Wo der Schwarzwald auf der Zunge zergeht


Bettina, Nora und Madlen strecken ihre Hälse vor. Eine Heugabel mit frisch gemähten Weidegras und saftigen Wiesenkräutern mit Löwenzahn, Rot- und Sauerklee und Spitzwegerich landet direkt vor ihrer Nase. Bedächtig kauen die 15 Milchkühe ihr vitaminreiches Futter. “Genau genommen verwandeln wir unser gutes Baiersbronner Gras zu unserem wunderbaren Eis”, lacht Cornelia Zimmermann, Chefin des Seidtenhofes. Und wenn das saftige Weidegras der Baiersbronner Wiesen auf den Honigtau der urigen Schwarzwälder Tannen trifft, entsteht daraus entsteht ein echter Baiersbronner Schatz: das Waldhonigeis.
Hätte man Mario Zimmerman vor zehn Jahren erzählt, dass er eines Tages als Landwirt Eis produziert, nach dem sich alle die Finger lecken, er hätte nur ungläubig mit dem Kopf geschüttelt. Damals war Mario Installateur und reparierte eine Wasserleitung auf dem Seidtenhof. Und weil das Leben die besten Geschichten schreibt, tauchte in Marios Geschichte die hübsche Seidtenhof-Tochter auf, die dem hungrigen Handwerker ein Vesper servierte. Am Ende war die Leitung repariert und Marios Leben auf den Kopf gestellt. Hals über Kopf verliebte er sich in die fesche Bauerstochter. Auch Cornelia hatte ein Auge auf den Handwerksburschen geworfen. Und weil beide keine halben Sachen mögen, packten sie es gleich richtig an: Mario heiratete seine Cornelia, tauschte sein Werkzeug gegen eine Heugabel und erlernte den Beruf des Landwirts von der Pike auf. Danach legte er die Meisterprüfung ab und übernahm mit gemeinsam mit seiner Cornelia den Hof, auf dem sie eine urige Gastwirtschaft, die Seidtenhofstube, eröffneten.
Wir haben den Seidtenhof bei Baiersbronn besucht und uns von Mario und Cornelia Zimmermann im Eis-Labor die Herstellung des Baierbronner Waldtannen-Honig-Eis erklären lassen. Hört selbst, wie es schmeckt, wenn der Schwarzwald auf der Zunge zergeht.

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