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Orte, die man besucht haben muss, Teil 6


Unterwegs mit der Elztäler Kräuterhexe zum mythischen Siebenfelsen von Yach

Yach, ausgesprochen Iach, oder wer die Variante der Einheimischen bevorzugt, der öffne den Mund, forme ein O, schiebe dabei gleichzeitig den Unterkiefer nach vorne – bitte mit Vorsicht, da Krampfgefahr besteht – und sage Äeich.
Yach ist deshalb ein besonderer Ort, weil es der einzige in Deutschland ist, dessen Name mit dem Buchstaben Y beginnt. Yach gehört zur Stadt Elztal, das im Landkreis Emmendingen am Rande des Naturparks Südschwarzwald liegt. Das ZweiTälerLand ist darüber hinaus eine hervorragende Wanderregion. Die Yacher erzählen sich eine schöne Legende, wie ihrem Dorf der Name zuteil wurde. Es war zu der Zeit in der Gott die Welt erschuf, als Gott auf den Hörnliberg gestiegen ist. Das, was er vor sich sah, gefiel ihm sehr. Dann zeigte er linkerhand vom Hörnliberg und sagte: “Dort blib ich (Blibich – alemannisch für den Ort Bleibach), dann zeigte er rechts vom Hörnliberg und meinte: “Und des g’hört äeich” alemannisch für “Das gehört euch”.
Es gibt aber einen, nein zwei weitere Gründe, Yach zu besuchen. Zum einen der mythische Siebenfelsen, zum anderen ein Rendevous mit der Elztäler Kräuterhexe. Das Wort Kräuterhexe, das berichtet mir die Elztäler Kräuterhexe, stamme von dem alten Wort “Hagezusa”, was soviel wie “Die an der Hecke wohnt” bedeutet. Das waren zumeist alte Frauen, die nicht mehr so gut zu Fuß waren, die ihre Kräuter in unmittelbarer Umgebung zum Haus gepflanzt haben. Ihre Leidenschaft zu den Kräutern hat Nicole Kaiser bei den Krittllibüre in den französischen Vogesen entdeckt. Die Erkenntnisse der “Grünen Kraft” gibt sie auf Kräuterwanderungen und Heilpflanzen-Exkursionen weiter.

Während unseres Spaziergangs über die Yacher Kräuterwiesen führte uns Nicole Kaiser zum mythischen Ort der Siebenfelsen. Sie sehen aus, als hätte ein Riese aus der Urzeit mit den mächtigen Felsbrocken Bauklötzchen gespielt und sie nacheinander aufgetürmt. Für viele ist der Siebenfelsen ein magischer Ort.


Vielleicht war es eine Kultstätte für keltische Druiden. Geheimnisvolle Riten und Menschenopfer sollen dort dargebracht worden sein. Das Waldstück oberhalb der Siebenfelsen heißt Belchwald. Vielleicht ein Hinweis auf den Sonnengott “Belinos”? Hängt damit eine Verbindung zu den drei Belchen-Bergen im Schwarzwald, Vogesen und im Schweizer Jura, zum mythischen Belchendreieck zugrunde? Eines ist gewiss, es ist ein besonderer Ort, dem ein Zauber innewohnt. Deshalb verdient er das Prädikat “Ort, den man besucht haben muss.”