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Walser AusZeit

Ich habe mich verliebt! Ein bisschen jedenfalls. In ein Tal. Genauer gesagt in das Kleinwalsertal. Das liegt in Österreich und hat die Besonderheit, dass das Tal nur von Oberstdorf/Deutschland aus über die Landstraße 201 erreichbar ist. Markant hebt sich der Ifen mit seiner markanten Form über die Auen des Schwarzwassertals, während am Ende des Tals der 2536 Meter hohe Widderstein über die Dörfer Riezlern, Hirschegg und Mittelberg thront.

Am Wochenende war ich zu Gast im Kleinwalsertal und kam in den Genuss der Walser AUSZEIT. Abschalten, den Alltag vergessen, Entspannen, Entschleunigen, die Natur erleben und die gute Walser Küche genießen.

Fahrt im Alex nach Oberstdorf

Der Alex ist mir sehr sympathisch. Ein Zug, in dem sich die Fenster öffnen lassen! Das mag ich. Herrlich.

Meine Residenz für die Tage ist das Biohotel Chesa Valisa. Das kommt aus dem rätoromanischen und bedeutet soviel wie Walserhaus. Das Hotel steht in unverbauter Umgebung auf 1200 Metern mit fantastischem Blick auf die umliegenden Berge. Das Chesa Valisa besteht aus dem 500 Jahre alten – und wunderschön hergerichteten – Stammhaus und einem Neubau, der nach baubiologischen Gesichtspunkten in der Tradition der Voralberger Holzbauweise gebaut wurde. Viel Holz, viel Glas = viel Atmosphäre und Licht. Eine Besonderheit sind die Lehmwände, die für Wärme und Feuchtigkeitsaustausch sorgen.

Ausblick aus meinem Zimmer

Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, freundliches und hilfsbereites Personal, eine sehr großzügige Saunalandschaft mit Open Air Spa, sowie eine Bioküche vom Feinsten – das familienfreundliche Chesa Valisa kann ich nur wärmstens für einen Urlaub empfehlen. Preise ab 85 Euro/Person (im Doppelzimmer inkl. Bio-Vitalpension)

Nun aber zur WalserAuszeit. Die Arrangements gibt es in zwei Versionen zum Erleben: Das Tal zum Fühlen und Das Tal zum Bewegen. Das darf man erwarten:

Walser Brotzeit auf der Piste

Früh morgens raus auf die Piste – rein ins Vergnügen. Mit dem Walser Original Herbert Simmerle geht es auf Entdeckungsreie ins Skigebiet und auf eine zünftige Brotzeit abseits der Piste.

Von Klangschalen und Klopfgeräuschen

Von der Piste geht’s direkt zum Klang Energie Centrum von Elfriede Müller. Mit Klangschalen und Gong nimmt uns die Klangtherapeutin auf eine „Reise in unsere Mitte“, in der die Klänge unser Sein durchdringen. Eine interessante Erfahrung. Die Klänge sind sehr beruhigend (ich nicke sogar kurz weg und muss aufpassen, nicht vom Stuhl zu kippen). Allerdings holt mich während meiner Entspannungsphase ein seltsames Klopfen zurück  in die Realität. Für meine Recherchen lasse ich meine kleine Flip Mino Kamera mitlaufen. Wie soll ich mich sonst gleichzeitig entspannen und  Informationen für meine Reportage sammeln? Dass eine Journalistin gewissenhaft ihrer Arbeit nachgeht, scheint die Klangtherapeutin indes zu stören. Jedenfalls klopft sie mir mit ihrem monströsen Klangschläger auf dem Fuß. Zuerst denke ich, irgendetwas ist mir auf den Fuß gefallen. Dann klopft es erneut, heftiger und eindringlicher. Erstaunt öffnete ich die Augen. Würde ihr Blick Klänge sprechen, sie würden sicher einem dröhnendem Gong gleichen.

Hoch zu Ross


Abends geht es zur kulinarischen Kutschenfahrt durch das Kleinwalsertal. Dinner-Hopping hoch zu Ross sozusagen. Lecker kann ich da nur sagen! Das, was uns sie Walser-Köche auf den Tisch zaubern, ist beeindruckend für Augen und Gaumen.

Wege zur Stille

Am Sonntag nimmt uns Meditationslehrer und Wanderführer Thomas Schneider mit auf die „Wege zur Stille“. Durch bewusstes Atmen gelangen wir zur Ruhe und Konzentration. Plötzlich nehme ich meine Umgebung ganz anders wahr. Ich gehe bewusster, fühle den Boden unter den Füßen, höre die Vögel, spüre den Wind wie er sanft über mein Gesicht streicht.

Langsam gehen, meditativ gehen und sehr aufmerksam gehen. „Das aufmerksame Gehen führt uns in den Augenblick“, sagt Thomas Schneider. Denn nur im Augenblick können wir neue Dinge erfahren und neue Dinge erlernen.

Den Körper und die Atmung bewusst wahrnehmen und langsam Gehen. Klingt einfach. Ist auch einfach. Und trotzdem so ungewohnt für den Körper, der gar nicht darauf eingestellt ist, auf entspannte Weise durchs Leben zu gehen.

Zum Abschluss  noch einmal Genuss


Jeremias Riezler vom Restaurant Walser Stuba steht für die neue Generation von Küchenchefs. Hätte er eine Kochsendung – ich würde sie mir ohne zu zögern ansehen. Jeremias ist bodenständig, kocht anständig traditionell ohne Firlefanz und will seinen Teil dazu beitragen, das kulinarische Erbe des Kleinwalsertals zu bewahren. Mein Tipp: Hingehen und verwöhnen lassen! Kollegin Antje Blinda von Spiegel Online berichtet wie’s war.