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Alles andere als ein Staubfänger


Falls Sie dieses Buch in der Absicht kaufen, es als Staubfänger in Ihr Regal abzuschieben, ist es wohl eher nichts für Sie.

Mein Buchtipp für den November. Ich muss mich korrigieren: Nicht nur für den November, sondern für alle 365 Tage des Jahres. Die neue NGÜ – Neue Genfer Übersetzung des Neuen Testaments. Über 15 Jahre Übersetzungsarbeit stecken zwischen den Buchdeckeln. Schon wieder eine neue Bibelübersetzung? Ja! Andere Übersetzungen sind oft schwerer verständlich, da sie entweder eine eher altertümliche Sprache verwenden oder eine sehr moderne Sprache benutzen, inhaltlich aber relativ weit vom Originaltext entfernt sind. Deswegen ist es den Übersetzern sehr wichtig, so urtexttreu wie möglich zu sein, ohne die Verständlichkeit zu vernachlässigen.
Das Ergebnis überzeugt. Nicht nur wegen der Verpackung. Es sieht aus wie ein Moleskine-Tagebuch, kostet grad mal zwei Euro mehr und ist äußerst praktisch, da sehr leicht und dennoch gut zu lesen.

Momentan wird der Markt ja von derartigen Moleskine-ähnlichen Buchaufmachungen überschwemmt und eigentlich wäre es innovativer gewesen, diesen ganzen Moleskine-Hype zu vergessen und etwas neuartiges zu entwickeln. Trotzdem ist das Produkt sehr gelungen. Sehr witzig sind die fünf verschiedenen Banderolen mimt kessen Sprüchen der Art Directorin Eva Jung. Beispiel: „Wonach suchen Sie? Roman, Reise, Krimi, Weltliteratur, Sachbuch, Management, Recht, Philosophie, Gesundheit, Finanzen, Ratgeber, Klassiker… Bingo, gefunden!“
Die NGÜ NT ist ab 31. Oktober in Buchhandlungen erhältlich. Weitere Infos, Online-Bibel mehr zum Thema auf der Homepage der NGÜ.

Buchmesse Frankfurt 2009

Nicht nur in Büchern sind kluge Sprüche zu finden.

Rollkoffer, eine ganz schreckliche Manie, die leider zahlreiche Nachahmer findet. Es gibt nichts schlimmeres, keinen übleren Feind, den man als Fotografin haben kann als den Rollkoffer! Sie verstopfen die Gänge, fahren dir frech über die Füße und sind furchtbare Stolperfallen. Sie gehören verboten und verbannt.

Auf der Buchmesse braucht man vor allem eines: Gutes Schuhwerk! Ich habe da einige interessante Beobachtungen gemacht, was das Schuhwerk einiger Autoren angeht. Die Fotos kommen in Kürze.

Diesen Herrn hier habe ich erst gar nicht erkannt. Es ist Jan Joseph Liefers, den man als Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne aus Tatort kennt. Was macht er auf der Buchmesse? Hat er ein Buch geschrieben? Einen Roman, seine Memoiren? Ich weiss es leider nicht, aber ein Bild habe ich dann doch von ihm gemacht.

Aber klar doch, diese Dame kennt man! Elke Heidenreich. Was soll man dazu noch sagen? Außer dass sie es nicht mag, wenn man sie fotografiert. Ihr war es gar nicht recht, dass ich so viele Bilder von ihr mache. Doch, sage ich zu Frau Heidenreich, das muss sein. Ich will ja schließlich ein schönes Bild von ihr, nicht so eines wie auf den Plakaten des Verlages. Keine Ahnung was die da gemacht haben, aber auf dem Foto sieht Frau Heidenreich aus wie ein Zombie. Vielleicht hat sie ja einen Gruselroman geschrieben, das würde ja passen. Also liebe Frau Heidenreich, das nächste mal engagieren Sie bitte mich als Fotografin, dann hat der Verlag auch schöne Fotos von Ihnen, gell!

Elke Heidenreich und Bernd Schroeder. Sie wirken wie ein altes Ehepaar. Sie sind in die Jahre gekommen, aber leben nicht mehr zusammen. Dafür klappt die literarische Zusammenarbeit umso besser. Gemeinsam haben sie das Buch „Alte Liebe“ geschrieben und nein, es ist um Himmelswillen keine Lebensgeschichte der beiden, sondern ein Roman! Und wohl ein richtig guter! Das Interview mit den beiden macht jedenfalls Lust aufs Buch!

Das hier ist Frau Schmidt. Kathrin Schmidt. Klingt wie Birgit Maier oder Herta Müller. Aber Frau Müller hat den Literaturnobelpreis, Frau Schmidt den Deutschen Buchpreis erhalten. Dafür hat Birgit Maier einen tollen Namen und heißt seit einigen Jahren Duval. Gute Voraussetzungen also wenn ich jemals einen Preis erhalten sollte.

Der Herr der hier in ein Gespräch mit einer schönen Unbekannten vertieft ist, heißt Richard David Precht und trägt sehr auffällige Schuhe. Dazu aber später mehr. Er hat intelligente Sachen wie „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ geschrieben. Davon will er nun seine Gesprächspartnerin überzeugen. Ob es ihm wohl gelungen ist?

Matthias Matussek. MM. Sein Blick in die Kamera verrät einen starken Charakter. Scheint ein interessanter Typ zu sein. Ich muss mir den Podcast des Literatur-Café anhören, will mehr von ihm wissen, denn das Foto entstand erst nach dem Interview.

Rüdiger Safranski hat das Buch „Goethe&Schiller“ Geschichte einer Freundschaft geschrieben. Goethe und Schiller waren befreundet? Man lernt doch immer etwas dazu!

Lin Jun stellte auf der Buchmesse ihren Debütroman „Mein deutscher Geliebter“ vor. Lin Jun ist in China geboren und wanderte vor zehn Jahren nach Deutschland aus. Ihr Buch hat die in Freiburg lebende Autorin auf Deutsch geschrieben. Für das Literatur-Café ist sie keine Unbekannte: Sie wurde zur Literatin 2007 gewählt.

Vito von Eichborn hat Interessantes über Marketing, Verlage und leidende Autoren zu sagen. Podcast hören !

Gerhard Henschel hat das Buch „Jugendroman“ geschrieben.

Verleger, die sich über prächtige Umsätze freuen?

Ja wenn das nur so einfach wäre.

Das nächste Buch das ich lese, schreibe ich selber.

Buchmesse Frankfurt – Die Autoren

Was wäre die Buchmesse ohne die Autoren? Deshalb möchte ich euch heute einige von ihnen vorstellen. Sofern die Podcast des Literatur-Café online sind, findet ihr den jeweiligen Link dazu. Alle anderen werden in den nächsten Tagen online gehen.

Dieser smarte Herr hier ist Carsten Otte. „Goodbye Auto“ heißt das Werk des Führerschein-Besitzlosen und liest sich so entspannt und locker als würde man im Cabrio in einem Sonnenuntergang cruisen. Seine kurzen Geschichten aus dem Alltag eines Mitfahrers oder Nichtfahrers sind treffend, köstlich und mitunter regen sie schwer zum Nachdenken an über  unsere heutige Mobilität.

Dieter Moor ist vielen als Moderator von Titel-Thesen-Temperamente bekannt. Der Schweizer lebt mit seiner Frau auf einem Bauernhof im Osten Deutschlands, den die beiden selber bewirtschaften. Darüber hat er das Buch „Was wir nicht haben, brauchen wir nicht – Geschichten aus der arschlochfreien Zone“ geschrieben. Klingt spannend? Eben! Mehr darüber im Podcast des Literatur-Cafés.

Roger Willemsen kennt die Nacht wie kein anderer. Drei Monate lang ist er in Bangkok durch die Nächte gestreift, verließ abends um 18 Uhr sein Hotel und kehrte nie vor dem Morgengrauen zurück. Begleitet hat ihn der Fotograf Ralf Tooten. Über diese Zeit entstand das Werk „Bangkok Noir“.

Roman Tschäppeler findet, dass man sich keine Antwort schuldig bleiben sollte. Deshalb haben er und Mikael Krogerus „Das Fragebuch“ geschrieben. Ein Buch voller Fragen – die Antworten muss man sich selber geben. Ideal als Geschenk – klein, praktisch und  immer anwendbar!

„Jenseitsnovelle“ heißt der neue Roman von Matthias Politycki. Hat etwas mit einem älteren Herrn zu tun, der die Unbegreiflichkeit der Frauen verstehen will. Wollen das nicht alle Männer?

Friedrich Schorb ist rank und schlank und muss dafür wahrscheinlich nicht einmal Sport treiben oder auf Kalorien achten. Der Soziologe hat das Buch „Dick, Doof und Arm?“ geschrieben. Untertitel: „Die große Lüge vom Übergewicht und wer von ihr profitiert“.

„Der Brenner und der liebe Gott“, so lautet der Titel von Wolf Haas neuem Roman. Ich dachte zuerst an die Brenner Autobahn bis ich erfuhr, dass es sich bei Brenner um eine Romanfigur handelt. Und es ist ein Krimi. Und der Autor wirkt recht apart. Und soll auch sehr gut schreiben!

Feridun Zeimoglu. Sein Thema: Die Liebe. „Hinterland“ heißt sein neues Buch. Der Autor hat ein Faible für ausgefallene Ringe. Wenn seine Vorliebe für Schmuck auf seinen Schreibstil schließen lassen, dann dürfte es sich um ein sehr interessantes Buch handeln. Den Podcast mit Interview von Feridun Zaimoglu findet ihr hier.

Dieser Mann ist Zahnarzt. Jedenfalls schwang er den Bohrer bevor er sich das Schreiben zu eigen machte. „Brüder“ heißt das Werk des in Peking lebenden Autors. Yu Hua gilt als einer der wichtigsten Erzähler Chinas.

„Der Himmel ist kein Ort“ stellt Dieter Wellershoff in seinem Roman fest. Die Geschichte eines Landpfarrers der zu einem Unfall gerufen wird, bei dem es Tote gegeben hat. Glaube, Beziehungen, Gemeinde, eine Sinnkrise. Eben der Stoff, aus dem das Leben gestrickt ist.

Friedrich Christian Delius. So stellt man sich einen Autor vor, oder? Diese Brille, diese Falten. Warum schreiben Sie? fragte die FAZ 1986. Antwort: „Weil ich ein schlechter Schwimmer bin“. Dann wollen wir hoffen, dass er tatsächlich besser schreiben kann als schwimmen. Wer es testen mag: „Die Frau, für dich ich den Computer erfand“ lautet sein neuestes Werk. Wolfgang Tischer hat sich mit ihm über das Buch unterhalten.