Erfahrungsbericht Luna-Oso-Sandalen

Vor einigen Jahren schenkte mir ein Laufpartner aus der Laufgruppe das Buch

Meine Luna-Sandalen am Dodital Lake Himmalaya, Indien
Meine Luna-Sandalen am Dodital Lake Himmalaya, Indien

Hinweis zu meinen Testberichten
Auf meiner Website stelle ich hin und wieder Produkte vor, die ich auf Reisen, bei der Arbeit und in der Freizeit einsetze. Für das Verfassen der Erfahrungsberichte erhalte ich kein Honorar vom Hersteller, noch nimmt dieser Einfluss auf den Inhalt. Sollte ich für einen Test Muster erhalten haben, wird dies ausdrücklich erwähnt.
Dass Barfuß-Laufen gesund ist, war mir nicht neu. Mein Therapeut im Krankenhaus erzählte mir das. Nach einem schweren  Motorradunfall musste ich das Gehen neu erlernen. Das dauerte einige Monate. Mein Therapeut gab mir den Tipp, lange Spaziergänge barfuß am Strand, zu unternehmen. Wie gut, dass ich nach meiner Reha mein Studium in Hawaii begann. Strand gab es dort genug.

Verkümmern unsere Füße in normalen Schuhen?

Doch mit dem Barfuss-Gehen konnte ich mich damals nicht so recht anfreunden. Bis ich eben das Buch von Mc Dougall las. Irgendwie machte das alles Sinn. Dass unsere Füße zu stark gestützt werden, Muskeln verkümmern. Ich beschloss einen Versuch und bestellte mir minimalistische Laufschuhe. Es dauerte einige Wochen bis ich mich langsam an den neuen Laufstil gewöhnte. Und mutiger wurde. Warum also nicht diese Luna-Sandalen ausprobieren, von denen Ultra-Läufer so begeistert sind? Ich wartete ein halbes Jahr bis Luna ihre neuste Entwicklung, die Trailrunning Luna-Sandale Oso (Hinweis: inzwischen wurde die Original Oso von der Oso Flaco abgelöst) vorstellte. Meine Oso waren die ersten Lunas, die nach Deutschland verschickt wurden. (Damals gab es den deutschen Store noch nicht).

Die Luna Oso im Himalaya 

Ihren ersten Einsatz hatte die Oso auf einer Reise nach Indien. Dort verwendete ich sie  als Reiseschuh (im Flugzeug mit Merino-Zehensocken, so blieben die Füße schön warm) und in Indien der ideale Schuh im tropisch-feuchtheißen Klima. Auf unserer Trekkingtour im Himalaya trug ich sie als Campingschuhe, gewandert bin ich in meinen Scarpa-Halbschuhen.

Die Luna Oso im Schwarzwald

Am Sonntag dann der erste große Test. Ich entschloss mich, mit den Luna Oso auf einem alpinen Pfad im Schwarzwald zu wandern.

Der Silberberg-Trail, ein alpiner Pfad im südlichen Schwarzwald
Der Silberberg-Trail, ein alpiner Pfad im südlichen Schwarzwald

Der alpine Pfad am Silberberg verläuft auf schmalen, felsigen und verwurzelten Pfaden, ideales Terrain wie geschaffen für die Oso.

Die Sandale wird mit einem sogenannten ATS-System (All Terrain) am Fuß fixiert. Das braucht anfangs einiges an Fingerspitzengefühl, bis die richtige Einstellung gefunden ist. Im Vergleich zu Teva-Sandalen, die sich mehr nach „Schuh“ anfühlen, hat man mit den Luna-Sandalen mehr oder weniger nur eine Sohle am Fuß. Ich fühle den Boden, spüre den Untergrund besser als durch die dickeren Sohlen der Teva Sandalen. Die Vibram-Sohle der Luna Oso ist sehr griffig, es gab keinen Augenblick in denen ich rutschte oder einen unsicheren Stand hatte. Das Fußklima ist genial! Die Füße bekommen Luft, können atmen, fühlen sich auch nach 15 Kilometer noch frisch an. Ganz anders in Wanderschuhen: Die Füße schwitzen, schwellen an und ermüden viel schneller. Meine Bedenken, ich könnte mir die Zehen blutig schlagen an Wurzeln oder Steinen erwiesen sich als völlig unbegründet. Selbst auf kleinen Kletterpassagen am Fels hatte ich einen sicheren Grip und Sitz. Etwas ungewohnt war das Band zwischen den Zehen. Doch nichts rieb oder scheuerte – auch nach 17 Kilometern und 600 Höhenmetern nicht.

Die Oso liebt solche Trails wie den Silberberg
Die Oso liebt solche Trails wie den Silberberg

Einziger Kritikpunkt: Wenn ich durch Wasser oder Matsch gelaufen bin und die Sohle nass wurde, war’s vorbei mit dem guten Halt. Dann glitschte der Fuß auf dem Fußbett umher. Das war Dank gutem Wetters schnell vorbei, doch während dem Laufen recht unangenehm. Die Sohle hatte nach wie vor guten Grip. Ich bin kein einziges Mal aus- oder abgerutscht, gestolpert oder hängengeblieben.

Überraschung am Wegesrand - wer kann dazu schon nein sagen?
Überraschung am Wegesrand – wer kann dazu schon nein sagen?

Fazit: Die Luna Oso hat den Black Forest Silvermountain-Trail mit Bravur gemeistert. Das wird nicht das letzte Mal sein, dass ich in den Luna-Sandalen gewandert bin. Allerdings würde ich bei Regenwetter auf feste Schuhe umsteigen.

Wie auch bei anderen minimalistischen Schuhen braucht es einige Zeit, sich an den neuen Laufstil zu gewöhnen. Nach den 17 Kilometern spürte ich, dass meine Füße mehr arbeiten mussten als in Wanderschuhen. Gleichzeitig waren sie weniger müde, nicht heiß oder geschwollen. Wer gerne in Sandalen wandert oder einen leichten Reiseschuh sucht, wird in der Luna Oso glücklich. Übrigens: Die Luna-Sandalen sehen auch zu einem Rock oder Jeans schick aus.

Weitere Informationen über die Oso Flaco und Bestellung im Webshop von goFree Concepts.

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