Royal Tongan Airlines

Am Freitag flogen wir mit der Royal Tongan Airlines nach Neiafu auf die Inselgruppe Vava’u. Bereits beim Einchecken konnten wir feststellen, dass die königliche Luftline sich in einem ähnlichen Zustand befindet wie der Königspalast in der Hauptstadt Nukualofa. Beide scheinen sich allmählich in ihre Bestandteile aufzulösen. Der Palast gleicht eher einem Bretterverschlag und so ähnlich sah denn auch das Flugzeug aus. (Angemerkt sei, dass König Tupou IV vorzugsweise sein Land von seiner Luxusresidenz in Auckland aus regiert). Die 12 sitzige Twin Otter hat wohl schon im Korea-Krieg gedient (jedenfalls waren da so komische Zeichen beim EXIT-Schild). Die Notausstiege waren bereits zig mal verklebt, die hintere Türe stand einen Spalt offen, Life Vests waren nicht vorhanden, aber die Piloten hatten schmucke Uniformen. Das weckt doch Vertrauen. Jedes Gepäckstück wurde gewogen, danach mussten die Passagiere mit Handgepäck auf die Waage. Anschließend rechnete der Pilot das Startgewicht und den Treibstoffverbrauch aus und ich hoffte inständig, dass er in Mathe nicht so ne Niete ist wie ich. Eine Stunde und 12 Minuten später landeten wir in Neiafu. Der Flug war mit das spektakulärste, das ich auf unserer Reise erlebt habe. Im türkisblauen Meer lagen Inseln wie Spiegeleier in der Pfanne. In der Mitte ein bisschen Palmen, dann ein gleissend weisser Strand und ein Korallenriff an dem sich die Wellen brechen. Und das in so unglaublichen Farben, man bekommt schier einen Rausch davon.
Vavau war auch so, wie man sich die Südsee vorstellt. Ein Traum!

Ehrengäste beim Tonga Festmahl

Feiern in Tonga heisst vor allem viel, viel essen! Am Donnerstag wurde uns die Ehre zuteil, an einem Festessen als Gäste teilzunehmen. Grund war der Besuch des Field Directors Europe auf der Lafa Lafa , University of the Nations Komplex in Tonga. Den ganzen Tag über liefen die Vorbereitungen. Der Ehrengast wurde mit einer traditionellen Kava Zeremonie empfangen. Dabei haben die Männer ihre Bastmatten und Röcke an, sitzen auf dem Boden und trinken ein schlammähnliches Getränk. Ein Glas davon wurde auch dem Director gereicht und seinem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, dass es nicht grade wie Champagner schmeckte. Gut, dass wir „nur“ zusehen mussten. Danach wurden die Gäste zur Ehrentafel gebeten und wir dachten, dass es sich um ein Versehen handeln muss, als man uns bat, dort ebenfalls Platz zu nehmen. Die Tongaer hatten ein Ferkel gebraten, die Tafel war gedeckt mit Lobster, Fisch, Hühnchen, Taro-Wurzeln, Früchten, Gemüse – alles in unglaublichen Mengen. Während wir die Leckerein verzehrten, wurden polynesische Tänze und Gesänge aufgeführt. Südsee life und wir mittendrin!

Malo E LeLei fromTonga

Gruesse aus dem Koenigreich Tonga! Leute,ich haette gestern nach unserer Ankunft den Boden kuessen koennen. Ich bin ja nun nicht ganz fluguntauglich, aber der Flug von Auckland nach Tonga faellt schon unter die Rubrik „Gott sei Dank haben wir es ueberlebt“.Ok,es war ein bisschen ruppig, aber das ist normal in der Suedsee. Doch kurz vor der Landung -wir waren bereits im Landeanflug aufa Tongatapu auf 2.500 Metern, da passierte es. Es war stockdunkle Nacht (wir landeten um 20.20 Uhr Ortszeit), die Crew hatte auch die Kabinenbeleuchtung ausgeschaltet. Drinnen im Flugzeug dunkel und draussen so dunkel wie es halt nur dunkel sein kann inmitten des pazifischen Ozeans. Wir also im Sinkflug. Dann blitzte es heftig,draussen war alles taghell, es rumpelte und ruckte und ploetzlich sackte die Maschine ab. Ein Kreischen in der Kabine.Ich dachte, so also ist das also (kurz bevor ein Flugzeug abstuerzt). Ich dachte, wir krachen jetzt gleich in einen Berg(spaeter hab ich erfahren, dass es auf Tongatapu keine Berge gibt) oder schlagen auf dem Boden auf. Axel sass relativ cool neben mir (oder jedenfalls tat er nur so)und ich krallte meine Finger in seinen Arm (ich glaube die Abdruecke sieht man heute noch immer). Ich kann euch nicht sagen,wie lange das so ging,fuer mich wars ne Ewigkeit.Mein Herz pochte wie verrueckt und ich habe sicher einen Liter Angstschweiss verloren. Kurz darauf war es still,als waere die Welt stehengeblieben. Unheimlich irgendwie. Ich wusste nicht, ob wir schon gelandet sind oder ob noch in der Luft. Dann ein dumpfer Aufschlag- wir waren gelandet. Es fuehlte sich an, als ob die Boeing 767 ueber eine Graspiste hoppelt. Was da oben abgegangen ist, wissen wir nicht. Entweder hat ein Blitz eingeschlagen oder wir sind in ein Mega Luftloch gefallen – was beim Sinkflug auf 2500 Meter nicht grade so ohne ist. Oder beides, erst Blitz dann Luftloch. Was zaehlt,wir sind sicher gelandet. Das Flugzeug haben wir ueber eine Holzgangway verlassen und dann musste man sich so im Halbdunkel den Weg zur Immigration suchen. Die Einreise verlief ohne Probleme und gleich darauf wurden wir von den freundlichen Mitarbeitern der Youth With A Mission Base begruesst, die uns in ihrem dienstaeltesten Truck abholten (sowas findet man bei uns nicht einmal im Museem).Wir wohnen in einem Fale (einem sehr spartanisch und offenem Bungalow mit Moskitonetz und Kakerlaken).Gegen die hier waren die im Kohatu Hotel niedlich. Hier ist alles sehr relaxed, auf der Strasse faehrt man max.65 kmh. Es ist tropisch schwuel, ueberall sind Palmen und das tropische Getier (Muekcen, Kakerlaken ,Spinnen). Aber das beste: die Sonne scheint und wir koennen hier richtig relaxen. Ein genialer Abschluss fuer unsere Reise.

Was ihr bestimmt wissen wollt

Und, wieviele Platten habt ihr gehabt? Das ist eine Frage, die uns immer wieder gestellt wird. Bei etwas ueber 2.000 Kilometer, davon einiges auf Schotter…..
Wir hatten keinen Platten, keine Defekte, keinen Kettenriss, einfach nix. Und gestritten haben wir uns auch nicht! Ueber 2.000 Kilometer hinweg waren wir ein gutes Team und konnten uns unterstuetzen, wo der andere mal einen Durchhaenger hatte. Wir konnten uns aufeinander verlassen, in jeder Situation, und war sie noch so widrig oder extrem.

Via Apia Faleolo

Apia Faleolo???? Ja, das dachten wir auch, als wir auf unseren Flugplan sahen.
Unser Rueckflug wird ziemlich spannend. Wir fliegen am 4.4 zunaechst nach Auckland. Von dort nach Tonga, wo wir uns fuer eine Woche entspannen wollen, insofern uns kein Hurrican dazwischenkommt (ja, dort ist Hurrican-Season, hat uns auch keiner vorher gesagt). Von dort fliegen wir am 11.4. nach Apia Faleolo und eine nette Air NZ Angestellte konnte uns aufklaeren, wo das liegt: Western Samoa. Hihi, ich seh uns schon eingeklemmt zwischen dicken Samoanern und Samoanerinnen (dort ist dick schick). Dann muessen wir wieder die ueble Zollabfertigung in Los Angeles ueber uns ergehen lassen bevor wir in den Flug nach London steigen. Und von dort nochmals neu einchecken weil sich der Flug geaendert hat und dann nochmals 5 !!!! Stunden warten bis wir nach Frankfurt fliegen. Falls ihr am 12. April um 15.10 Uhr ein paar blasse Gestalten auf dem Frankfurter Airport mit ziemlich viel Gepaeck und ziemlich wirrem Blick herumirren seht – dann sind das wahrscheinlich wir.

Zelten in der Grosstadt

Nach fast 3 Monaten in der Natur hat uns mit Christchurch die Zivilisation wieder. Wir haben unser Camp im Amber Park aufgeschlagen. Und erfreuen uns an allem, was eine Stadt so bietet: vor allem Laerm in allen erdenklichen Variationen. Wir wissen nicht, ob wir nach der Stille und Natur jetzt besonders empfindlich reagieren, aber der Zeltplatz liegt direkt neben einer 4spurigen Strasse, nachts droenen die Signalhoerner von Zuegen und eine Fabrik scheint ebenfalls in der Naehe zu sein. Man meint, dass die Autos direkt durchs Zelt fahren. Also was tun wir: wir stuerzen uns ins Getummel von Christchurch und geben unsere letzten Kroeten aus.