Run and Hide

Run and Hide der Sängerin Gracia ist also die deutsche Nummer beim diesjährigen Grand Prix. „Run and Hide“ passt sehr gut zur Sendung am Samstagabend. „Germany 12 Points“ lautete der Titel der Vorentscheidung und der Zuschauer war gut beraten den Titel von Gracia ernst zu nehmen. Bei der grottenschlechten Veranstaltung blieb wirklich nur die Flucht. Und das hat die Mehrheit der Fernsehzuschauer auch getan, denn nur 3,56 Millionen harrten vor dem Bildschirm aus um die öde Sendung zu Ende zu sehen (darunter auch ich, ähem). Dass am Ende Gracia siegte, dürfte eigentlich gar nicht verwundern. Denn leider kommt es in diesem Business nicht auf Songs mit einer Message (einer Botschaft) an und gute Stimmen. Wäre es so, dann hätten Orange Blue den Sieg verdient. Was zählt sind zusammengemischte Beats, die so einheitlich klingen, dass man augenblicklich an die Zeit von Modern Talking erinnert wird. Dosenobst schmeckt bekanntlich ja auch immer ziemlich blechern. Und Produzent David Brandes versteht sein Geschäft, schließlich mixte er auch den schweizerischen Cocktail – ein bisschen Musik und ein paar gutaussehende lettische Girls – fertig ist der Beitrag. Das ist so, wie wenn die Japaner das Matterhorn abtragen und in Japan wieder aufbauen.
Gracia jedenfalls freute sich so stürmisch,dass ihr schwarzer BH vom Körper flog. Gut, dass sie in einen langen schwarzen Mantel gehüllt war. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Die Moderation schwankte zwischen peinlich und langweilig und richtig gut fand ich den Soulsänger Stefan Gwildis. Der hatte Esprit und Leidenschaft.
Fazit: Deutschland wird wieder sang – und klanglos untergehen und im nächsten Jahr nehmen sich die Zuschauer den Titel des Siegesliedes zu Herzen: Run and Hide.

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