voll auf dem Trip

Mannomann, was für eine Spannung gestern beim Fußballspiel. Deutschland hat seine Helden und der Freudentaumel geht weiter. Eine Fahne habe ich mir nicht gekauft, lag auch mit daran, dass ich gestern nach dem Zahnarztsbesuch ziemlich lädiert war. Nach dem Fußballspiel spontane Aktion mit meinen Freundinnen. Fahne besorgt, Cabrio gestartet und ab gings nach Weil am Rhein auf die Hauptstraße. Sowas hab ich echt noch nicht erlebt. Die ganze Stadt war auf den Beinen. So ähnlich muss Carneval in Rio sein. Manche hatten ihre Autos geschmückt, überall Fahnen, Hupen, Pfeifen. Unglaublich. Wir Deutschen können auf einmal so ausgelassen sein. Mit Nationalstolz hat das zwar wenig zu tun und ich denke, dass die meisten Fahnen hinterher auch irgendwo verstauben. Egal, wir feiern jetzt, es macht Spaß und tut irgendwie gut.

Fassungslos

Leute, ich bin echt fertig. Nicht weil ich heute morgen beim Zahnarzt eine Wurzelbehandlung – und als ob dem nicht genug sei – mir auch noch ein Weisheitszahn gezogen wurde. Nein, es ist die Meldung von der Suspendierung Ullrichs und dem Ausschluss der Radprofis Ivan Basso, Franciso Mancebo und Joseba Beloki.
Die Tour de France – das ist mein ganz persönlicher fersehsportlicher Höhepunkt des Jahres. Und jetzt ein Skandal nach dem anderen. Darüber kann auch kein Sieg der deutschen Fussballer hinwegtrösten.

Plötzlicher Gefühlsausbruch

Habt ihr es auch gesehen? Nein, ich meine nicht das Tor von Neuville, sondern Angie. Wie sie ihre Hände nach oben reckend, vom Stuhl aufsprang und jubelte. Unsere Bundeskanzlerin, sie kann richtig Party machen! Auch ich war ein bisschen erschrocken über mich selbst, als ich mich auf einem Stuhl stehend, jubelnd und klatschend wiederfand. Huch! So viel Emotion wegen Fußball? Dahinter steckt mehr als nur ein Ball, der ins Tor geschossen wurde. Eine Nation, die plötzlich erweckt wird. Von 11 Mannen und einem Bundestrainer, der richtig cool ist (obwohl er Schwabe ist). Jetzt können wir nur hoffen und Daumen drücken, damit die Euphorie nicht einer grossen Depression weicht. Und ich mir die Fahne ans Cabrio stecken kann.