Grosser Fang im tropischen Cyklon

Hallo Leute, ich sitze hier in Rotorua und draussen scheint tatsaechlich die Sonne. Das ist bemerkenswert, da seit Montag ein tropischer Cyklon ueber die Insel fegte und ich noch nie soviel Regen vom Himmel hab kommen sehen. Wir sind am Montag nach einer Hammeretappe (von Opal Springs ueber das Mamaku Plateau (640 Hm) nach 70 Kilometern und fast 900 Hoehenmetern in Ngotaha im Waihteti Friendly Trout Stream Campground (ca. 10 km ausserhalb von Rotorua) angekommen. Abends waren wir so fertig, dass wir uns mit Tuetensuppen und frisch gebackenem Bannock (so ne Art Trapperbrot) begnuegten, das ich buk. Laut Axel hat es fantastisch geschmeckt. Montag sind wir in die Stadt gefahren. Erster Eindruck: Hier stinkts. Und zwar maechtig. Das liegt daran, dass es hier an fast jeder Ecke irgendwelche Tuempel hat, in denen es zischt und brodelt. Man kann sich das so vorstellen, als wuerde die Erde gewaltig furzen. Und so riecht das dann auch. Rotorua ist DAS Zentrum fuer Gysire, heisse Quellen und blubbernden Schmodder. Gegen Abend braute sich dann der Himmel zusammen und es war Schluss mit Sonne. Der Zyklon brachte Regen, Regen Regen. In Auckland gabs heftige Schaeden und der Waihteti Stream, neben dem wir unser Zelt aufgeschlagen hatten, schwoll immer mehr an und war seines Namens (Waihteti heisst friedliches Wasser) nicht mehr so wuerdig. Am Dienstag ging Axel trotz Sturms Angeln. Gemaess der Fischerweisheit, dass man die besten Fische beim schlechtesten Wetter faengt. Ich lag im Zelt und hatte echt Schiss, dass mir irgendwann ein Baum auf den Kopf faellt oder mich der Fluss wegspuelt. Als Axel gegen 19 Uhr noch immer nicht zurueck war, sah ich ihn schon vom Baum getroffen ohnmaechtig im Fluss treiben. Frauen koennen ja schon derbe Fantasien entwickeln. Dann hoerte ich seine Stimme: „Biggi, Dinner“. Ich machte das Zelt auf und erblickte einen triefenden Axel vor mir – mit dem breitesten Grinsen im Gesicht. Und dann haute es mich schier im: in seiner Hand baumelte ein Monsterfisch! Eine Regenbogenforelle, ein Hammerteil! Und Axel musste maechtig kaempfen, um sie an Land zu bekommen. Ich haette nie gedacht, dass man einen so grossen Fisch mit so ner Angel aus dem Wasser fischen kann. Was hab ich gebetet, dass wir zum Abendessen Fisch essen koenen. Der Fisch, den Axel an Land zog haette gereicht, um das ganze Camp zu versorgen. Er zeigte den Fisch Michael, dem Campingplatzbesitzer. Dem fielen schier die Augen aus dem Kopf. Seiner Meinung nach ist das die groesste Forelle, die hier geangelt wurde. Ca. 9 Pfund schwer und 50-60 cm lang. Leider konnten wir wegen des Regens uns Sturms nicht noch gross Wiegen. Ich habe ein paar Fotos gemacht und kann die euch evtl. in den naechsten Wochen mal online stellen. Nachdem Axel den Fisch filettiert hatte, mussten wir unser Camp evakuieren. Es war einfach zu gefaehrlich am Fluss. Wir sind in eine Cabin umgezogen. Hat ein Bett, Kuehlschrank, Wasserkocher etc. und ist ziemlich muffig. Wir vermissen unser Zelt sehr, aber angesichts der Sinfluten, die vom Himmel kamen, war es eine gute Idee. Vom Fisch haben wir 2 Abendessen mit riessen Portionen gebraten. Und ich kann euch sagen: ich habe noch nie so leckeren Fisch gegessen. Heute scheint wie gesagt die Sonne wieder und wir wollen morgen aus unserem „Muff-Kabuff“ ausbrechen. Wir sehnen uns nach der Strasse, wollen den Asphalt unter unseren Raedern spueren und weiter zum Lake Taupo. Bevor uns der Huettenkoller ueberkommt. Gruesse an alle!

2 Gedanken zu „Grosser Fang im tropischen Cyklon“

  1. Bilder ich will Bilder sehen von dem Viech. Sonst glaub ich kein Wort :) Petri Heil Axel :) Forelle smeckt vorzueglich vorallem selbstgefangen und gebraten. Gruess von -9 Grad Basel. Schnee hats auch genug!

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