Deutschland zeigt Flagge

Als ich gestern in meinem Cabrio von Basel nach Hause fuhr, ertappte ich mich bei einem höchst ungewöhnlichen Gedanken: Wäre es nicht cool, eine Deutschland-Flagge am Cabrio zu haben?
Rückblende: Vor zwei Jahren besuchte ich einen 3-monatigen Kurs an der University of the Nations in Kailua-Kona, Hawaii. Jedes Quartal findet ein grosses Fest für alle internationalen Studenten statt. Eine Woche davor erhielt ich einen Brief der Leitung. Ich wurde für die Ehre erkoren, beim Empfang die deutsche Fahne zu tragen. Wie bitte? Ich soll eine Fahne tragen? Dazu auch noch die deutsche? Wie peinlich ist das denn. Flugs schrieb ich zurück, dass ich für diese Fahnenzeremonie nicht zur Verfügung stehe.
Undenkbar, auch wenn es nur auf einem kleinen Felsen inmitten des pazifischen Ozeans ist, dass ich mich fahnenschwingend an einer Feierzeremonie beteilige. Deutsche schwingen keine Fahnen, Deutsche haben einen Komplex, wenn es um Schwarz-Rot-Gold geht. Bei einem Sportereignis wäre das ja etwas anderes… Und so kam es, dass an meiner statt Michael die Fahne trug. Aber auch nur, weil er eine Green Card besitzt und schon mehr Amerikaner als Deutscher ist.
Irgendwie tut die WM uns Deutschen gut. Auch wenn man kein Fußballfan ist. Es passiert etwas in unserem Land. Noch nie waren die Deutschen so locker und fröhlich. Im Kollektiv schwingen Fans ihre Fahnen. Sogar meine Nachbarn, Russlanddeutsche, haben eine große Deutschland-Flagge auf ihrem Balkon. Ok, noch fahre ich ohne Flagge Cabrio und werde es wohl auch weiterhin tun. Trotzdem: auch wenn wir hier am äußersten Zipfel der Republik recht wenig mitbekommen: Unser Land erlebt ein ganz neues Selbstbewusstsein und das tut einfach uns allen gut. Ob Fan oder nicht.

Der Augenblick


Heute Nachmittag, Einsatz als Hochzeitsfotografin. Die Fotos sind super geworden und eines wollte ich euch nicht vorenthalten. Ich liebe den Ausdruck des Mädchens, als sie die Braut sieht. Das ist es, worauf es beim Fotografieren ankommt: nicht nur auf das richtige Licht, sondern im entscheidenden Augenblick auf den Auslöser zu drücken. Vor ein paar Jahren zitterte ich immer noch 3 Tage, bis ich endlich die entwickelten Filme abholen konnte. Heute ist das Dank digitaler Fotografie anders. Ich fahre nach Hause, lade die Bilder auf meinen Laptop und kann sofort die Ergebnisse ansehen. Und die sind ausgesprochen gut geworden und ich kann nun relaxed den Abend geniessen. Scheint bei euch auch die Sonne?

Ubiquitous computing


Activate the world. … It is invisible, everywhere computing that does not live on a personal device of any sort, but is in the woodwork everywhere.
a level of interaction with your environment where the computing disappears into the fabric of the environment, so that you only see the task.

The goal of ubiquitous computing is to bring the computer out of the box and into the environment.
Semacode is a system for ubiquitous computing. Semacode’s software provides the tools necessary to build applications that combine aspects of the virtual world into the real world. It works by combining existing standardized elements — camera phones, optical barcodes, URLs — into an integrated system.

Bereits 1988 hat Mark Weiser einen Artikel darüber veröffentlicht.
Ok, und was heisst da nun auf gut deutsch? Das Internet wird mit der realen Welt verknüpft. Wie das? In sogenannten Semacodes verbirgt sich eine Web-Adresse. Oben sehr ihr zum Beispiel die Adresse von meinem Blog. Diese Codes lassen sich mit dem Handy abscannen und direkt via Browser gelangt man auf die entsprechende Site. Ich schätze mal, dass uns bald überall solche Semacodes über den Weg laufen. Und was man damit macht? Sie weisen uns den Weg zu einem Underground-Konzert, einer Ausstellung, einer Party, was auch immer. Und wie geht das? Einfach auf Semacode und sich dort seinen eigenen Code ausdrucken lassen. Dann am besten auf selbstklebende Folie drucken und ab gehts zum tagging – einfach wild drauf loskleben.

AFTER

Urban Explorers are extreme sports‘ answer to computer hackers: a growing breed of thrill-seekers who thrive on infiltrating the planet’s most dangerous man-made structures, just because they can…

Wieso ich das hier einstelle? Weil Kevin Miller als Co-Autor beim Filmscript mitgewirkt hat. Kevin Miller war der Co-Schulleiter der Authors Training School in Kailua-Kona, Hawaii, an der ich vor zwei Jahren teilnahm. Kevin ist ein echt cooler Typ mit abgefahrenen Ideen. Deshalb bin ich sehr gespannt auf den Film After. Auf der Website könnt ihr euch Trailer angucken und euch über Urban Explorers informieren.

Mai

Ich liebe den Mai. Er ist mein absoluter Lieblingsmonat. Nicht nur deshalb, weil ich im Mai zur Welt kam. Der Mai hat etwas geheimnisvolles, ja fast mystisches. Das habe ich versucht, in diesem Bild auszudrücken. Grün ist für mich die Farbe des Mai. Es hat etwas frisches, aufbrechendes, neues. Altes ist vergangen, neues bricht an. „Alles neu macht der Mai“, besagt ein Sprichwort. Wenn ich so aus dem Fenster sehe, dann bezweifle ich, dass es bereits Mai sein kann. Es stürmt, regnet, dann brechen die Wolken auseinander, die Sonne kommt hervor nur um wenige Minuten später von der nächsten Wolkendecke verhüllt zu werden, die noch mehr Regen bringt.


Vor einigen Tagen habe ich Löwenzahn fotografiert. Während ich mitten auf einer Wiese stand, kam ein kräftiger Windstoß und die vielen Samenkörner flogen durch die Luft. Es sah aus, als würde es schneien. Dieses Bild machte mir bewusst, wie fragil unser Leben doch ist. Wie schnell werden wir entwurzelt. Arbeitslosikgeit, Krankheit, Unfall. Von einem Augenblick zum anderen kann sich alles ändern. Was wohl die Samenkörnchen denken, die sich auf ihrer Pusteblume scheinbar sicher verankert wissen, wenn plötzlich der Wind kommt, sie durch die Luft wirbelt und sie nicht wissen, was mit ihnen geschieht. Manchmal fühle ich mich wie so ein Schirmchen, das hin und hergetrieben wird. Und trotzdem schöpfe ich Kraft aus dem Glauben an Gott, öffne meine Arme und lasse mich treiben ins Ungewisse, voller Gewissheit, dass Jesus mich trägt und nicht fallenlässt.