Nachts im Schnee fotografieren mit der Fuji X-Pro 1

Im Schwarzwald ist der erste Schnee gefallen. Und was gibt es schöneres, als eine Wanderung durch frisch gefallenen Neuschnee? Und das am liebsten in der Nacht bei Mondschein. Mit der Fuji X-Pro 1 im Rucksack. Der Mond war von den Wolken verdeckt, doch es war durch den Schnee hell genug, dass wir das Licht unserer Taschenlampen für die Ausleuchtung des Weges nicht benötigten. Sie kamen beim Light-Painting zum Einsatz.

Meine Fuji X-Pro 1 hat einige Jahre auf dem Buckel, besser gesagt, zeigt deutliche Gebrauchsspuren von ihrem weltweiten Einsatz. Sie ist auf vielen Reisen weltweit erprobt und die beste Reisekamera. Warum habe ich in einem Blogbeitrag beschrieben.

Auch gestern Nacht packte ich die Fuji X-Pro 1 in den Rucksack. Denn am liebsten fotografiere ich nachts! Nachts im Schwarzwald fotografieren? Geht das denn? Ist ja ziemlich dunkel im Wald, oder? Leider fehlte ja der Mond, der die Landschaft für eine Langzeitbelichtung erhellen würde. Aber wir hatten ja unsere Taschenlampen dabei. Und mit denen kann man richtig schöne Effekte erzielen.

Der Geisterwanderer
Der Geisterwanderer

Als Ausrüstung hatte ich die Fuji X-Pro 1 mit dem Fujinon XF 14 mm F2.8 dabei. Ein Weitwinkelobjektiv, das einem 21 mm Objektiv bei Vollformatspiegelreflexkameras entspricht. Da ich ja Landschaften fotografieren wollte, benötigte ich nur das eine Objektiv. Wichtigstes Tool bei der Nachtfotografie ist natürlich ein Stativ. Es muss stabil, dennoch leicht sein. Seit vielen Jahren leistet mir hier mein Gitzo Reisestativ gute Dienste. Unverzichtbar ist ein Auslöser – im meinem Fall benutzte ich einen Drahtauslöser.

Ursprünglich hatte ich Langzeitaufnahmen vom Tal mit Sternenhimmel und im Mondschein geplant. Weil sich der Mond hinter den Wolken versteckte, mussten wir unser eigenes Licht anknipsen. Beim ersten Bild sind zwei künstlichen Lichtquellen eingesetzt. Die Belichtung war 28 Sekunden bei Blende 8 und ISO 800. Zusätzlich habe ich den Weg mit der Taschenlampe ausgeleuchtet. Damit das Bild spannender wirkt, ließ ich meinen Mitwanderer losmarschieren. An seinem Rucksack war eine rote Lampe befestigt, die die Langzeitbelichtung der Kamera als Lichtspur aufzeichnete.

Stairway to Heaven
Stairway to Heaven

Beim zweiten Motiv setzte ich die Taschenlampe ein, um während der Langzeitbelichtung mit dem Lichtkegel der Taschenlampe den Baum auszuleuchten. Wichtig ist, dass die Taschenlampe lichtstark ist. Mein Wanderkompagnon lieh mir seine Fenix-Taschenlampe aus. Die Taschenlampe ist genial! Mehr dazu später im Artikel.

Finsterer Schwarzwald
Finsterer Schwarzwald

Nachts macht der Schwarzwald seinem Namen alle Ehre.
Es ist dunkel. Finster. Zappenduster. Diese Aufnahme entstand mit 75 Sekunden Belichtung. Ich wollte eigentlich näher an den Waldrand und stapfte gegen eine Schneewand. Denn die vermeintliche Wiese vor mir entpuppte sich plötzlich als Hügel. Den ich nicht sehen konnte, so dunkel war es, bzw. durch den vor mir schimmernden Schnee sah die Schneewand wie eine ebene Fläche aus.

Draußen in der Dunkelheit im Wald unterwegs sein, schärft die Sinne. Die Stille ist unheimlich! Man hört jedes Geräusch. Die Luft ist klar und rein. Die Augen passen sich der  Nachtschwärze an und mit einem Mal ist es nicht mehr finster. Man sieht erstaunlich gut, wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben.

Ausrüstung für eine nächtliche Winterwanderung

Wir planten ca. 2-3 Stunden für unsere nächtliche Exkursion ein. Und weil man nie weiß, was einem nachts im Schwarzwald erwartet, haben wir immer unsere Ausrüstung im Gepäck, um für alles gerüstet zu sein.

  • bequemer Rucksack mit Befestigungsmöglichkeiten für Wanderstöcke und Stativ
  • rotes LED-Licht, das wir am Rucksack befestigen (nachts sind Jäger unterwegs und Wildschweine tragen keine roten LED-Lampen)
  • Handschuhe, Mütze, zweites Fließ, Gore-Tex-Kleidung
  • Merinowoll-Unterwäsche
  • Wasser oder eine Thermoskanne mit heißem Tee (wir kamen an einer Quelle vorbei und konnten frisches Quellwasser abfüllen – herrlich!)
  • Schokolade (nirgendwo schmeckt sie besser als draußen im Wald)
  • Gore-Tex Wanderschuhe und Gamaschen
  • Wanderstöcke (waren beim Aufstieg durch den Schnee sehr hilfreich)
  • Schneeschuhe (bei unserer Wanderung ging es noch ohne)
  • Taschenlampen mit Ersatzbatterien
  • Wanderkarte

Wichtig! Packt Ersatzbatterien mit in den Rucksack. Denn nur, weil die Lampe zu Hause funktioniert, können die Batterien so erschöpft sein, dass sie in der Kälte nach nur wenigen Minuten leer sind und euch das Licht ausgeht. Und ja, ich spreche aus Erfahrung, denn genau das ist mir in der Nacht mit meiner roten LED Lampe passiert.

Kleidung im Zwiebelschicht-Prinzip. Beim Aufstieg wird es mächtig warm, doch sobald man auf der Höhe ist wo meistens auch Wind weht, wird es merklich kalt und grade beim Fotografieren mit Langzeitbelichtung kühlt man doch sehr schnell aus. Also immer lieber mit wenigen Schichten anfangen und wenn es kalt wird, ein oder zwei Schichten anziehen. Beim Wandern sollte man auf keinen Fall ins Schwitzen kommen, sonst ist man viel zu warm angezogen.

Die Stille genießen 

Winterstille fernab vom Trubel und Hektik der Adventszeit
Winterstille fernab vom Trubel und Hektik der Adventszeit

Ein nächtlicher Winterspaziergang ist nicht nur spannend, sondern erholsam. Man muss auch nicht gleich in abgelegene Ecken des Schwarzwaldes. Doch es gibt nur wenige Orte, an denen es nachts so richtig dunkel und still ist. Das Foto zeigt den Blick in die Rheinebene mit den vielen Lichtern der Städte, die den Nachthimmel erhellen. Die Nächte werden immer heller.
Mit den Aufnahmen bin ich zufrieden. Spektakulärer wäre es gewesen, wenn das Mondlicht den Schnee erhellt hätte. Aber es war ja die erste Winterwanderung und es werden weitere Bilder folgen.

Wir haben einige Minuten dieser Winterstille genossen (und uns dabei einen Schluck Schwarzwälder Kirsch gegönnt). Es tut gut, sich der Dunkelheit und der Stille auszusetzen. Es hat eine meditative Wirkung. Und wir haben jegliches Zeitgefühl verloren. Als wir wieder zu Hause ankamen, war fast Mitternacht. Ich war völlig überrascht, dass wir so lange draußen im Wald waren. Mit einer tiefen inneren Zufriedenheit bin ich ins Bett gegangen. Wie wohl der Abend verlaufen wäre, wenn ich stattdessen vorm Computer gesessen oder mir einen Film reingezogen hätte?

Taschenlampen und Stirnlampen

Klein, leicht und lichtstark: Die Fenix LD 22
Klein, leicht und lichtstark: Die Fenix LD 22

Die Fenix LD22 ist ein Lichtwunder. Die Taschenlampe ist nicht viel größer als ein Kugelschreiber und wiegt etwas mehr als zwei Tafeln Schokolade. Sie passt in die Jackentasche ist ist sofort einsatzbereit. Die Helligkeit wird mit bis zu 22 Lumen angegeben. Mir sagt das nichts, aber ich kann euch sagen: Die Lampe erleuchtet alles bis zu 100 Metern Entfernung. Die Lampe ist aus Aluminium gefertigt, wasserdicht, kann über mehrere Stufen gedimmt werden und verfügt über eine SOS Funktion. Ich bin so begeistert über diese Lampe, dass ich sie mir kaufen werde, um damit meine schwerere LED Lenser Taschenlampe zu ersetzen.

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Meine To-Go Stirnlampe, die ich stets im Rucksack habe (you knever know, right) ist die Zweibrüder LED Lenser H7.

Die Zweibrüder LED Lenser H7.2 Taschenlampe, High Performance Line, H-Serie 7397 bestellen bei Amazon

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