Mein Moleskine

Es gibt nichts Schwierigeres als eine Linie. Pablo Picasso
Ich hingegen behaupte, dass es nichts Schwierigeres gibt, als ein neues Tagebuch zu beginnen. Heute habe ich ein neues begonnen. Nicht irgendein Tagebuch, sondern ein Moleskine. Bisher ließ ich meine Tagebücher von einem Hobby-Buchbinder herstellen, der leider so schwer erkrankte, dass er keine Bücher mehr binden kann. Ersatz musste her! Fündig wurde ich in einem Basler Papiergeschäft. Ich entdeckte das Moleskine. Jenes legendäre schwarze Notizbuch der Künstler und Intellektuellen der vergangenen zwei Jahrhunderte. Hemmingway benutzte es, ebenso Picasso und Bruce Chatwin. Das alles wusste ich vor meinem Kauf nicht. Mich beeindruckte der Einband, die Qualität und das gute Gefühl, wenn ich es in die Hand nehme. Doch es sollte Wochen dauern, bis ich das Moleskine endlich aus der Klarsichthülle pulte um hineinzuschreiben. Der Beginn eines neuen Tagebuches ist immer ein Neubeginn. Als hätte man einen Lebensabschnitt mit dem alten Tagebuch beendet. Als hätte man einen Roman zu Ende geschrieben. Danach öffnet man auch nicht sofort das nächste Word Dokument um einen neuen zu beginnen. Nein, man hält inne, reflektiert, besinnt sich auf Neues. Genauso verhält es sich mit dem Tagebuchschreiben. Wie ein Maler, der vor einer weißen Leinwand sitzt. Noch ist sie leer, noch stehen dem Künstler alle Wege und Möglichkeiten offen. Doch sobald er einen einzigen Strich zieht, ist der Weg vorgegeben. Er hat sich festgelegt. Genauso ergeht es mir mit dem Beginn eines neuen Tagebuchs, meinem Moleskine, das mich jetzt die nächsten Monate begleiten wird.

Jetzt aber Vollgas!


In der neuen Ausgabe von „Willow Netz“ Nr. 3/05 ist ein dreiseitiger Vorabdruck meines Buches „Vom Schrott zum Segen“ erschienen. Außerdem hat der Hänssler Verlag eine Anzeige geschaltet, die das Buch sehr gut ins Blickfeld rückt. In den neuen Ausgaben von „Joyce“ und „Aufatmen“ sind ebenfalls Interviews/Berichte zu lesen, außerdem folgt noch ein weiterer Bericht im „dran“. Infos dazu demnächst. Wer will, kann sich das Buch bereits vorbestellen: per email bestellen@haenssler.de oder im Internet unter www.haenssler.de oder in eurer Buchhandlung.

Weinweg in Flammen

Gestern Abend ein sehr cooles und ungewöhnliches Event im Weiler Weinberg: Weiler Weinweg in Flammen. Der Weinweg ist ein kleines Weglein, das direkt durch den Rebberg zwischen Ötlingen und Altweil am Tüllinger entlangführt. Von dort oben hat man fantastische Ausblicke in die Schweiz und zu den Vogesen im Elsaß. Auf dem vier Kilometer langen Pfad boten örtliche Winzerbetriebe ihre Weine dar, außerdem gab es Schwedenfeuer und die Künstler Max Meinrad Geiger und Volker Scheurer entzündeten brennende Kunstwerke. Auf dem Foto seht ihr eine Detailaufnahme von Max Meinrad Geigers „Feuertulpenturm“. Einen Bericht gibt es morgen in der Badischen Zeitung zu lesen. Der Link folgt dann.