Archiv der Kategorie: Orte, die man besucht haben muss

Manitoulin Island

Manitoulin Island

Manitoulin Island

Manitoulin Island Ghost House

Manitoulin Island Ghost House

Jeder Ort ist von einer ganz bestimmten Atmosphäre geprägt. Auf Manitoulin Island war es das zauberhafte Licht und die unglaublichen Farben, die mich faszinierten. Die interessanten Begegnungen und Gespräche mit First Nation People, der Stolz, den die Einwohner von Wikmemikong in sich tragen, denn ihr Reservat ist als einziges in Kanada völlig unabhängig von der Regierung.

Mit diesen Bildern versuche ich meine Stimmung zum Ausdruck zu bringen, wenn ich an Manitoulin Island denke. Ein Ort, den ich auf jeden Fall wieder besuchen werde.

Das Foto vom See und das erste Geisterhaus wurden von Axel Duval aufgenommen.

Ontario Roadtrip Manitoulin Island

Manitoulin Island

Manitoulin Island

Manitoulin Island, Ausblick vom Cup and Saucer Trail. Manitoulin Island ist die größte Süßwasserinsel der Welt und „Northern Ontarios best kept secret„. Wir verbrachten drei Tage auf der Insel. Unser Quartier war Gordies B&B in Wikwemikong, das einzige unabhängige Reservat Kanadas.

Gordie Odjig gehört zum Stamm der Ojibway/Pottawatomi und ist stolzes Wikwemikong Stammesmitglied. Gordie ist Dance Troupe Leader, Zeremonienmeister, Tänzer und Trommler.  Ein echtes Original und Unikum. Mehr über Gordie, Wikwemikong und Manitoulin Island demnächst auf diesem Blog.

Wo bin ich?

View from Manitoulin Island

Ein Ausblick, an dem ich mich nicht sattsehen konnte! Ich hoffe, das entschädigt für die lange Funkstille hier auf takkiwrites. Denn wir waren unterwegs um neue Fotos und Geschichten zu sammeln. Wir sind mit vielen Eindrücken zurückgekommen und haben Orte besucht, die es gar nicht so wirklich gibt, obwohl sie in der Straßenkarte verzeichnet sind. Spannende Berichte über Geisterstädte, die längste Straße der Welt, Kaffeeklatsch und tolle Fotos gibt es in den kommenden Wochen ausführlich auf diesem Blog. Stay tuned!

Kleines Ratespiel: Wo wurde diese Aufnahme gemacht? Ein Tipp: Es handelt sich um eine Insel. Und zwar um die größte Süßwasserinsel der Welt. Wer weiss es?

Wilder Schwarzwald

Wilder Schwarzwald/ Black Forest on the wild side
Zwei Tage Schwarzwald liegen hinter mir. Nur mit Rucksack und Kamera. Auf alten, fast nicht mehr vorhandenen Pfaden sind wir durch die Bannwälder des nördlichen Schwarzwaldes marschiert. Gekocht wurde am Lagerfeuer im Naturcamp das irgendwo versteckt im Wald liegt, übernachtet unter dem Sternenhimmel. Obwohl dieses Foto hier gar nicht nach Schwarzwald aussieht, ist es eines meiner Lieblingsfotos von diesem Trip. Alles, was ich in diesen zwei Tagen erlebt habe, ist in diesem Bild enthalten. Abenteuer, Freiheit, Kameradschaft, Natur, Schönheit, draußen unterwegs sein und noch so vieles mehr.
Ich bin in den Wald gezogen, weil mir daran lag, bewusst zu leben, es nur mit den wesentlichen Tatsachen des Daseins zu tun zu haben. Henry David Thoreau. Mit 28 hat sich der amerikanische Schriftsteller auf ein Experiment eingelassen. Er zog an den einsam gelegenen Walden-See in den Wäldern von Massachusetts um fern von aller Zivilisation ein Leben in Einklang mit der Natur zu führen. Sein Buch wurde zu einem Klassiker von dem wir heute noch vieles lernen können.
Mich haben die vergangenen Tage im Schwarzwald sehr an dieses Buch erinnert. Die Reise stand unter dem Thema „Nur 15 Dinge im Gepäck“. Schlafsack, ISO-Matte, ein Becher, Trinkflasche, Löffel, Taschenlampe, Messer, Regenjacke, Hut, Hose und Shirt zum wechseln – mehr haben wir nicht gebraucht . Losgezogen sind wir vom Naturschutzzentrum Ruhestein.
Blick auf den Wilden See
Unter Weg führte zum Wilden See, der sich im ältesten Bannwaldgebiet Baden-Württembergs befindet. Bannwälder sind Reservate, in denen sich der Urwald von morgen entwickelt. In diesen Gebieten ist die Natur sich selbst überlassen, damit sie sich in Ruhe entwickeln kann.
Pfad im Bannwald
Einstieg in den Pfad, der durch das Bannwaldgebiet hinunter zum Wilden See führt.
Großvater-Tanne
Bin ich hier wirklich im Schwarzwald? Ich konnte es kaum glauben, eine so wilde Schönheit zu erleben. Auf totem Gehölz wachen Moose, Flechten, junge Bäumchen. Der abgestorbene Baum wird zum Nährboden. Bizarre, knorrige Bäume, wuchtige Riesen, wie die Großvater-Tanne, säumen den Weg zum Wilden See.
Pfad zum Wilden See
Überwältigt von dem Pfad, der mitten durch einen Urwald führt, berühre ich Bäume, spüre ihre ruppige Rinde, trete über Wurzeln, muss mich bücken und klettern. Bin nicht länger Besucher, der über begradigte Wege geht, sondern werde selbst Teil des Waldes. Ich halte inne, atme tief ein und schließe die Augen.
Wilder See
Der Wilde See ist ein Karsee, der in der Würmeiszeit entstanden ist. Vor rund 12.000 Jahren floss ein kleiner Gletscher durch das obere Schönmünztal. Nach seinem Rückzug hinterließ er eine ausgehobelten Mulde, der einen See aufstaute. Heute ist der Wilde See einer von sieben natürlichen Karseen im Schwarzwald.
Wilder See
Ein See ist das Schönste, Ausdrucksvollste, was einer Landschaft zu eigen ist. Er ist der Erde Auge; wer hineinschaut, misst die Tiefe seines eigenen Wesens. Henry David Thoreau, Walden
im Bannwald
Wir müssen weiter. Noch liegt eine gute Strecke vor uns. Am See haben wir uns eine Pause gegönnt und uns bei Heidelbeerkuchen und Holunderblütensirup gestärkt.
Alter Postpfad
Unser Guide, Charly Ebel, Ranger vom Naturschutzzentrum Ruhestein führte uns auf alten, in Karten nicht mehr verzeichneten Pfaden, die früher von den Postboten genutzt wurden. Unterwegs sahen wir sogar eine Kreuzotter, die sich auf einem Felsen in den Heidelbeerbüschen sonnte.
Lagerfeuer im Naturcamp
Abends am Lagerfeuer im Naturcamp. Heidrun Zeus, Rangerin, hat uns ein Essen im Feuer gekocht, das in die hohe Kunst der Wildnis-Küche Eingang findet: Hähnchen mit Kräutern im Salzteig. Das ganze Huhn wird mit einem Salzteig ummantelt und kommt direkt in die Glut. Zusätzlich gabs am Feuer gegarte Forellen, einen Gemüseeintopf und einen Gemüsetopf mit Eichelschweinspeck. Abgerundet wurde das mit selbstgebrauten Kastanienbier. So lecker kann man nur unter freiem Himmel essen. Achja und leckere Bannocks haben wir ebenfalls zubereitet.
Bevor es dunkel wurde, musste sich jeder seinen Schlafplatz suchen und vorbereiten (Wir mussten uns einen außerhalb der Sichtweite von den anderen suchen.) Diesen in stockdunkler Nacht wieder zu finden war eine kleine Kunst.
Eine Nacht alleine im Wald zu verbringen ist ein eindrückliches Erlebnis. Geschlafen habe ich nicht gut, was aber sehr wahrscheinlich am Bach lag, der ziemlich geräuschvoll mitten durch das Campgelände rauschte.
Wir müssen lernen, wieder zu erwachen und wach zu bleiben. Nicht auf mechanischem Wege, sondern durch ein ständiges Erwarten der Morgendämmerung, die uns auch in unserem tiefsten Schlaf nicht verlässt. Henry David Thoreau.
Das Buch „Walden – Ein Leben mit der Natur“ ist im dtv Verlag erschienen und kann über Amazon bestellt werden.

Erfrischung gefällig?

Todtnauer Wasserfall
Dann nichts wie hin zu den Todtnauer Wasserfällen. Da gibt es erfrischendes Nass – kostenlos obendrein. Viel Schwitzen kann man indes auf dem neu eröffneten Wasserfallsteig, der vom Feldberg-Pass an der Wiesenquelle vorbei zum Fahler Wasserfall führt. Vorbei am Todtnauer Freibad, auf 984 Metern Höhe und damit das höchst gelegene Freibad in Deutschland, geht es weiter durch die Wolfschlucht zum Todtnauer Stadtgarten. Von dort geht es bergan bis zu den Todtnauer Wasserfällen.
Natürlich ist der neue Wasserfallsteig ein Weg, den man erwandert haben muss. Deshalb folgt in Kürze eine ausführliche Beschreibung.
Wem das bei dieser Hitze zu anstrengend ist, hier zwei weitere Tipps, die Erfrischung verschaffen:
Frischer Minztee mit Schwarztee gemischt oder Ginger Ale mit Eiswürfeln und frischen Minzblättern.

Orte, die man besucht haben muss, Teil 6


Unterwegs mit der Elztäler Kräuterhexe zum mythischen Siebenfelsen von Yach

Yach, ausgesprochen Iach, oder wer die Variante der Einheimischen bevorzugt, der öffne den Mund, forme ein O, schiebe dabei gleichzeitig den Unterkiefer nach vorne – bitte mit Vorsicht, da Krampfgefahr besteht – und sage Äeich.
Yach ist deshalb ein besonderer Ort, weil es der einzige in Deutschland ist, dessen Name mit dem Buchstaben Y beginnt. Yach gehört zur Stadt Elztal, das im Landkreis Emmendingen am Rande des Naturparks Südschwarzwald liegt. Das ZweiTälerLand ist darüber hinaus eine hervorragende Wanderregion. Die Yacher erzählen sich eine schöne Legende, wie ihrem Dorf der Name zuteil wurde. Es war zu der Zeit in der Gott die Welt erschuf, als Gott auf den Hörnliberg gestiegen ist. Das, was er vor sich sah, gefiel ihm sehr. Dann zeigte er linkerhand vom Hörnliberg und sagte: “Dort blib ich (Blibich – alemannisch für den Ort Bleibach), dann zeigte er rechts vom Hörnliberg und meinte: “Und des g’hört äeich” alemannisch für “Das gehört euch”.
Es gibt aber einen, nein zwei weitere Gründe, Yach zu besuchen. Zum einen der mythische Siebenfelsen, zum anderen ein Rendevous mit der Elztäler Kräuterhexe. Das Wort Kräuterhexe, das berichtet mir die Elztäler Kräuterhexe, stamme von dem alten Wort “Hagezusa”, was soviel wie “Die an der Hecke wohnt” bedeutet. Das waren zumeist alte Frauen, die nicht mehr so gut zu Fuß waren, die ihre Kräuter in unmittelbarer Umgebung zum Haus gepflanzt haben. Ihre Leidenschaft zu den Kräutern hat Nicole Kaiser bei den Krittllibüre in den französischen Vogesen entdeckt. Die Erkenntnisse der “Grünen Kraft” gibt sie auf Kräuterwanderungen und Heilpflanzen-Exkursionen weiter.

Während unseres Spaziergangs über die Yacher Kräuterwiesen führte uns Nicole Kaiser zum mythischen Ort der Siebenfelsen. Sie sehen aus, als hätte ein Riese aus der Urzeit mit den mächtigen Felsbrocken Bauklötzchen gespielt und sie nacheinander aufgetürmt. Für viele ist der Siebenfelsen ein magischer Ort.


Vielleicht war es eine Kultstätte für keltische Druiden. Geheimnisvolle Riten und Menschenopfer sollen dort dargebracht worden sein. Das Waldstück oberhalb der Siebenfelsen heißt Belchwald. Vielleicht ein Hinweis auf den Sonnengott “Belinos”? Hängt damit eine Verbindung zu den drei Belchen-Bergen im Schwarzwald, Vogesen und im Schweizer Jura, zum mythischen Belchendreieck zugrunde? Eines ist gewiss, es ist ein besonderer Ort, dem ein Zauber innewohnt. Deshalb verdient er das Prädikat “Ort, den man besucht haben muss.”