Westweg Winter Wanderung Etappe 4 Unterstmatt – Alexanderschanze – Kniebis

Westweg-Schild auf der Hornisgrinde
Westweg-Schild auf der Hornisgrinde

Endlich ist es soweit und wir kehren auf den Westweg zurück . Mitte Januar starten wir die vierte Westweg-Etappe  in Unterstmatt. Auf der Hornisgrinde kommt es zu einer Begegnung der unheimlichen Art und wir geraten in Lebensgefahr ohne es zu wissen.

Mondschein über der großen Tanne in Unterstmatt
Mondschein über der großen Tanne in Unterstmatt

Es ist bereits dunkel, als wir, die einzigen Fahrgäste im Bus, an der Haltestelle Unterstmatt aussteigen. Während der Fahrt auf der Schwarzwaldhochstraße wird mir bewusst, warum die Römer dem Wald den Namen „Silva Nigra“ gaben: Er ist wirklich schwarz und düster und ja, auch unheimlich. Als wir die Große Tanne erreichen, bricht der Mond durch die Wolkendecke. Und, was war das? Heult da nicht ein Wolf…?

Leckeres aus der Küche
Leckeres aus der Küche 

Hüttenwirt Günter Feist heißt uns herzlich willkommen. Wir beziehen unser Zimmer und kommen postwendend in die gemütliche Gaststube. Axel bestellt sich einen Badischen Wurstsalat mit Bratkartoffeln, ich wähle die Käsespätzle. Zum Dessert genießen wir die oberleckeren Apfelküchle mit Zimt und Vanilleeis. Mit Glühwein feiern wir die bevorstehende Fortsetzung unserer Westweg Winter Wanderung.
In der Nacht wache ich auf und sehe aus dem Fenster: Alles ist weiß! Es hat geschneit!

Westweg im Winter
Auf dem Weg Richtung Ochsenstall

Es ist noch dunkel, als wir die Große Tanne verlassen und uns auf den Westweg machen. Wir freuen uns über die dünne Schneedecke wie Schneekönige. Axel checkt sein GPS und weiter geht es Richtung Ochsenstall hinauf zur Hornisgrinde.

Westweg im Winter
Was wohl das Warnschild zu bedeuten hat?

Oben auf der Hornisgrinde angekommen sehen wir ein blinkendes Warnschild. Wir können uns keinen Reim darauf machen. Was das wohl zu bedeuten hat?

Plötzlich lichtet sich der Nebel - eine unheimliche Begegnung
Plötzlich lichtet sich der Nebel – eine unheimliche Begegnung

Plötzlich taucht ein dunkler Schatten auf. Direkt vor uns. Er ist riesig. Als wäre ein Raumschiff vor uns gelandet. Wir erschrecken, weil wir keine Ahnung haben, was es ist. Für einen Augenblick ist der Nebel verschwunden und vor uns taucht der gewaltige Hornisgrinde-Funkturm auf. Eine wirklich unheimliche Begegnung.

Bizarre Winterschönheit
Bizarre Winterschönheit

Der Nebel lichtet sich blitzschnell und zieht ebenso schnell wieder zu und verdeckt den Turm. Ein Naturschauspiel, das wir ausgiebig fotografieren.

Schneeschuhtrail auf der Hornisgrinde
Schneeschuhtrail auf der Hornisgrinde

Leider reicht der Schnee auf der Hornisgrinde nicht aus, um auf Schneeschuhen weiter zu gehen. Auf dem Berg bläst eisiger Wind, alle Bäume sind von Frost überzogen.

Westweg im Winter
Warnung vor Eisfall

Ahnungslos sind wir in Lebensgefahr geraten. Das wird uns bei diesem Schild auf einen Schlag bewusst. Denn als wir den Turm hinter uns lassen, sehen wir dieses Warnschild. Es warnt vor Eisfall. Auf der anderen Seite haben wir lediglich ein blinkendes Warnschild gesehen, wussten aber weder vor was es warnt, noch war ein Hinweis auf die Umgehung angebracht. Wir vermuten, dass bei dem Signalzeichen ein Schild abhanden gekommen ist. Wer im Nebel vom Ochsenstatt her auf die Hornisgrinde wandert und folglich den Turm nicht sieht, versteht das blinkende Warnschild nicht und bekommt keinen Hinweis, dass man ab dort eine Umgehung benutzen soll. Unbewusst begibt sich der Wanderer tatsächlich in Lebensgefahr, sollte in diesem Augenblick Eis vom Turm herunterfallen.

Hornisgrinde
Bizarre Winterlandschaft auf der Hornisgrinde

Oben auf dem Gipfel der 1.164 Meter hohen Hornisgrinde pfeift uns ein eisiger Wind um die Ohren.

Westweg im Winter
So macht der Westweg im Winter Spaß

 Wir frieren uns schier die Finger beim Fotografieren ab. Egal! So haben wir uns das vorgestellt! Westweg im Winter. Endlich Schnee! Eigentlich wollen wir gar nicht weiter. Wenn da nicht der lange Weg zur Alexanderschanze wäre.

Hornisgrinde
Oben Winter, unten Frühling oder was?

Seltsam der Ausblick von der bitterkalten Hornisgrinde hinab ins grüne Tal.

Westweg im Winter
Abstieg von der Hornisgrinde

Wir verlassen die eisige Welt der Hornisgrinde und steigen auf einem steilen felsigen Pfad Richtung Mummelsee ab.

Hornisgrinde
Sagenhafte Morgenstimmung
Hornisgrinde
Abstieg zum Mummelsee

Die Stimmung von Licht, Nebel, Schatten, Sonnen ist überwältigend. Es ist ein Vorrecht, das zu erleben.  Ein unglaublich beglückendes Gefühl, die Schönheit der Natur so unmittelbar zu spüren.

Mummelsee
Das Glück, auf dem Westweg unterwegs zu sein
Westweg im Winter
Fantastische Morgenstimmung hoch über dem Mummelsee
Westweg im Winter
Ein Platz an der Wintersonne
Westweg im Winter
Der Mummelsee

„Die Wasser, wie lieblich sie brennen und glühn! Sie spielen in grünendem Feuer; Es geisten die Nebel am Ufer dahin, zum Meere verzieht sich der Weiher – Nur still! Ob dort sich nichts rühren will?“

So beschreibt Eduard Mörike in seinem Gedicht „Die Geister am Mummelsee“ seine Eindrücke des auf 1.000 Metern Höhe gelegenen Karsees. Und recht hat er. Dort will sich nichts rühren. Der See liegt einsam und still, der Parkplatz ist leer. Nichts ist zu spüren von dem Rummel, den vielen Besuchern und Tretbootfahrern, die sich sonst am Mummelsee tummeln.

Wer eine literarische, nebelverhangene und recht nasse Schwarzwaldwanderung miterleben und Mörikes Gedicht und sagenhafte Geschichten über die Moorseen hören möchte: Wolfgang Tischer nimmt die  Zuschauer in seinem Beitrag  vom Literaturcafe mit auf eine fantastische Reise.

Westweg im Winter
Zum Kuckuck!
Westweg im Winter
Unser obligatorisches Westweg-Portal-Selfie
Westweg im Winter
Immer der roten Raute nach
Westweg im Winter
Mittagspause in der Darmstädter Hütte

Auf der einsamen im Wald gelegenen Darmstädter Hütte machen wir Mittagspause. Hüttenwirtin Christel Trayer staunt. Westweg-Wanderer, die im Winter der roten Raute folgen,  gibt es nur wenige. In diesem Winter, der ja eigentlich gar keiner ist, sind wir sogar die ersten. Wir stärken uns bei einer leckeren Kartoffelsuppe und genießen die herzliche Gastfreundschaft, bevor wir weiter Richtung Wildsee ziehen.

Westweg im Winter
Wir befinden uns im Nationalpark Schwarzwald
Westweg im Winter
Unterwegs auf dem Pfad zum Wildseeblick

Wir befinden uns mittendrin im Nationalpark Schwarzwald. Der Westweg führt uns zum Wildseeblick. Leider bleibt uns  keine Zeit für den Abstieg durch den Bannwald zum See.

Westweg im Winter
Blick auf den Wildsee
Auf dem Weg zum Schliffkopf
Auf dem Weg zum Schliffkopf

Auf dem Weg zum Schliffkopf. Vom Winter keine Spur.

Wo ist nur der Winter geblieben?
Wo ist nur der Winter geblieben?
Schilderwald auf dem Westweg
Schilderwald auf dem Westweg

Auf dem Schliffkopf verlaufen Murgleiter, Renchtalsteig und Seensteig gemeinsam mit dem Westweg.
Wir machen eine kurze Rast im Hotel Schliffkopf, trinken heiße Schokolade und essen einen Kuchen. Flott geht es weiter auf dem breiten Forstweg bis zur Röschenschanze. Der Pfad wird morastig. Tiefe Pfützen erschweren das Weitergehen. Es wird dunkel. Und dann fängt es an zu schneien.

Etappenende Alexanderschanze
Etappenende Alexanderschanze

Im Schein unserer Stirnlampen erreichen wir die Alexanderschanze. Da Foto täuscht, denn es war stockdunkel. Wo geht es nach Kniebis? Denn noch immer haben wir unsere Unterkunft nicht erreicht. Als wir endlich am Hotel Kniebishöhe ankommen, lesen wir 35 Kilometer auf unseren GPS. Wow!
Viel Spaß beim Hören der Audioreportage über die 4. Westweg im Winter Etappe

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