Schwarzwald Wandertipp: Unterwegs im Fingerhut-Dschungel

Den Elfen in Irland sollen sie als Kopfbedeckung dienen, die wunderschönen roten Blüten des Fingerhuts. Auf unserer Tour sind wir durch einen wahren Fingerhut-Dschungel gewandert. Doch es war nicht nur der Fingerhut, der uns begeistert hat. Ausgangspunkt unserer Tagetour war der Wanderparkplatz Weißenbachsattel zwischen Todtnau und Präg. Dort starteten wir und marschierten der roten Raute folgend (Westweg, östliche Variante) Richtung Hochkopf.

Blick Richtung Feldberg bei der Abzweigung zum Hochkopfturm
Blick Richtung Feldberg bei der Abzweigung zum Hochkopfturm

Der Abstecher zum Hochkopfturm auf einem felsigen und mit Wurzeln durchsetzen Pfad lohnt sich auf jeden Fall. Vom Turm hat man einen schönen Rundblick, leider war die Sicht auf die Alpen getrübt. Eine aufklappbare Metallplatte, auf der die Gipfel der umliegenden Schwarzwaldberge eingetragen sind, hilft bei der Orientierung.

Fingerhut mit Aussicht
Fingerhut mit Aussicht

Der Wanderweg geht in einen schmalen Pfad über und führt entlang des Höhenrückens durch ein höchst interessantes Gebiet. Viel Totholz und Ameisenhaufen zeugen von der intakten Natur. Der Abschnitt bis zum Ledertschobenstein zählt für mich zu den schönsten Wanderpfaden im südlichen Schwarzwald. In diesem Gebiet bekam ich schon Gämsen zu sehen. Auch heute raschelte es mehrmals im Gehölz, doch wir bekamen keine Tiere zu Gesicht.

Auf schmalen Pfaden zum Ledertschobenstein
Auf schmalen Pfaden zum Ledertschobenstein

Immer wieder kommen wir an urwaldartigen Tannen vorbei. Wir bekommen eine Ahnung, was für ein gewaltiger Urwald der Schwarzwald einst gewesen sein muss,  bevor alles abgeholzt und mit Fichtenmonokultur aufgeforstet wurde.

Und immer wieder prächtige Fingerhutblüten am Wegesrand
Und immer wieder prächtige Fingerhutblüten am Wegesrand
Ruhebank am Ledertschobenstein
Ruhebank am Ledertschobenstein

Der Ledertschobenstein liegt auf 1.212 Metern. Warum er so heißt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Bestimmt gibt es irgendeine Anekdote. Am Baum befindet sich übrigens ein Ledertschobe (Tschobe ist das alemannische Wort für Jacke) und ein Stein.

Wer den schmalen Pfad einschlägt, kommt nach wenigen Metern zu einem fantastischen Picknickplatz mit Ruhebank und toller Aussicht.

Rastplatz mit Aussblick
Himmlischer Rastplatz nur wenige Meter vom Ledertschobenstein entfernt

Das Dessert gab es für umsonst: Überall Büsche mit leckeren Heidelbeeren. Außerdem gab es massenhaft Walderdbeeren! Lecker!

Unser Weg führte weiter Richtung Zinken und ab Prägereck aufwärts zum Blößling auf 1.310 Metern. Für mich gehört der Blößling gemeinsam mit dem Herzogenhorn zu den schönsten Aussichtsbergen im südlichen Schwarzwald.

Gipfelkreuz und Schutzhütte auf dem 1.310 Meter hohen Blößling
Gipfelkreuz und Schutzhütte auf dem 1.310 Meter hohen Blößling

Den schönsten Aussichtspunkt auf dem Blößling findet man, indem man auf dem Pfad weiter Richtung Westen läuft. Dort wartet eine Himmelsliege auf den Wanderer.

Himmelsliege auf dem Blößling mit Blick zum Feldberg
Himmelsliege auf dem Blößling mit Blick zum Feldberg

Wir nutzen die Liege für ein halbstündiges Sonnenbad, bevor wir uns wieder auf den Rückweg zum Weißenbachsattel machten.

Wer mag, kann die Tour verlängern und steigt vom Blößling über Bödemle nach Bernau Innerlehen ab. In Bernau kann das Hans-Thoma-Museum besichtigt werden (Fantastische Bilder des Schwarzwaldmalers Karl Hauptmann) und eine Einkehr im Café Stoll ist immer eine feine Sache.

Abstieg vom Blößling durch den Fingerhut-Dschungel
Abstieg vom Blößling durch den Fingerhut-Dschungel

Die Wanderung kann auch in Bernau gestartet werden. Von der Ortmitte in Bernau-Innerlehen führt der Weg über Bödemle zum Blößling, weiter zum Ledertschobenstein und Hochkopf. Zurück geht es über den Hirzenboden und Grabenwald nach Bernau-Innerlehen.

Länge: Rund 16 Kilometer und 1.340 Höhenmeter

Informationen bei der Tourist-Info Bernau

Die von uns unternommene Wanderung ist Teil des Schwarzwälder Genießerpfades Turmsteig, der von Todtnau nach Herrenschwand führt.

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