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Ich sitze an meinem Computer und blicke auf den Curser. Blink Blink Blink. Ich sehe den blinkenden schwarzen Strich und die leere Seite vor mir. Eine Metapher für 2013. Das Jahr hat eben erst angefangen. Ein blinkender Curser, ein leeres Blatt Papier das darauf wartet, beschrieben zu werden. 365 neue Tage, die gelebt werden wollen. Ist nicht das das größte Abenteuer, einen Tag zu leben. Ihn nicht nur zu verbringen, sondern ihn zu füllen, ihn zu spüren, ihn in jedem Augenblick zu erfassen und in ihm zu verweilen? Ist nicht das unser größtes Vorrecht und die größte Verantwortung, die wir als Mensch haben? Wie aber lebe ich meinen Tag? Wie lebe ich ihn, dass ich erfüllt bin? Voller Glück, Freude und Zufriedenheit. Ist es nicht das, nach dem wir alle streben? Glück ist unabhängig von Gütern, von Geld oder Lebensumständen. Glück ist das Leben im Augenblick. Das bewusste erfassen des Augenblicks. ICH BIN DA.

Ich wünsche euch 2013 viele solcher Augenblicke.

Sommerlicht

Sommerlicht 12. August 2010
Heute Abend war ich mit einer Freundin in den Rebbergen spazieren. Wir durften noch das letzte Licht des Abends erleben, das auf die Rebberge fiel. Unten in der Rheinebene war das goldene Licht bereits erloschen. Wie schnell es doch wieder dunkel wird. Die Sonne ging heute schon vor 21 Uhr unter. Der Sommer neigt sich seinem Ende zu. Die Abende werden kürzer, die Luft ist merklich kühler. Heute Abend wurde mir bewusst, dass nun bald schon wieder die dunklere Jahreszeit beginnt.
Abend am 12. September 2010
Zeit ist kostbar. Zeit ist unser wertvollstes Gut. Heute vormittag hörte ich im Radio eine Meldung über einen Mann in Florida, der vom Staat acht Millionen Dollar bekommt. Als Entschädigung, weil er unschuldig im Gefängnis saß. Ich habe vergessen, wie viele Jahre. Es waren viele. Ob dieser Mensch mit seinen Millionen glücklich wird? Ich kann mir vorstellen, dass er lieber seine Lebenszeit zurückerstattet haben möchte. Zeit kann man nicht ersetzen oder wieder gut machen. Nicht einmal mit acht Millionen. Dabei muss ich mir die Frage stellen, wie wertvoll mir eigentlich meine Zeit ist. Gehe ich mit ihr um wie mit einem kostbaren Gut oder lasse ich die Uhr ticken, ohne mir Gedanken darüber zu machen? Der Sommer, der zu Ende geht, erinnert mich an die vielen Momente, die ich eigentlich Leben wollte, aber zu beschäftigt war. Ich war nicht gegenwärtig und so sind kostbare Augenblicke verstrichen. Heute Abend war anders. Ich habe einen kostbaren Moment erlebt, ihn bewusst wahrgenommen. Es war ein schöner Augenblick.

Raum der Stille

Augenblicke der Besinnung bietet der „Raum der Stille“. Ein kleines Kästchen aus Holz gefertigt und nicht größer als eine Zigarettenschachtel. Aufgeklappt zeigt es seine inneren Werte: Ein aus Goldfolie gefertigtes Kreuz und ein Teelicht. Einfach Kerze anzünden und schon habt ihr einen kleinen Altar. Manch einer mag mit solchen Ritualen oder Gegenständen nichts anzufangen. Für mich persönlich ist dieser, ich will es mal profan sagen „klappbare Hosentaschenaltar“ ein ständiger Begleiter in meinen neuen Tag. Morgens die Kerze anzuzünden, als Symbol für Neuanfang und Dank meinem Gott gegenüber, mit dem ich einen neuen Tag gestalte. 

Infos über den Raum der Stille gibt es hier

Begegnungen

Alles Wichtige im Leben entsteht durch Begegnung. 

Diesen Satz habe ich im Fotobildband inslandgeschaut bei meiner Vita hineingeschrieben. Ich erzähle von meiner Begegnung mit dem Fotografen Rolf Frei, wie wir uns nach Jahren begegnet sind und daraus eine Zusammenarbeit für seinen Bildband entstand. Begegnungen – gleich welcher Art – sind spannend. Oft handelt es dabei nur um wenige Augenblicke, in denen wir Menschen begegnen. Heute morgen bin ich in die Schweiz gefahren. An einer Bahnschranke fängt das Warnlicht an zu blinken. Ein Zeichen, dass sich gleich die Schranken schließen werden. Ich stoppe, drehe den Zündschlüssel und schalte den Motor aus. Die Schranken beginnen sich gerade zu neigen, als noch eine Frau ganz schnell über die Gleise läuft. Ich beobachte sie und lache still in mich hinein. Sie sieht mich im Auto sitzen und erwidert mein Lachen. Zwei sich fremde Menschen teilen einen Augenblick, begegnen sich. Für eine Sekunde ist eine Verbindung entstanden, dann geht jeder seines Weges. Ich fand es schön, mit jemanden den ich nicht kenne, ein Stück Leben geteilt zu haben. Ein kleines Lachen, das war schön, hat nichts gekostet und den trüben Tag erhellt. Was wäre, wenn sich alle Menschen auf dieser Welt so begegnen? Mit einem Lachen. Die Welt wäre ein schönerer Ort. Als ich meinen Wagen starte und über die Gleise fahre, nehme ich mir vor, der Welt öfters ein Lachen zu schenken.