversichtlich in den neuen Tag zu gehen. Bereit sein für wunderbare Möglichkeiten, die sich mir bieten. Bereit sein zum Leben! Denn Leben ist kostbar. Jeder Augenblick davon. Lass ihn dir nicht entgehen!