Buchvorstellung: Vegetarisch unterwegs im Markgräflerland von Elisabeth Zumkehr

Heute stelle ich ein Buch vor, über das ich mich besonders freue: Elisabeth Zumkehr’s Erlebniskochbuch: Vegetarisch unterwegs im Markgräflerland. Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Küche, Landschaft und gelebte Traditionen meiner Heimat. Was dieses Kochbuch so besonders macht und wer es kaufen sollte, lesen Sie im folgenden Beitrag. 

Für die Leser, die sich fragen, wo denn dieses Markgräflerland liegt: Im Bundesland Baden-Württemberg, in der äußersten Ecke Südbadens. Von der Grenzecke Deutschland/Frankreich/Schweiz zieht sich der liebliche, sonnige, von Weinbergen geprägte Landstrich bis südlich von Freiburg.

Einwohner wie Besucher schätzen das angenehme Klima, die erlesenen Weine von den südlichsten Weinbergen Deutschlands und die reichhaltige badische Küche, die in den unzähligen Gasthöfen, Straußwirtschaften und Weinkellern angeboten wird.

Kochbücher gibt es wie Sand am Meer. Ob Vegetarisch oder Vegan, das Angebot ist schier unüberschaubar geworden. Aus diesem Reigen strahlt nun auch „Vegetarisch unterwegs im Markgräflerland“ hervor, das auf seine Weise erfrischend anders daherkommt.

Die Autorin stellt den Lesern ihre Heimat anhand besonderer Orte, Traditionen und typischen Gerichen vor. Sie hat sich von zahlreichen alten Rezepte, darunter viele, die aus ihrer Familie stammen, inspirieren lassen. Viele hat sie mit Pfiff neu interpretiert. So ist ein überaus gelungenes Rezeptbuch der vielseitigen Markgräfler Küche entstanden.

Gestern Abend fand die Buchvorstellung vor rundn 100 interessierten Besuchern in Holzen statt
Gestern Abend fand die Buchvorstellung vor rund 100 interessierten Besuchern in Holzen statt

Elisabeth Zumkehr wuchs im Markgräflerland auf, wo sie heute noch mit ihrer Familie lebt. Als gelernte Fleischfachverkäuferin kam sie bereits während der Ausbildung Lust zum Kochen: Zum Ausbildungsbetrieb gehörte ein Gasthaus und dort war sie öfters in der Küche beschäftigt. Um ihrer Familie eine gesunde Ernährung zu bieten, probierte Elisabeth Zumkehr so ziemlich alles aus: Von der Trennkost über Ayurveda. Stets nach dem Motto: Es muss schmecken.

Nach der Vorstellung gab es allerlei leckere Köstlichkeiten aus dem Kochbuch
Nach der Vorstellung gab es allerlei leckere Köstlichkeiten aus dem Kochbuch

Inzwischen lebt die Autorin rein vegetarisch und arbeitet seit vier Jahren als Köchin und Food-Stylistin im Narayana Verlag in Kandern, wo sie täglich ihre Kreativität ausleben kann.

Dort bereitet sie Gerichte vor, die anschließend für die Kochbücher des Verlages fotografiert werden. So entstand der Wunsch, einmal ein eigenes Kochbuch herauszugeben.

Das Buch macht Lust auf die Gerichte und regt zum Nachkochen an

Elisabeth Zumkehr hat die Gerichte nicht nur alle selbst zubereitet, sie hat sie auch für ihr Buch selber fotografiert. Und das auf sehr beeindruckende Weise. Die Food-Fotos sind hervorragend gelungen und machen Appetit und Lust, die leckeren Rezepte sofort nachzukochen.

Jedes Rezept wird auf einer Seite mit Foto und Zutatenliste vorgestellt. Die Rezepte sind sehr gut erklärt und es gibt keinerlei Schnickschnack, die die Zubereitung kompliziert machen. Das gefällt mir sehr gut!

Wunderbare Fotos und einfach erklärte Gerichte - so machen Kochbücher Spaß
Wunderbare Fotos und einfach erklärte Gerichte – so machen Kochbücher Spaß

Das Erlebniskochbuch ist in zehn Kapitel unterteilt. Im ersten „Vegetarisches Markgräflerland“ stellt die Autorin typische Gerichte der Region vor, darunter Graupen-Erbsen-Eintopf, Dinkelknöpfli, Wurzelbrot oder Hüsinger Kuchen.

In „Köstlichkeiten mit Tradition“ dreht sich alles um die regionelen Feste wie das Fasnachtsfeuer, Ufertbrütli, Lichtgang und Strüblifest. In Kapitel drei trifft man die Autorin bei einer Weinprobe, dort stellt sie passende Gerichte zum Wein vor.

Mit welchem Obst man leckere Gerichte kreieren kann, erfährt der Leser in „Obst von Streuobstwiesen“, so z.B. Nussbraten mit Hagebuttensauce oder Brotauflauf mit Wirsing und Apfel.

„Rustikal essen wie die Ritter auf Burg Rötteln“ stellt typische Gerichte aus der Ritterzeit vor.

„Zum Picknick auf den Hochblauen“, dem Hausberg des Markgräflerlandes, stellt leckere Gerichte vor, die sich in den Rucksack packen lassen und am besten draußen im Grünen schmecken.

Blick vom Aussichtsturm des Schwarzwaldvereins auf das neu eröffnete Berghaus Hochblauen und die herrliche Landschaft des Markgräflerlandes
Blick vom Aussichtsturm des Schwarzwaldvereins auf das neu eröffnete Berghaus Hochblauen und die herrliche Landschaft des Markgräflerlandes

Natürlich darf der Bauerngarten nicht fehlen, der im Markgräflerland zu jedem Hof gehört. „Vom Bauerngarten direkt in den Kochtopf“ stellt frische saisonale Gerichte mit den Erzeugnissen aus dem Garten vor.

„Mediterranes Essen bei heißen Quellen“ stellt Rezepte wie Marinierter Fenchel, Kürbisgratin mit Orangen, Schoko-Avocado-Mousse und Auberginen Canneloni vor, um nur einige zu nennen.

Dem Spargel, der im Markgräflerland angebaut wird, wird fast ein ganzes Kapitel gewidmet. In der Exkursion „Die Rheinebene bietet vielerlei Genüsse“ stellt Elisabeth Zumkehr feine Gerichte mit dem König der Gemüse vor. Außerdem leckere Desserts mit Erdbeeren wie Erdbeer-Mascarpone-Halbgefrorenes.

Zuletzt geht es mit der Autorin auf das „Markgräfler Wiiwegli“, das sie kulinarisch erkundet und Gasthöfe und Wirtschaften entlang des Weges vorstellt, in denen man vegetarisch einkehren kann.

Ein wirklich rundum gelungenes Werk, das Einheimsichen wie Besuchern die Besonderheiten der Region zeigt und Lust macht, die Markgräfler Küche vegetarisch zu entdecken und selber nachzukochen.

Zum Abschluss möchte ich erwähnen, dass ich im selben Dorf wie Elisabeth Zumkehr aufgewachsen bin und wir gemeinsam zur Grundschule gingen. Nach der Schulzeit haben wir uns, obwohl wir eigentlich nie weiter als zwei Dörfer auseinander wohnten, aus den Augen verloren.

Erst als ich im vergangenen Jahr über das vegane Kochbuch „The Plantpower Way“ von Rich Roll und Julie Piatt berichtete, dessen deutsche Ausgabe vom Kanderner Narayana Verlag herausgegeben wird, traf ich dort im Verlag auf Elisabeth Zumkehr, die im Verlag als Köchin und Food-Stylistin beschäftigt ist.

Gigantische Lichtstimmung beim Foto in den Ötlinger Weinbergen
Gigantische Lichtstimmung im Ötlinger Weinberg

Elisabeth erzählte mir von ihrem Buchprojekt und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, sie bei einigen ihrer Streifzüge durch’s Markgräflerland fotografisch zu begleiten. Aber klar konnte ich das! Ich portraitierte Elisabeth mit ihrer Familie bei der Weinprobe, im Bauerngarten beim Gemüseernten, in der Küche bei der Arbeit, wir waren mit ihren Nichten und Neffe auf der Burg Rötteln und ich fotografierte das Picknick im Grünen. Danach durfte ich mich an den Tisch setzen und von ihren leckeren Gerichten probieren. Köstlich war’s! Fast schon dramatisch (fotografisch gesehen) war das Shooting auf dem Ötlinger Weinberg, als die aufziehenden Gewitterwolken und die untergehende Sonne ein fast surreales Bild an den Himmel zeichneten. Dieses Foto ziert die Rückseite des Buches. Das Coverfoto auf dem Autorin zu sehen ist, stammt ebenfalls von mir, außerdem gibt es einige Landschaftsfotografien von der Eggener Kirschblüte, dem herrlichen Fernblick vom Blauen, Badenweiler Therme, ein Foto vom Rebberg und andere die das Buch bebildern.

Die Autorin (Mitte) unterwegs im Ötlinger Weinberg
Die Autorin (Mitte) unterwegs im Ötlinger Weinberg

Elisabeth Zumkehr: Vegetarisch unterwegs im Markgräflerland. Gebundene Ausgabe. Unimedica Verlag 2014. ISBN: 9783946566045. Euro 24,80 Bestellen bei Amazon.de

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