Über Pudding und Tyrannen

Gestern war ich im Kino. Ich erfuhr erst nach dem Kauf der Kinokarte, dass wir uns einen französischen Film ansehen werden. Mir schwante Übles. Französische Filme kapiere ich einfach nicht. Ausnahme Amelie. Also wartete ich gespannt des Filmes, der die nächsten 93 Minuten vor meinen Augen flimmerte. „Liebe mich, wenn du dich traust“ – so lautete der etwas unglückliche deutsche Titel, auf französisch trägt der Film den Titel „Jeux d’enfants“ was soviel wie „Kinderspiel“ bedeutet. Das, was ich sah, hat mich eines besseren belehrt! Die Franzosen, besser gesagt, Yann Samuel, der das Drehbuch schrieb und auch Regie führte hat einen märchenhaften mit fettem schwarzen Humor unterlegten Film gedreht, der einem mal wieder ganz deutlich vor Augen führt, wie wunderbar Kino sein kann. Meine Empfehlung: ABSOLUT SEHENSWERT!!!! Der Film beginnt im Frankreich Ende der 60er Jahre mit der Freundschaft von Sophie und Julien. Was willst du einmal werden, wenn du groß bist, fragt Sophie ihren Schulfreund Julien. „Tyrann“ antwortet dieser selbsbewusst. Auf die Frage hin, was Sophie werden möchte, gibt diese zur Antwort: „Ich will ein Pudding sein“.
Top oder Flop – mit diesen Worten reichen sich die beiden eine mit einem Karusell bemalte Spieldose und reizen sich zu immer skurrieleren Wetten an. Über Jahre hinweg, über verschiedene Beziehungen hinweg. Dass die beiden zusammengehören ist dem Zuschauer von Anfang an klar, doch Regiesseur Samuel lässt es nicht dazu kommen. Die Wetten werden immer bösartiger, gemeiner, hinterlistiger und lassen dem Zuschauer den Atem stocken. In skurrile Farben getaucht, mit märchenhafter Musik unterlegt zaubert der Film eine bizarr-komische Atmosphäre. Die Kameraführung ist meisterhaft und überrascht immer wieder mit effektvollen Einstellungen und Schnitten, die den Film zu einem Fest fürs Auge machen. Zuviel sei nicht verraten, nur eines: Gucken!!!!!!!!!!!

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