Winter? Welcher Winter? 2014 war ein Winter, der einem verschnupften Sommer glich. Und unsere Schneeschuhe haben sich gut gemacht als Deko am Rucksack. Auch auf der 6. Etappe von Hark nach Hausach gab es keinen Schnee.
Es geht bergab! Vom Harkhof führt der Westweg hinab ins Kinzigtal nach Hausach. Die Etappe ist mit knapp 15 Kilometern recht kurz, es geht fast 900 Höhenmeter abwärts. Aber auf dem Westweg weiß man ja nie so genau, was alles passieren kann.
Der Westweg führt uns zunächst zur Kreuzsattelhütte, wo wir ein steinernes Kreuz mit dem Wappen eines Adlers und verschiedenen Jahreszahlen vorfinden. Auch ein Stein mit der Inschrift RIP Finn wurde dort abgelegt.
Beim Wegweiser Am Reiherskopf zweigt die Westweg-Variante über den Brandenkopf (945 Meter) ab. Wir bleiben auf dem Westweg und wandern weiter zum Hirzwasen.
Durch den Wald ziehen Nebelschwaden. Sie geben dem Schwarzwald ein geheimnisvolles, mystisches Aussehen. Wie eine Filmkulisse aus der „Herr der Ringe“. Wir hätten schwören können, dass wir Elfen gesehen haben.
Höhepunkt unserer Etappe zwar die Rast an der Hohenlochenhütte (640 Meter). Wie ein Adlernest thront sie hoch über dem Kinzigtal.
Noch während wir unseren Kaffee in der warmen Nachmittagssonne genießen hören wir tosenden Lärm aus dem Wald als krachend Bäume zu Boden gehen. Deshalb zweigen wir auf unserem Abstieg vom Westweg ab, um die Baumfällarbeiten zu umgehen. Als wir Hausach erreichen ist es unglaublich warm, es könnte Frühling sein.
Unsere Hoffnung auf einen Wintereinbruch im Februar hat sich leider nicht erfüllt. Deshalb haben wir unsere Westweg im Winter Tour in Hausach beendet. Eine Wanderung über Feldberg, Belchen und Blauen kam ebenfalls nicht zustande. Denn ausgerechnet an dem Wochenende, das wir für unsere Schneeschuhwanderung eingeplant hatten, herrschte Unwetterwarnung. Wir blieben zu Hause. Eine gute Entscheidung, denn an diesen Tagen herrschte Sturm mit über 100 Stundenkilometern auf den Berghöhen.
Ein Winter, der ein Sommer war. Irgendwie. Schade. Wir hatten uns so darauf gefreut, den Westweg auf Schneeschuhen kennenzulernen. Die haben wir erstmal verstaut. Denn der nächste Winter kommt bestimmt.