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Vollmond

Vollmondnächte sind besonders. Ihnen haftet etwas geheimnisvolles, mysteriöses an. Vielleicht gerade deshalb üben sie einen Reiz auf mich aus. Ich liebe es, in Vollmondnächten unterwegs zu sein.  In diesem Jahr habe ich bereits eine Vollmondnacht in den Schweizer Alpen erlebt und bei einer Schneeschuhwanderung auf den Belchen den Vollmond in den Bergen aufgehen sehen. Eine abenteuerliche Abfahrt mit dem Mountainbike vom Blauen vor Jahren oder eine Vollmondnacht auf Hawaii, als sich das Licht des Mondes im Meer spiegelte, waren andere, ganz besondere Augenblicke.

Gestern Abend war ich zu Hause. Der Mond wurde immer wieder von Wolken bedeckt. Trotzdem war es richtig hell. Unglaublich, welche Strahlungskraft das vom Mond reflektierte Sonnenlicht hat. Irgendwie hat der Mond aber auch etwas Tröstendes und Vertrautes. Er ist immer da. Mal voll, mal halb, mal als Sichel. Manchmal wird er sogar von der Erde verdeckt und es entsteht eine Mondfinsternis. Wird es ihm nie langweilig, immer nur seine Bahn im Schatten der Erde zu ziehen? Ich glaube ein Monddasein, das wäre nichts für mich. Ich wäre ein Komet. Einer, der auf beständiger Entdeckungsreise ist. Das ist es doch, was das Leben spannend macht. Wer immer nur in seiner vertrauten Bahn bleibt, erlebt nichts neues, entdeckt keine Schätze und erobert keine neuen Welten. Klar, das birgt auch Risiken, die es abzuwägen gilt. Und es braucht Mut, sich auf Neues einzulassen. Davon wünsche ich mir eine Portion mehr. Morgen geht wieder die Sonne auf und schenkt mir einen neuen Tag. Wie ich ihn gestalte und was ich daraus mache, ist mir überlassen. Und vielleicht bin ich ja morgen ein Stück mutiger als heute. Mein Leben ist eine Reise. Ich darf mir Zeit lassen. Ich darf meine Geschwindigkeit selbst bestimmen. Ein schöner Gedanke. Ich freue mich auf morgen.

Ein Abend im Schwarzwald

Gestern am späten Nachmittag sind wir auf den Belchen gewandert. Kurz nach Sonnenuntergang erreichten wir die Bergstation der Gondel. 

In Richtung Süden hatten wir ein fantastisches Alpenpanorama vor uns. 

Und dann, um 17.30 Uhr das Himmelsschauspiel, für das wir auf den Belchen gekommen sind: Der Vollmond geht auf!

Nach drei turbulenten Tagen bei der ORIGINS Konferenz im G5 in Eimeldingen war dieser Abend in der Stille auf dem Berg genau das richtige, um neue Kraft zu tanken. 

 

Silbermond und Sternenacht

Übers Wochenende waren wir bei unseren Freunden im schönsten Tal der Schweiz – in Lauterbrunnen. Unser Ausblick von Wohn-, und Schlafzimmer sowie Terrasse war einfach atemberaubend. Vor uns die Bergwelt von Jungfrau und Silberhorn und der mächtige Staubbachfall. Stundenlang könnte ich auf dem Balkon sitzen und dem herrlichen Lichtspiel zusehen. Morgens gegen halb zehn klettert die Sonne über die Alpengipfel und taucht den Wasserfall in einen Strahl glitzernder Perlen, die sich unaufhörlich in die Tiefe stürzen. Das Schauspiel dauert nur wenige Stunden, dann verschwindet die Sonne und die Temperatur kühlt sofort merklich ab. Abends, wenn es dunkel ist und der Mond hinter den Bergen empor taucht, dann fängt für mich die schönste Zeit an: das ganze Tal und die Berge ringsherum werden von dem silbernen Licht des Mondes erhellt. Das Foto zeigt die Jungfrau und Silberhorn, aufgenommen mit einem 200 mm Objektiv von der Terrasse in Lauterbrunnen. 

Hier der Blick ins Lauterbrunnental, aufgenommen mit einem Weitwinkelobjektiv. Leider ist der Wasserfall im November nicht beleuchtet – die Aufnahme wäre spektakulärer geworden. Ein guter Grund, im Winter wieder nach Lauterbrunnen zu kommen. Wer selber einmal diesen Blick genießen möchte: Die Ferienwohnungen werden vermietet. Infos und Preise gibt es hier

 

Nachtlauf

Das Abendrot ist erloschen als du aus dem Auto steigst. Nachtblaue Wolken überziehen den Himmel. Regentropfen. Es ist kalt. Du fragst dich, warum du das hier tust und findest keinen Grund. Dann läufst du los, in die Nacht hinein. Du hörst deinen Atem, spürst deinen Puls. Der Regen löst sich auf. Die Wolken wirken freundlich. Du folgst dem Lauf des Flusses. Du setzt einen Fuß vor den anderen. Atmest tief ein und aus. In der Ferne hörst du das Schnattern von Wildenten. Plötzlich folgt dir ein Schatten. Gleicher Rhythmus, Schritt für Schritt. Das bist du. Der Mond hat sich hinter deinem Rücken aus den Wolken geschlichen. Nach fünf Kilometern drehst du um und läufst zurück. Der Mond lächelt dich an, zwischen Wolken und Bäumen. Du atmest tief ein. Die Nachtluft schmeckt nach Frühling. Die Welt gehört dir. Du atmest aus und dann ist sie wieder da – die Dankbarkeit, das Leben zu spüren.