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Eine verschwundene Baronin, zwei Leichen und viele Gerüchte

Heute ist der 6. Teil meiner Serie über Dr. Friedrich Ritter und die mysteriösen Vorfälle auf Floreana erschienen. Leider hat mir der Redakteur einen wichtigen Satz einfach unterschlagen (so etwas ärgert sehr). 

Bei zweitletzten Absatz fehlt im Zeitungsartikel folgender Satz (in blau): 

Als im Juli der Norweger Trygve Nuggerud mit seinem Boot „Dinamita“ nach Floreana kam, bot er an, Lorenz nach Santa Cruz mitzunehmen. Nuggerud wurde von einem jungen Schweden, dem Forscher Rolf Blomberg, begleitet. Als sich Blomberg nach dem Verschwinden der Baronin erkundigt, erklärte ihm Ritter, dass sie aufgrund der Umstände – das Scheitern ihres Lebenstraums vom Hotel – wohl Selbstmord begangen hätte und Philippson ihr gefolgt sei. 

Die Recherchen zur Geschichte gehen übrigens weiter. Telefonisch hat sich jemand mit mir in Verbindung gesetzt, über den ich weitere Informationen erhalten kann. Derzeit recherchiere ich über Dore Strauch. Es ist ja die Rede, dass sie 1942 in einer Berliner Nervenheilanstalt ums Leben gekommen ist. Andere Berichte sprechen davon, sie sei während der Bombardierung ums Leben gekommen. 


Zusammen mit Dayna Goldfine von Geller and Goldfine Productions aus Kalifornien bin ich nun dabei, die Todesumstände von Dora Strauch zu erforschen. Dayna und Dan drehen einen Dokumentarfilm über die Vorgänge auf Floreana. Schwer zu sagen, ob wir etwas herausfinden werden, denn die zentrale Einwohnermeldekartei Berlins ist 1943 durch einen schweren Bombenangriff schwer beschädigt worden und viele Akten und Registrierungen sind verloren gegangen. Einen Versuch ist es allemal Wert, etwas mehr Licht in die Geschichte zu bringen, in der die meisten Aussagen nicht belegt sind und im Laufe der Jahre fantasievoll ausgeschmückt wurden. 


So steht auf Wikepedia der Eintrag, dass Ritters Leichnam sich nicht mehr im Grab befinden würde. Auch das halte ich für ein Gerücht. Günter Seuren, Autor des Romans „Die Galapagos Affäre“,  schreibt in seinem Nachwort: „Ich bin zu den Galapagos gereist und fand auf der Spurensuche sein leeres Grab, von Souvenirjägern geplündert.“ Bisher habe ich mit drei Personen Kontakt, die selbst am Grab waren und das nicht bestätigen konnten. Im Gegenteil, das Grab sei noch immer intakt und auch das Holzkreuz steht noch.

Wobei die Inschrift verwittert ist. Der Eigentümer des Grundstückes, Felipe Cruz, auf dem sich das Grab befindet, bezeichnet die Behauptung als „sehr weit hergeholt“. Auch John Woram, der mir das Foto vom Grab freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, konnte bestätigen, dass das Grab intakt ist. Und zuletzt Dayna Goldfine, die dort Rolf Wittmer, den Sohn von Margret getroffen hat und ebenfalls das Grab besichtigt hat. Auch über 70 Jahre nach den Vorfällen wirft die Geschichte noch immer interessante Fragen auf. So auch die, woher die Baronin kam, wer sie war und wie und wo sie lebte bevor sie mit Philippson und Lorenz auf den Galapagos Inseln auftauchte.