Wandern auf dem Felsenweg im Hotzenwald


Seit einigen Jahren schießen neue, zertifizierte Wanderwege wie Pilze aus dem Boden. Sie sind besonders markiert und laden an schönen Aussichten mit Himmelsliegen zum Genießen ein. Mancherorts blickt der Wanderer in einen regelrechten Schilderwald an blauen, gelben, roten Rauten, Bollenhüten und anderen Wegmarkierungen. Doch noch gibt es Wege, die nicht zertifiziert, nach Qualitätsmerkmalen bewertet und aufgehübscht sind. Die Weg um des Weges willen sind. Die schlicht und ergreifend gerade deshalb abenteuerlich und spektakulär sind. Einer davon ist der Felsenweg im Hotzenwald.
Wir starten unsere Wanderung am Wanderparkplatz „Am Kreuzstein“ in Höchenschwand.
Eigentlich wollen wir eine Rundwanderung von Höchenschwand in’s Rosendorf Nöggenschwiel unternehmen. Ursprünglich planten wir, den gelbe-Raute-Weg über Attlisberg zur Fohrenbachmühle und weiter nach Nöggenschwiel zu wandern. Doch als wir den Einstieg auf den Felsenweg sehen, ändern wir unser Vorhaben. Der Felsenweg sieht spannender und einladender aus als der Teerweg der gelben Raute.
Eine richtige Entscheidung. Der Felsenweg verläuft auf einem schmalen Pfad (eigentlich wäre der Name Felsenpfad bezeichnender) zunächst durch dunklen Wald, in dem es riesige Ameisenhaufen zu bestaunen gibt. Spannend wird der Weg an den exponierten Stellen. Beim Wasserfelsen ist der Pfad ausgesetzt und stellenweise mit Drahtseil gesichert. Dort fällt die Felskante steil in das wilde Tal der Schwarzaschlucht ab. Für trittsichere und schwindelfreie Wanderer sind diese Passagen ohne Probleme zu meistern. Als wir an der Felskante entlang wandern, kreuzen drei Gämsen unseren Weg. Sie sind genauso überrascht wie wir. Leider ist die Kamera im Rucksack. Behände springen die Gämsen über die Felsblöcke und sind im Nu verschwunden.
Wir folgen der Markierung rote Raute mit weißem Längsbalken, der Wegemarkierung des Mittelweges. Immer tiefer dringt nun der schmale Pfad in wilden, dschungelartigen Bannwald vor. Unterwegs säumen einige Bänke und Tische den Weg, hin und wieder findet man einzelne Hütten. Hin und wieder wechselt der Pfad auf einen breiten Forstweg. Überwiegend verläuft er auf dem schmalen Pfad. Nach genau 10 Kilometern haben wir das Rosendorf Nöggenschwiel erreicht. Rechtzeitig um uns an der Bushaltestelle unterzustellen und den Regenguss abzuwarten. Weil uns der Felsenweg so gut gefallen hat, entschließen wir uns, auf dem gleichen Weg zurückzuwandern. Ein spannender Weg, der seiner Ursprünglichkeit wegen begeistert!

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