Mach es zu deinem Ritual

Mittwoch, 3. Januar 2018. Sturmtief Burglind fegt über den Schwarzwald. Muss ich jeden Tag auf Teufel komm raus Laufen gehen? Muss ich nicht. Wäre bei dem Sturm lebensgefährlich. Wenn ich ehrlich bin, fehlt sie mir heute, meine tägliche Laufrunde. Warum? Weil sie mir bereits zu einem Ritual geworden ist, das zu einem festen Bestandteil meines Tagesablaufes gehört.

Unter Ritualen versteht man wiederkehrende Handlungen, die nach einem bestimmten Schemata ablaufen. Oft sind sie uns im Zusammenhang mit religiösen Praktiken bekannt. Rituale schaffen Struktur und geben unserem Tagesablauf und unserem Leben einen Rahmen, in dem wir uns wohlfühlen. Sei es die Tasse Kaffee am Morgen, die tägliche Meditation, das Lesen der Tageszeitung oder eine Andacht.

Mit Ritualen deinen Tag gestalten

Wenn wir mit guten Vorsätzen ins neue Jahr starten, reicht der bloße Wille nicht aus. Gute Vorsätze müssen zur Gewohnheit werden. Und das werden sie nur dann, wenn wir sie täglich ausüben.

Ob wir Lust haben oder nicht, ob wir müde sind, einen vollen Terminkalender haben, Kind und Hund krank sind, das Wetter schlecht ist – Ausreden gibt es immer. Natürlich gibt es wichtige Gründe, auf sein tägliches Ritual zu verzichten. So wäre es heute lebensgefährlich, bei heftigem Sturm durch den Wald zu Laufen.

Vom guten Vorsatz zum täglichen Ritual

Wie aber schaffe ich es, dass aus den guten Vorsätzen Gewohnheiten (Rituale) werden, die ich gerne tue und auf die ich nicht mehr verzichten möchte?

Dazu überlege ich zunächst, welche Rituale ich in meinen Alltag integrieren möchte.
Was ist mir im Jahr 2018 wichtig? Welche Ziele möchte ich erreichen? In welchen Bereichen möchte ich mich verbessern, bzw. etwas lernen oder mir neue Fähigkeiten aneignen?

Welche Ziele haben 2018 Priorität? Sie entscheiden darüber, welchen Weg ich einschlage

Dabei achte ich darauf, die Ziele möglichst konkret zu definieren. Möchte ich z.B. mein Gewicht reduzieren, dann schreibe ich nicht: 5 Kilogramm abnehmen, sondern definiere mein Ziel: 54 Kilogramm und setze mir ein realistisches Datum, bis wann ich dieses Ziel erreichen will. Unrealistisch wäre es, das Ziel in einer Woche oder in einem Monat zu erreichen. Realistisch wäre eine Zielsetzung in drei oder sechs Monaten.

Wenn ich Achtsamkeit und Meditation erlernen möchte, dann fange ich nicht mit einer halben Stunde an, sondern mit 2 Minuten. Eine halbe Stunde würde mich als Anfänger überfordern und mich demotivieren.

Weniger ist mehr

Wenn ich mir zu viele Dinge vornehme, verzettele ich mich wohlmöglich und bin frustriert, weil ich es nicht schaffe, die Punkte in meinen Tagesablauf zu integrieren. Deshalb ist es gut, wenn ich mir nicht all zu viel vornehme. Für den Anfang reichen drei bis maximal fünf Ziele, die ich zu Ritualen gestalte.

Ob ich es tatsächlich schaffe, ein Vorhaben zum Ritual zu gestalten, hängt von meiner Motivation an. Dabei kommt es auf meine Einstellung an, weshalb ich etwas tue. Warum will ich dieses Ziel erreichen?

Ein Beispiel: Möchte ich mich vegan ernähren, nur weil es zur Zeit einfach trendy ist, oder weil ich mich aus gesundheitlichen oder anderen Gründen bewusst pflanzenbasiert ernähren will? Welche Motivation steckt hinter meinen Zielen? Sind sie mir wichtig genug, dass ich daraus ein Ritual gestalten möchte? Will ich täglich Laufen weil ich gelesen habe, dass 10.000 Schritte täglich gut für die Gesundheit sind? Oder will ich täglich Laufen, weil sich dadurch meine Ausdauer verbessert, ich im Alltag leistungsfähiger werde und ich damit mein anderes Ziel, mein Gewicht auf XXX Kilogramm zu reduzieren, erreiche?

Arbeite täglich an der Erreichung deines Ziels

Werde zum Pilot deines Lebens und arbeite täglich an deinen Zielen!

Eines meiner Ziele in 2018 ist es, Bücher zu schreiben. Doch es ist eine Sache, dieses Ziel in meinem Terminplaner festzuhalten. Die andere Sache ist die, an diesem Ziel zu arbeiten. Und zwar täglich. Um das zu erreichen, braucht es zwei Dinge: Zeit und Fokus. Es spielt übrigens keine Rolle, ob ich beruflich schreibe oder als Autor nebenberuflich ein Buch verfasse. Ich richte mir eine tägliche Schreibzeit ein, am besten am frühen Morgen, wenn ich ungestört bin.  Am liebsten schreibe ich mit iAWriter, einer Schreib-App, die ich auf meinem Ipad nutze. Es gibt viele andere – z.B. WriteRoom oder Omwriter, doch iAWriter hat sich am idealsten für meine Bedürfnisse herausgestellt.

Dann kann es also losgehen mit dem Schreiben. Für den Anfang reichen 20 oder 30 Minuten völlig aus. Wichtig ist, dass ich während dieser Zeit nichts anderes mache außer Schreiben. Kein Surfen im Internet oder Facebook, keine Telefonate annehmen oder mit dem Partner oder den Kindern reden. Mir hilft es sehr, einen Timer zu setzen, damit ich nicht ständig auf die Uhr sehe, ob die 20 Minuten abgelaufen sind. Danach belohne ich mich mit einer Tasse Kaffee oder Tee oder Frühstück.

Kleine Schritte führen zum Ziel

Einen Marathon laufen ist ein großes Ziel. Es ist keine gute Idee, 42 Kilometer aus dem Stegreif ohne entsprechendes Training zu laufen. Jeder der 42 Kilometer beginnt mit dem ersten Schritt. Wer sich einen Marathon als Ziel gesetzt hat, fängt mit kleinen Schritten an.

Dasselbe gilt für andere Ziele. Beim Schreiben muss ich nicht das erste Kapitel in einer Woche abschliessen. Realistischer sind 1000 oder 5000 Wörter pro Tag. Jeden Tag. Woche für Woche. Monat um Monat. Am Ende des Jahres ist es dann soweit: Das Buch ist fertig.

Und ich habe sogleich meine 5.000 Wörter geschrieben und kann diesen Blogpost beenden und mich mit einer Tasse Kaffee belohnen.

Und damit starte ich mit einem guten Gefühl in meinen Tag. Ich wünsche dir viel Freude beim Gestalten und Umsetzen deiner Rituale und freue mich wie immer über Feedback in den Kommentaren.

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